Eines Sommers, während meiner ersten Studienjahre im College, ging ich ins Ausland, um für zwei Monate in England zu leben. Ich war über die Möglichkeit zu reisen sehr glücklich, aber zu Beginn meines Aufenthaltes dort fand ich es schwierig, von der Zuneigung und den Ratschlägen meiner Familie und meiner Freunde abgeschnitten zu sein, die in Frankreich geblieben waren. Und es war nicht leicht für mich, nun eigene Entscheidungen treffen zu müssen. Zu der Zeit gab es weder E-Mails noch Handys, die heute helfen können, die Entfernungen geringer erscheinen zu lassen.
Eines Abends, als ich mich besonders allein fühlte, wandte ich mich von ganzem Herzen an Gott um Trost. Mein Gebet war einfach und kurz. Es bestand darin anzuerkennen, dass Gott, die unendliche Liebe, nur das möchte, was gut für mich und für jedes Seiner Kinder ist, und dass Er uns nur Gutes gibt. Ich erkannte, dass Gott, der unendlich und immer gegenwärtig ist, weder Bedürfnisse noch Einsamkeit kennt und dass ich, als Sein Kind, als Seine vollkommene Manifestation, geschaffen zu Seinem Gleichnis, deshalb auch weder Bedürfnisse noch Einsamkeit kennen kann.
Die Antwort auf mein Gebet kam nahezu augenblicklich. Ich fühlte plötzlich einen großen Frieden. Ich hatte geglaubt, ich wäre in meiner Wohnung alleine, die ich mit drei anderen jungen Frauen teilte, die ich aber kaum kannte. Aber plötzlich klopfte es an meiner Tür und eine von ihnen kam herein und fragte mich, ob ich mit ihr zu Abend essen wolle. Das war für den Rest meines Aufenthaltes in England das Ende meiner Gefühle von Einsamkeit. Diese Heilung zeigte mir, wie wirkungsvoll selbst ein kurzer Augenblick geistiger Erkenntnis von Gottes Güte und Gegenwart ist.
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