Ich bin in der 7. Klasse und in den letzten beiden Jahren hatte ich viele Probleme mit Mobbing in der Schule. Ich war froh, die Christliche Wissenschaft zu kennen. Weil sie mir geholfen hat, Heilungen zu erleben und Lösungen für mich und für uns alle zu finden.
Viele Kinder in meiner Klasse fürchteten sich, gemobbt zu werden, und unsere Lehrer haben diese Probleme erst ignoriert. Unsere Elternberater waren in dieser Zeit auch nicht gerade hilfreich, weil auch sie die Probleme nicht sahen. Sie waren bestimmt parteiisch und schalteten sich nur ein, wenn es ihren eigenen Kindern und deren Freunden genützt hat — und das waren eben nicht die gemobbten Kinder.
Einmal war ich richtig fertig, weil einige von diesen Störenfrieden in meiner Klasse mich ziemlich auf dem Kieker hatten. Aber dann dachte ich mir, dass ich diesen Kindern, die so rücksichtslos waren, helfen wollte. Irgendwie empfand ich Mitleid mit ihnen. Und ich sah, dass ich sie lieben konnte, weil Gott da war. Das machte mir Mut. Ich verlor meine Furcht und entdeckte, wie ich beweisen konnte, dass das Gute Macht hat. Es zeigte mir, dass wir nicht hilflos sind.
Vor ein paar Monaten waren Wahlen für den neuen Elternbeirat. Ohne weiter nachzudenken sagte ich zu meinen Eltern: „Das ist sinnlos, sie wählen sowieso bloß wieder Frau X. Aber wir kommen auch ohne sie klar, und darum sind die Wahlen Unsinn.“
Meine Eltern sagten überhaupt nichts dazu. Das machte mich stutzig. Was, keine Unterstützung von ihnen? Dann erkannte ich, was das bedeutet. Wenn meine Eltern nichts sagen, wollen sie über etwas nachdenken und lauschen auf eine bessere Antwort auf das, was ihnen da präsentiert wurde. Mir kam es vor, als ob das, was ich gesagt hatte, nicht so toll war.
Am nächsten Tag redeten wir darüber. Ich fand es gut, dass meine Eltern erst mal sagten, dass sie mich verstehen und dass sie sehen, wie unglücklich ich war. Dann sprachen wir über Demokratie. Das fand ich Klasse. Ich verstand, dass bei menschlichen Themen die Demokratie die Form der Regierung ist, die die größte Gerechtigkeit ermöglicht. Sie ist ein Ausdruck von Liebe. In einer Demokratie ist jeder wichtig und darf seine Meinung haben und sie auch aussprechen. Natürlich muss man bestimmte Regeln einhalten, wie sie in der Verfassung des Landes stehen. Das Besondere an der Demokratie sind die Gerechtigkeit, Intelligenz und Liebe, die Fürsorge und Zusammenarbeit. Wahlen sind die Möglichkeit, die Demokratie anzuwenden und diese Eigenschaften auszudrücken, die aber nicht von den Menschen, sondern von Gott bestimmt werden.
Gott ist göttliches Prinzip und daher die einzige Quelle von Entscheidungen und Fähigkeiten. Es geht also nicht um persönliche Fähigkeiten oder um das Fehlen dieser Fähigkeiten. Es geht eigentlich um Ideen und geistige Macht. Geist, oder Gott, schafft diese Ideen und setzt sie auch durch.
Mit der Zeit ärgerte oder frustrierte mich die Situation weniger. Ich fand, dass es stimmt, was im Gebet des Herrn steht: „Dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit.“ (Matthäus 6) Die Erinnerung an Sachen, die mich vorher aufgeregt hatten, wie Unfairness, Dummheit und das Bevorzugen einzelner, verschwand. Und ich war wieder froh, Gott ganz nahe bei mir zu fühlen. Seine Liebe umfasst alle und sie ist stark und fair. Jetzt sah ich die Wahl in einem ganz anderen Licht, als echte Gelegenheit zu erfahren, wie Wahrheit, oder Gott, sich selbst beweist.
Gott ist göttliches Prinzip und daher die einzige Quelle von Entscheidungen und Fähigkeiten. Es geht also nicht um persönliche Fähigkeiten oder um das Fehlen dieser Fähigkeiten.
Nach einigen Tagen fand das Elterntreffen statt. Viele Eltern, auch meine, beteiligten sich an der Wahl und die Ergebnisse waren großartig. Wir haben jetzt zwei neue Elternvertreter, die wirklich auf unserer Seite stehen. Sie sind offen und fair, und das hat geholfen, dass sich die Atmosphäre an der Schule gewandelt hat. Wir merken, dass sie uns zuhören und richtig ernst nehmen.
Meine Mitschüler haben mir einen Spitznamen gegeben: „Kummerkasten“. Sie reden mit mir oft über ihre Probleme und finden es toll, wenn wir auf eine neue Idee kommen, die ihnen hilft. Zumindest ein wenig.
Ich bin mir sicher, dass Gott sich immer selbst ausdrückt in einer Weise, die für alle Gutes hervorbringt und die vom Bösen nicht überstimmt werden kann. Darauf kann ich mich zu 100 % verlassen. Das macht mir Spaß und macht mir Mut, mit anderen zusammenzuarbeiten.
