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Herold classics

In dieser Serie veröffentlicht Der Herold der Christlichen Wissenschaft Artikel aus früheren Jahren der Christlichen Wissenschaft in Deutschland, die in den ersten Jahrzehnten in dieser Zeitschrift erschienen sind. Die Auswahl wurde im Wesentlichen durch unsere Leserinnen und Leser geprägt, die uns auf für sie hilfreiche und wertvolle Beiträge hingewiesen haben. Die Artikel sind Abschriften, da der direkte Nachdruck in Frakturschrift aus Gründen der besseren Lesbarkeit nicht sinnvoll erschien. Die Artikel sind unbearbeitet und geben den Text wieder, wie er in den damaligen Herold-Ausgaben erschienen ist. Da sich die Länge der Beiträge zum Teil erheblich unterscheiden, laden wir Sie ein, den Artikel vollständig gegebenenfalls in unserer Internet-Ausgabe unter www.heroldcw.com zu lesen.

CLASSICS 1950

„Er ist unser Friede“

Aufsatz ursprünglich in deutscher Sprache

Aus der Juli 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Friede ist die Perle, nach deren Besitz Menschen und Völker seit Menschengedenken getrachtet haben. Jesaja sagte das Kommen von Frieden voraus, als er den Messias oder Christus als „Friedefürst“ beschrieb. Und als dieser „Friedefürst“ kam, verkündigten Engel: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“ Das heilige, im Geist der unendlichen, gütigen Liebe vollbrachte Werk dieses Friedensbotens brachte allen Frieden, die vorurteilsfrei in den Bereich seiner Denkart kamen. Der Meister hätte seinen Nachfolgern kein trostreicheres Vermächtnis hinterlassen können als den Frieden, den er brachte. Daher seine ermutigenden Worte, als seine Erdenmission dem Ende zuging: „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ So verkündigte sein Kommen, sein Wirken und sein Gehen Frieden. Die Christliche Wissenschaft hat seine für alle Zeiten und alle Völker bestimmte Botschaft wieder ans Licht gebracht durch ihre Enthüllung der Immergegenwart des Christus, der Kundwerdung Gottes. Der Christus-Friede, und es gibt keinen andern, ist ganz unabhängig von Ort und Zeit, von politischen und wirtschaftlichen Zuständen, von Reichtumoderanderen menschlichen Umständen. Durch das Verständnis des Christus ist in die Herzen vieler Menschen ein lieblicher, unerschütterlicher Friede eingezogen, ein Friede, den die Welt weder geben noch nehmen kann, weil er geistig ist. Die Menschen, die in der Welt Frieden suchen, hoffen, daß in dem Auf und Ab des politischen Lebens schließlich die Vernunft siegen werde, und daß dann die Vergewaltigung der Rechte des einzelnen aufhören werde. Das ist aber ein Trugschluß; denn die Vernunft allein kann niemals die Früchte des Geistes hervorbringen, und der Friede ist, wie Paulus uns sagt, eine Frucht des Geistes. Was dieser Friede vollbringt, zeigt Paulus in seinem Brief an die Philipper (4, 7): „Der Friede Gottes, welcher höher ist denn alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christo Jesu.“ Der Christliche Wissenschafter lernt verstehen, daß er in dem Verhältnis, wie er den Christus im Bewußtsein beherbergt, immerdar Frieden hat. So kann er selber überall, wo er lebt und wirkt, ein Friedenstifter sein. Mary Baker Eddy erklärt auf Seite 264 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“: „Geistiges Leben und Gesegnetsein ist die einzige Augenscheinlichkeit, an der wir das wahre Dasein erkennen können, und die uns den unaussprechlichen Frieden empfinden läßt, der aus einer allumfassenden, geistigen Liebe kommt.“ „Allumfassende, geistige Liebe“ macht keinen Unterschied zwischen Völkern, Glaubensbekenntnissen oder Rassen. Der Apostel Paulus gab uns ein hervorragendes Beispiel der zweckdienlichen Anwendung „einer allumfassenden, geistigen Liebe.“ Er verkündigte sein Evangelium von dem Christus nicht nur den Juden, sondern seinem klaren Verständnis des Christus entsprechend auch den Heiden. Paulus muß gesehen haben, daß in Christus Juden und Heiden zu einer Einheit vereint sind; denn er schreibt einmal in einem Brief an die Epheser (2, 14. 15): „Er ist unser Friede, der aus beiden eines hat gemacht und hat abgebrochen den Zaun, der dazwischen war, indem er durch sein Fleisch wegnahm die Feindschaft, nämlich das Gesetz, so in Geboten gestellt war, auf daß er aus zweien einen neuen Menschen in ihm selber schüfe und Frieden machte.“ Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß es nur ein Gemüt gibt, nämlich das göttliche Gemüt, in dem sich rechte Beweggründe, reine Neigungen, geistige Bestrebungen und wahre Werte vereinen, und in dem die Einheit des Guten unter den Menschen verkörpert ist. In dieser Weise umschließt die Christliche Wissenschaft alle Völker und Menschen ohne Ausnahme mit ihrer allumfassenden Liebe; sie offenbart den christus als die Grundlage harmonischen Lebens und beweist die erhabene Tatsache: „Er ist unser Friede.“ Auf Seite 106 in Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Wie das amerikanische Volk, so hat auch die Christliche Wissenschaft ihre Unabhängigkeitserklärung.“ Dies bedeutete für den Verfasser, daß die Menschen all die wunderbaren Schätze, die die Christliche Wissenschaft ihnen zugänglich macht, wie Gesundheit, Wohlwollen, Schutz und Frieden im Denken erfassen und sie erleben können trotz der Unsicherheit, Ungewißheit und Unbeständigkeit des materiellen Denkens und Lebens. Wir hören so oft sagen daß sich die ganze Menschheit nach Frieden sehne. Aber der Friede muß zuerst vom einzelnen errungen werden, ehe er Gemeingut aller Menschen werden kann. Der sogenannte Sünder findet Frieden in dem erlösenden Christus, der ihn befähigt, die Sünde aufzugeben und zu sehen, daß der wirkliche Mensch, das Bild und Gleichnis Gottes, ohne Schuld ist, daß es für ihn keinen Ankläger, keine Anklage und folglich keine Strafe gibt. Der von materiellen Heilmitteln unbefriedigte Kranke sucht bei Gott Heilung, berührt den Saum des Gewandes Christi und findet Frieden in Gesundheit und Kraft. Ja, selbst wenn die Todesannahme das menschliche Bewußtsein bedrängt, bringt der Christus dem Menschen dadurch Frieden, daß er ihn zu einem neuen Begriff der allumfassenden Liebe, des ewigen Lebens, erweckt.

Wie unabhängig der Friede des einzelnen von der Umgebung ist, wurde dem Verfasser so recht klar, als er sich, zum Militärdienst einberufen, mitten im Krieg eines tiefen Friedens erfreuen konnte. Als durch den Krieg jede Verbindung mit seinen Angehörigen unterbrochen war und er sich sehnte nach einer Versicherung, daß sie geborgen waren, wurde ihm durch ein Christlich-Wissenschaftliches Vierteljahrsheft, das er bekommen hatte, eine wunderbare Botschaft zuteil. Die Bibellektion, in die er sich vertiefte, enthielt die Verheißung aus dem Buch Hiob (5, 24): „Und wirst erfahren, daß deine Hütte Frieden hat.“ Dieser Gedanke wurde sein beständiger Begleiter; er brachte seinem Bewußtsein Frieden und gestaltete es zu einer undurchdringlichen Schutzwehr, der die angreifenden, sich stark geltend machenden, mesmerischen Einflüsterungen nichts anhaben konnten. Er gab ihm einen unerschütterlichen Glauben und ein rückhaltloses Vertrauen. Am Ende des Krieges, als die erste Verbindung mit seiner Familie zustande kam, durfte er erfahren, daß diese Worte der Bibel sich in jeder Hinsicht bewahrheitet hatten. Seine Angehörigen und sein Heim waren inmitten schwierigster Umstände unversehrt geblieben. Das geistige Verständnis, das die Christliche Wissenschaft jedem vermittelt, der sich aufrichtig mit ihr befaßt, ermöglicht ihm, ein harmonisches Dasein zu führen, und enthüllt ihm die Tatsache, daß das Leben, weil Gott, das göttliche Leben, die Quelle alles Lebens ist, in Wirklichkeit nicht schwierig und ungewiß, sondern harmonisch ist. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 506 in Wissenschaft und Gesundheit: „Durch die göttliche Wissenschaft vereinigt Geist, Gott. das Verständnis mit der ewigen Harmonie. Der ruhige und erhöhte Gedanke oder das geistige Erfassen ist im Frieden.“ Dieser Friede des Christus-Bewußtseins ist dauernd und unüberwindlich, weil er untrennbar ist von der göttlichen Liebe, die das Weltall, den einzelnen, die Familie, die Gesellschaft und die Völker durchdringt, erfüllt und umschließt; ja, alle Menschen können daran in dem Maße teilnehmen, wie sie ihn verstehen. Die Christliche Wissenschaft ermöglicht diesen Frieden hier und jetzt, und überall, wo Christliche Wissenschafter sind — und sie sind fast überall zu finden — sollte dieser Friede gelebt und verbreitet werden. Er wird im täglichen Leben, was auch unsere Beschäftigung sein mag, wohltuend empfunden. Der Handwerker, der Angestellte, der leitende Geschäftsmann, die Hausfrau, der Erzieher, der Künstler und der Staatsmann, sie alle können diesen Christus-Frieden erleben im Verhältnis zu dem geistigen Verhältnis, das der einzelne durch die Christliche Wissenschaft erlangt und beweist.

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