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Warum heute noch Kirche?

Aus der Juli 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es klingt für viele heute so normal zu denken, dass der Sonntagvormittag nach all dem Stress der Woche der Familie oder der Freizeit gehört. Warum sollte man in die Kirche gehen? Was wird denn dort geboten? Irgendwo erinnert man sich vielleicht an das mosaische Gebot: ‚Du sollst den Feiertag heiligen.' Aber das muss ja nicht in der Kirche sein. Kann man nicht viel mehr seine Ruhe und Erholung in der Natur erhalten, bei einem herrlichen Radausflug oder einer herausfordernden Kletterpartie? Und außerdem trifft man da ja auch nicht seine Freunde. Warum soll man anders sein, etwas tun, was andere nicht tun?

Nun, das sind auf den ersten Blick sehr verständliche Argumente, aber gibt es da nicht auch eine andere Sichtweise? Gebet, stilles konzentriertes Zuhören und gemeinsames Singen können durch nichts Entsprechendes ersetzt werden. Tatsächlich habe ich in solch einer erhebenden und freudigen Atmosphäre viel Erneuerung, Inspiration und Heilung erlebt und finde es dort immer wieder.

Vor allem die Mittwochabende, in denen wir miteinander Erfahrungen austauschen können, sind höchst originell, voll des Heiligen Geistes, immer ein neues Pfingsterlebnis. Es geschieht mit uns, oft so ganz unerwartet.

Ich erinnere mich immer noch an eine Begebenheit, als ich mir an einem Samstag den Fuß verstaucht hatte und nur mühsam und schmerzhaft auftreten konnte. Trotz meines Gebets hatte sich am nächsten Tag nichts verändert, aber ich ging dennoch mit Freunden zur Kirche. Ich lauschte dem Gottesdienst sehr aufmerksam und dann wurde folgende Bibelstelle gelesen: „Und es kam eine große Menge zu ihm; die hatten bei sich Gelähmte, Verkrüppelte, Blinde, Stumme und viele andere Kranke und legten sie Jesus vor die Füße, und er heilte sie, so dass sich das Volk verwunderte, als sie sahen, dass die Stummen redeten, die Verkrüppelten gesund waren, die Gelähmten gingen, die Blinden sahen; und sie priesen den Gott Israels." (Matthäus 15)

Auf einmal kam es mir ganz klar, dass das Volk die Gelähmten nicht wieder mitnahm. Sie konnten selbst gehen! Die Gegenwart des Christus hatte ihr Bewusstsein so erhoben, dass sie nicht mehr an ihr Leiden dachten und geheilt waren. Dann kam mir der Gedanke, dass hier nicht nur von einem Geschehen berichtet wird, das vor vielen Jahrhunderten vor sich ging, sondern dass derselbe Christus hier und jetzt gegenwärtig ist. Als ich mich kurz danach zum letzten Lied erhob, merkte ich, dass ich ohne Schmerzen auftreten konnte und am Schluss des Gottesdienstes ging ich ganz frei und leicht hinaus.

Kirche, wie Mary Baker Eddy sie definiert, ist „die Struktur von Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht." Diese geistige Bedeutung muss sich jedoch im menschlichen Bereich manifestieren, genauso wie sich der geistige Mensch im Sichtbaren manifestiert. Kirche zeigt sich uns also sichtbar als „diejenige Institution, die ihre Nützlichkeit beweist und zeigt, dass sie das Menschengeschlecht erhebt". (WuG, S. 583) Was wäre heutzutage dringender als das Menschengeschlecht zu erheben? Wir gehen also nicht nur in die Kirche, weil uns etwas gefällt, oder bleiben weg, weil uns etwas missfällt, sondern wir haben eine Verantwortung der Menschheit gegenüber. Es genügt nicht, dass wir uns in unser „stilles Kämmerlein" zu Hause zurückziehen, sondern wir sollten auch präsent und für die Menschen, die nach der Wahrheit sichtbar sein.

Jesus verglich Kirche mit einem Weinberg, in dem gearbeitet wird und in dem man seinen Lohn empfängt. Mary Baker Eddy nimmt dieses Vorbild auf und ermutigt uns mit folgenden Worten: „Geliebte Schüler, ihr seid treue Arbeiter, ihr habt tüchtig geschafft und großen Lohn im Weinberg unseres Herrn erlangt; aber ein mächtiger Sieg, eine große Freiheit für die Menschheit muss noch gewonnen werden;" (Vermischte Schriften, S. 120)

In unserer Zweigkirche waren wir bereit, neue Wege zu gehen, alte Gebäude und Gewohnheiten hinter uns zu lassen, offen zu sein für die Menschen in unserer Umgebung und mit Inspiration und Freude zu arbeiten. Das Ergebnis sind eine engere Verbundenheit untereinander, neue Besucher und Mitglieder.

In unserer Zweigkirche waren wir bereit, neue Wege zu gehen, alte Gebäude und Gewohnheiten hinter uns zu lassen, offen zu sein für die Menschen in unserer Umgebung und mit Inspiration und Freude zu arbeiten. Das Ergebnis sind eine engere Verbundenheit untereinander, neue Besucher und Mitglieder und schließlich mehr Heilungen in jeder Richtung. Die Gottesdienste sind so bereichernd, dass dagegen jeder gemütliche Sonntagmorgen im Familienkreis verblasst.

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