Umweltschützer veröffentlichten kürzlich eine Studie, in der beschrieben wird, wie eine Schmetterlingsart die Rote Ameise in die Irre führt, um ihre Larven zu versorgen. Die Raupe hat herausgefunden, wie sie den Duft der Ameisen imitieren kann, so dass die Raupe bald darauf in den Ameisenbau eingeladen und wie eine Königin behandelt wird. Die Arbeitsameisen füttern die Raupe und befriedigen alle Bedürfnisse, einschließlich der Fütterung des Nachwuchses. Schließlich wächst die Raupe auf das Hundertfache ihrer ursprünglichen Größe an, bevor sie eine Schmetterlingspuppe formt, die ebenso wie die Ameisen riecht und klingt. Langsam hat dieser Eindringling die gesamte Ameisenpopulation geplündert, ja förmlich verschlungen, und alles durch die pfiffigen Methoden der Täuschung.
Diese Beobachtung ähnelt verschiedenen Formen der Täuschungen, die in unserem eigenen Leben auftreten. Nehmen Sie einmal den Anspruch, dass der gegenwärtige Zustand unserer Wirtschaft durch Täuschung entstanden ist, sich aus der Gier von Investoren, Banken und Hauskäufern entwickelt hat. Rückblickend fragen sich die Menschen, warum das geschehen ist und was man hätte tun können, um es zu verhindern. Gier, Egoismus, Apathie beginnen mit einem einfachen Gedanken zu einem bestimmten Moment, der entweder akzeptiert oder verworfen oder in den Raum gestellt wird. Diese Überlegungen mögen so aussehen, als würden sie etwas zukünftig Gutes verheißen, aber wenn man ihnen zustimmt, richten sie in unserem Denken Chaos an und versuchen, unser Gleichgewicht zu zerstören. Dem zuzustimmen mag so unschuldig erscheinen, als würde man der Überlegung zustimmen, dass Männer und Frauen angeborene Schwächen hätten, dass sie also anfällig wären für Täuschungen aller Art.
Ein klassisches Beispiel in dieser Hinsicht wird in der Bibel-Geschichte von Jakob und Esau beschrieben. Auf die Bitte seiner Mutter hin verkleidet sich Jakob, um den Segen seines Vaters auf Kosten seines älteren Bruders zu stehlen. Jakob sagt: „Siehe, mein Bruder Esau ist rauh, doch ich bin glatt; so könnte vielleicht mein Vater mich betasten, und ich würde vor ihm dastehen, als ob ich ihn betrügen wollte, und brächte über mich einen Fluch und nicht einen Segen.“ (1. Mose 27) Den Anweisungen seiner Muter gemäß trägt Jakob die Kleider seines Bruders und bedeckt seine Arme mit einem Tierfell, um seinen Vater erfolgreich zu täuschen, der in seinem hohen Alter blind ist.
Dadurch, dass er Gier sein Handeln bestimmen lässt, beginnt Jakob eine schwierige Reise, die die Flucht vor dem Zorn seines Bruders mit sich bringt, der sich, um sein Leben bangend, verstecken muss, schließlich selbst Opfer von Täuschungen wird und dann viele Jahre später seinen Weg aus den Fallstricken findet, die er sich selbst ausgelegt hatte. Tatsächlich hat er „einen Fluch und nicht einen Segen“ über sich gebracht. Schließlich aber kommen die guten Eigenschaften, die Jakobs wahre Identität ausmachen, ans Licht und er entdeckt, dass Gottes Fürsorge und Liebe zu ihm nie unterbrochen war.
Jakobs Täuschung lag, wenigstens teilweise, im Vertrauen auf die materiellen Sinne: Er benutzte Tricks, um eine falsche Identität anzunehmen; sein Vater glaubte, was er gehört und gefühlt hatte. So entstand ein Lügengeflecht. Die Christliche Wissenschaft, die auf den Heilungen und Lehren Christi Jesu beruht, offenbart, dass die Wirklichkeit nichts mit den materiellen Sinnen zu tun hat, die nur auf Täuschungen beruhen. Der Augenschein von Schmerz, Verletzung und Krankheit selbst beruht auf Täuschung und kann uns nur beeinflussen, wenn er gepflegt und geglaubt wird. Die Sinne fordern unsere Sympathie und Zustimmung, um in unserem Leben Einlass und Platz zu finden. Sie zwingen den Gedanken dazu, fälschlicherweise etwas Geringeres als das Gute zu akzeptieren. In dieser Richtung warnt Wissenschaft und Gesundheit: „Wenn die ersten Krankheitssymptome erscheinen, bestreite das Zeugnis der materiellen Sinne mit der göttlichen Wissenschaft. ... Dulde nicht, dass sich im Denken ein Anspruch der Sünde oder Krankheit entwickelt. Weise ihn mit der bleibenden Überzeugung zurück, dass er unrechtmäßig ist, weil du weißt, dass Gott ebenso wenig der Urheber der Krankheit wie von Sünde ist.“ (WuG, S. 390)
Diese Unrechtmäßigkeit gilt für jede Form der Täuschung, die uns von der Macht Gottes ablenkt und uns glauben macht, dass wir nicht Seine reine und ehrliche Widerspiegelung wären. Der Urheber unseres Lebens, unseres Wohlseins, ist einzig Gott, die göttliche Wahrheit. Es ist wichtig, über unsere Welt, unsere Nachbarn, unsere Familie und unsere Freunde als sicher und geschützt zu denken und zu sehen, dass sie vor jedem Versuch, das Gute zerstören zu wollen, geschützt sind. Und wie in Jakobs Fall, nachdem er letztlich mit seinen Missetaten aufräumt, ist das Gute immer gegenwärtig.
Mary Baker Eddy schrieb diese Botschaft an Christliche Wissenschaftler: „Wie segensreich es ist, an euch zu denken als unter dem ,Schatten eines großen Felsen im trockenen Lande', sicher in Seiner Stärke, auf Seinem Grunde bauend, verborgen vor dem Rachen des Zerstörers durch göttlichen Schutz und göttliche Liebe. Seid stets eingedenk, dass Seine Gegenwart, Seine Macht und Sein Friede alle menschlichen Nöte stillen und alle Seligkeit widerspiegeln.“ (Vermischte Schriften 1883-1896, S. 263)
Selbst wenn wir durch Geldgier, Dummheit, Furcht oder andere negative Dinge getäuscht wurden, sind wir von den „Verschlingern“ unserer Heime, Renten, Ersparnissen, Arbeitsplätze sicher, weil wir unter dem göttlichen Schutz stehen. Was immer wir brauchen, Liebe ist gegenwärtig, sie erreicht und führt uns. Der sicherste Platz, den jeder einnehmen kann, ist der unter dem Schutz des „großen Felsen im trockenen Lande“. Nichts kann unsere Aufmerksamkeit von dieser Wirklichkeit ablenken; und diese Tatsache, wenn erkannt, wird jeden sicher nach Hause führen.
