Vor einiger Zeit veröffentlichte die japanisch-englische Online-Zeitung asahi.com einen Leitartikel zum Thema „Wirtschaftlicher Pessimismus." Er begann so: „Es gibt ein altes Sprichwort, das besagt:, Sorge ist oft die Ursache der Krankheit.' Die beobachtete Schwäche der Wirtschaft kann auch ihren Anfang im Denken genommen haben." (3. April 2008) Der Leitartikel sprach dann davon, wie wichtig es ist, das Gefühl von Verzweiflung und Verwirrung umzukehren, das einen schädlichen Einfluss auf die japanische Wirtschaft haben könnte.
Es ist eine eindringliche Beobachtung, dass Gedanken einen direkten Einfluss auf die Erfahrungen des Einzelnen haben, und sie können auch kollektive Erfahrungen beeinflussen. Es ist aber ebenso wichtig zu erkennen, dass dieser mentale Einfluss nicht negativ sein muss. Tatsächlich ist es so, dass die individuelle Überzeugung, wonach das göttliche Prinzip alles regiert, eine kollektive, positive Wirkung auf die Weltwirtschaft haben kann.
Das heißt nicht, dass nicht bestimmte Fragen beantwortet werden müssten. Die globale Finanzwelt mag sich jüngst ein wenig beruhigt haben, aber wie viele Menschen würden wohl annehmen, dass die Gründe für die Instabilität auf den Finanzmärkten bereits vollständig vollständig aufgearbeitet wurden? Der weiter anhaltende Abwärtstrend in der US-amerikanischen Wirtschaft und anderer Länder führt zu der ernüchternden Mahnung, dass wir es uns nicht leisten können, passiv zu sein.
Auch können wir es uns nicht leisten, ängstlich zu sein. Stattdessen ist inspirierte geistige Tätigkeit, die auf der Idee beruht, dass die Wirtschaft für positive mentale Einflüsse empfänglich ist, etwas, was dem Markt gut tut. Im Einklang mit Gebet heißt das, über materielle Maße und Statistiken hinaus zu blicken und all das Gute zu verstärken durch eine tiefe Dankbarkeit für die gegenwärtige wohltuende Macht der Gottheit über die Schöpfung.
Mary Baker Eddy wählte starke Worte, als sie den Lesern ihres Buches Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift erklärte, wie man jeden gedanklichen Irrtum überwinden kann, der an die mentalen Türen des Lesers klopft. Sie schrieb: „Wenn die lllusion von Krankheit oder Sünde dich in Versuchung führt, dann halte dich unerschütterlich an Gott und Seine Idee ... Lass weder Furcht noch Zweifel deinen klaren Sinn und dein ruhiges Vertrauen trüben, dass die Erkenntnis des harmonischen Lebens — wie Leben ewig ist — jede schmerzhafte Auffassung über oder jeden Glauben an das, was Leben nicht ist, zerstören kann". (S. 495)
Diese Erklärungen liefern nicht nur einen Plan, um dem menschlichen Körper Gesundheit wiederherzustellen, sondern auch, um die Volkswirtschaften und internationalen Beziehungen zu erneuern — weil Gedanken tatsächlich sowohl den Körper wie auch die Umwelt beeinflussen. Wenn also die Illusion einer kranken Wirtschaft oder Habgier Rätsel aufgibt, die uns glauben machen wollen, dass eine Katastrophe bevorstehe, dann ist dies der Zeitpunkt, um noch standhafter an den geistigen Tatsachen festzuhalten, dass alles, was Gottes Idee — Mann und Frau Seiner Schöpfung — betrifft, so vollkommen wie Gott selbst ist. Das heißt auch, es nur der göttlichen Liebe zu gestatten, zu uns über den Gesundheitszustand der Wirtschaft zu sprechen.
Wesentlich für unser Vertrauen ist, „das harmonische Leben anzuerkennen". Die wahre Harmonie in menschlichen Aktivitäten anzuerkennen heißt nicht nur zu sehen, dass sie auf einer geistigen Grundlage stehen, sondern auch, dass sie vom göttlichen Prinzip nicht getrennt sind, dessen Gesetze das Wesen des Lebens definieren.
Wenn wir die Regierung des Prinzips besser verstehen, können wir den Weg ebnen, um Korrekturen auf jeder Ebene der Wirtschaft durchzuführen, beginnend beim Einzelnen, der verzweifelt nach einer Anstellung sucht, bis hin zu den Geschäftsführern, die versäumt haben, nachzufragen, wie das Kapital einer Firma eigentlich verwendet wird. Jeder kann die geistigen Lösungen erkennen, die einen zu größerer Harmonie mit dem göttlichen Leben führen werden. Der Christus, Gottes Bevollmächtigter der Wahrheit, wird der Menschheit den moralischen Mut geben, dieser göttlichen Führung gehorsam zu sein und die damit verbundenen Segnungen zu erleben. Die daraus resultierende Harmonie wird alles auslöschen, was Gott unähnlich ist: Selbstsucht, Gier, Ungeduld, Unehrlichkeit — und das Gute zum Vorschein bringen, das bereits vorhanden ist.
Das Gute im Angesicht von Mangel und Entbehrungen zu sehen ist das heilende Gebet in Tätigkeit. Die Bibel erklärt, wie Jesus dies bewies, als er 4000 Menschen mit nur wenig Nahrungsmitteln versorgte (siehe Matthäus 15). Zunächst waren die Jünger erschreckt über der Gedanken, eine solch große Gruppe mit nur sieben Laiben Brot und einigen wenigen Fischen zu sättigen. Jesus allerdings war unberührt von ihrer Haltung und dankte Gott für das, was sie bereits hatten. Seine Überzeugung, dass die Menschen nach drei Tagen, in denen sie seiner Predigt gelauscht hatten, versorgt werden sollten, lag in seiner tief verwurzelten Liebe zu Gott und zu seinen Mitmenschen. Die Liebe trieb die Befürchtungen der Jünger über einen möglichen Mangel aus und so stellte sie die praktische Versorgung für alle Menschen zur Verfügung, die gespeist werden mussten. Das „harmonische Leben" war ausgedrückt.
Nachrichten wie diese von asahi.com zeigen, dass die Weltwirtschaft nicht nur durch aktuelle finanzielle Abwärtsbe-wegungen betroffen ist, sondern auch von den Gedanken über eine Herausforderung für ein großes Unternehmen oder über eine Schwäche auf den Finanzmärkten. Die göttliche Botschaft, die Jesus verkündete, zeigt klar, dass sich die Märkte genauso schnell erholen — und stabil bleiben — können, wenn die geistig wissenschaftlichen Denker an der Wahrheit festhalten, die sie stärken und stabil halten. Weder Furcht noch Zweifel können den göttlichen Fortschritt zurückhalten und unsere Gebete können viel dazu beitragen, dass es genau so geschieht.
