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Spiritualität & Heilen

Der Blick von Down Under

Aus der Juli 2010-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Anderen Menschen helfen! Dieses Motto durchzieht das Leben und die Arbeit der Praktikerin und Lehrerin der Christlichen Wissenschaft Abigail Mackay. Schon als Teenagerin fühlte Abby, wie sie genannt wird, den Ruf, ihren Beitrag zu leisten, um die Welt zu verbessern. Es ist keine Überraschung, dass sie nach dem Studium Lehrerin wurde. Ihr Spezialgebiet war englische Literatur. Ihre Unterrichtslaufbahn begann in Kapstadt, Südafrika, wo sie auch Religion und Geschichte unterrichtete. Später erhielt sie einen Mastertitel für Schulbildung an der Universität von Süd Illinois in den USA. Im Laufe der Jahre führten ihre Einsätze im Unterrichten sie in verschiedene Länder, bevor sie in einer Vorstadt von Melbourne, Tecoma, Australien, landete, wo sie heute lebt.

Das Motto, andern zu helfen, hat sich jedoch mit der Zeit verstärkt und im Jahr 2003 gab Mrs. Mackay ihre Laufbahn als Lehrerin auf und begann im Journal ihre Praxis als Heilerin der Christlichen Wissenschaft zu inserieren. Drei Jahre später wurde sie Lehrerin der Christlichen Wissenschaft. Und obwohl Mrs. Mackay immer noch die Literatur liebt – besonders Gedichte – liegt der Schwerpunkt in ihrem Leben heute auf Heilen und darauf, der Welt die Botschaft der Christlichen Wissenschaft zu bringen.

Als Mrs. Mackay und ich unsere Unterhaltung per E-Mail quer durch die Welt begannen, fragte ich sie nach einer ihrer bemerkenswertesten Erfahrungen mit der Christlichen Wissenschaft.

Abigail Mackay: Als ich ungefähr zwanzig Jahre alt war, reiste ich mit meinem Bruder, der das Auto fuhr, und seinem Freund, durch das ländliche Südafrika. Der Freund saß vorne, während ich hinten mitfuhr. Die meister Zeit war sehr wenig Verkehr auf der Straße und die Straße führte über weite Strecken immer geradeaus, so dass mein Bruder recht schnell fuhr, ungefähr 140 Stundenkilometer.

Irgendwann erreichten wir einen Sattelschlepper, der langsam vor uns herfuhr. Mein Bruder setzte den Blinker und scherte in die Überholspur aus. Im gleichen Augenblick zog der Sattelschlepper, ohne zu blinken, direkt in unsere Spur. Ich blickte auf und sah, dass es ungefähr noch eine Sekunde dauern würde und dann würden wir mit ungeheuerer Wucht auf den riesigen eisernen Anhänger aufprallen. Eine Welle des Schreckens stieg in mir auf, vor allem auch, weil ich nicht angeschnallt war. (Gurte für den Rücksitz waren in Südafrika damals nicht vorgeschrieben.) Aber ich tat das, was für mich in einer Gefahrensituation am natürlichsten war: Ich wandte augenblicklich mein ganzes Sein, mein ganzes Bewusstsein, an Gott als die eine höchste Macht in meinem Leben.

Sofort fühlte ich, wie die Angst verschwand, und an ihre Stelle trat ein klarer, starker Gedanke, mich zu entspannen und nicht gegen den Aufprall anzukämpfen. Und ich war dazu in der Lage, was unmöglich gewesen wäre, wenn ich starr und verkrampft vor Angst gewesen wäre. Dann kam ein gewaltiger Zusammenstoß und das Auto überschlug sich mehrfach, bevor es weit auf der anderen Seite der Straße auf dem Dach zum Stillstand kam. Ich stellte fest, dass ich im Dach in einem Haufen Glassplitter lag. Mein Bruder und sein Freund hingen unverletzt über mir, immer noch angeschnallt in ihren Gurten.

Als wir aus dem völlig zerbeulten Auto herauskletterten, stellte ich fest, dass ich keine Verletzungen hatte, nicht einmal eine Beule, obwohl ich nicht angeschnallt gewesen war. Der Fahrer des Lastwagens (der nicht mal einen Führerschein hatte) war ebenfalls unverletzt. Er ging die Polizei holen. Wir hatten alle ein überwältigendes Gefühl der Befreiung.

Aber noch mehr berührte mich dann, dass die Macht Gottes, von der ich wusste, dass sie uns davor bewahrt hatte, durch den Aufprall verletzt zu werden, bei uns blieb – so wie es ein liebevoller Elternteil tun würde – und den Rest des Tages mit einem tief Gefühl der zärtlichen Fürsorge erfüllte anstatt mit Schock und Angst.

Es war ein heißer und sonniger Tag und ich fühlte mich etwas schwindelig. lch legte mich am Straßenrand hin und schloss die Augen, solange wir auf die Polizei warteten. Das Gleiche taten auch mein Bruder und sein Freund. Bald sagte eine sanfte Stimme über mir in Afrikaans: „Die Here het u gered!", was heißt: „Gott hat dich gerettet!"

Ich öffnete die Augen und sah ein älteres Ehepaar auf mich herabschauen. Sie streckten mir ihre Hände entgegen, halfen mir auf die Beine und führten mich in ihren Armen geborgen in ihre kleine Hütte, die etwa 100 Meter weiter am Straßenrand stand. Der eine von zwei Räumen hatte einen Lehmboden, aber war ganz sauber und ordentlich. Sie wuschen meine staubigen Füße, gaben mir etwas zu trinken und Kekse zu essen und legten mich auf ihr Bett. Das Gefühl von Liebe und Frieden, das ich in dieser Stunde fühlte, die ich in der Kühle ihres ruhigen, bescheidenen Hauses verbrachte, werde ich nie vergessen. Es spricht immer noch zu mir als Gottes gütige Gegenwart, die auf greifbare, praktische Weise zum Ausdruck kommt, wenn wir uns an lhn wenden, um uns trösten und schützen zu lassen.

Ich erinnere mich nicht an den Zusammenstoß. Statt von nun an mit einer schrecklichen Erinnerung an ein Unglück zu leben, habe ich das ganze Gegenteil erlebt – eine Erinnerung an den wunderbaren Beweis von der augenblicklichen Fürsorge und dem sofortigen Schutz Gottes.

Marilyn Jones: Mrs. Mackay, lassen Sie uns von dem Stand lhrer Gedanken bei diesem Erlebnis sprechen. Wie würden Sie einem Fremden erklären, warum Sie sicher sind, dass es Gottes Schutz war und nicht nur ein glücklicher Zufall, der dazu führte, dass Sie und lhr Bruder und sein Freund nicht verletzt wurden?

Natürlich war dies nicht mein persönliches Wunder. Ich hatte mich einfach an Gott als die Grundlage meines Lebens gewandt, anstatt mich an meinen eigenen menschlichen Sinn der Dinge zu wenden. Als ich mich an diese Macht wandte – was ich schon viele Male vorher in schwierigen Situationen getan hatte, und jedes Mal Heilung und Hilfe erfahren hatte – fühlte ich mich sicher. Ich wusste einfach, dass Gott da war. Und auch wenn ich nicht wusste, wie Er mich retten könnte, war ich doch bereit, auf Seine Macht zu vertrauen. Ich fühlte durch dieses Vertrauen auf lhn unmittelbaren Frieden. Die Fähigkeit ruhig zu bleiben kam, weil ich mir bewusst war, dass mein wahres Sein in Gott und deshalb vollkommen geistig ist – nicht ein Stück Materie, das von Zufall abhängig ist.

Die geistige Tatsache der Liebe Gottes überwand diese gefährliche Situation, weil die geistige Existenz der physischen Auffassung von Existenz übergeordnet ist. Oder man könnte auch sagen, dass die Gesetze Gottes eine geistige und moralische Autorität über die Materie haben, weil sie auf der göttlichen Wahrheit basieren – und diese Wahrheit verändert sich nie. Sie ist größer als unser menschliches Gefühl für das, was Substanz und Macht ausmacht. Geistige Wahrheiten setzen die uns gelehrten Meinungen über Physik und Biologie oder die jeder anderen menschlichen Lehrmeinung außer Kraft – sie löschen diese buchstäblich aus.

Die grundlegende Tatsache der Gesetze Gottes ist, dass sie beweisen, dass Geist unserem Leben zugrunde liegt und nicht Materie, und deshalb wird unser Leben von diesem Geist, den wir Gott nennen, erhalten. Der Geist ist nicht von der Materie abhängig, um ausgedrückt zu werden, und wir können einen Blick dieser geistigen Wirklichkeit erhaschen, wenn wir diese Tatsache zutiefst beachten. Gott kommuniziert mit uns durch den geistigen Sinn, nicht durch unsere materiellen Sinne. Heilung und Erlösung sind also natürliche Ergebnisse unserer Kommunikation mit Gott, dem Prinzip des Lebens.

Wir stellen fest, auf welch fundamentale Weise uns dieses Prinzip rettet, besonders in Situationen, in denen wir keine menschliche Lösung erkennen können. Diese Erfahrungen führen uns dazu, die ldee aufzunehmen, dass Gott nicht in der Materie enthalten ist, und ermöglicht es uns dadurch tatsächlich, einen höheren, wahreren und stärkeren Sinn des Lebens zu erfahren. Dann haben wir eine Sicherheit und Geborgenheit gefunden, die unantastbar ist – und das ist so viel mehr als die beste menschliche Fähigkeit. Wir können hier und jetzt die geistige Wahrheit erleben, dass Gott „unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten" ist. (Psalm 46) Wir müssen nur auf diese geistigen Tatsachen vertrauen. Sobald wir unsere vorgefassten Meinungen aufgeben, die sich auf materielle Theorien beschränken, und sie ernsthaft hinter uns lassen, um einer erweiterten völlig neuen Art des Denkens und Seins Platz zu machen, entdecken wir etwas von der Natur des Geistes – so wie ich es bei diesem Autounfall entdeckte.

Dieses Vertrauen hat lhnen sicherlich Befreiung und eine wunderbare Freiheit von Angst und Panik gebracht. Aber das ja ist nur eine von vielen Seiten der Freiheit, die der Christlichen Wissenschaft innewohnen. Weil die Christliche Wissenschaft, sowohl als Wissenschaft als auch als Religion, keine Rituale oder Prüfungen braucht, um sie zu praktizieren, um sie zu praktizieren, oder auf unzählige Weise von dem zu profitieren, was in Wirklichkeit ein uraltes Heilsystem ist. Können Sie davon erzählen, wie Sie durch lhr Studium der Christlichen Wissenschaft von Vorstellungen, die uns gefangen nehmen, oder von anderen Formen der Begrenzung befreit wurden?

Freiheit ist eines der Dinge, über die ich am liebsten nachdenke, Mrs. Jones. Weil natürlich nichts geschieht ohne die Freiheit, es zu tun. Ich denke gerne über die Schöpfungsgeschichte im ersten Kapitel des ersten Buches Mose nach, wo steht: „Und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser." (1. Mose 1) Mir gefällt die Tatsache, dass Gott sich bewegte, bevor irgendetwas geschaffen wurde. Damit sich etwas bewegt, ist Freiheit nötig. Wir alle fühlen die Notwendigkeit, uns zu bewegen, bewegt zu sein und nach dem zu handeln, was uns bewegt. Das bedeutet lebendig sein.

Aber ich möchte noch einen Schritt weiter gehen und über die Freiheit nachdenken, geistig zu sein. Das ist für mich die größte Freiheit, weil uns Geistigkeit unendlich über unser eigenes Selbst hinaus führt. Es Führt uns dazu, Gott zu erkennen. Für mich gibt es nichts, was bewegender oder tiefgreifender sein könnte, als das Prinzip der Schöpfung zu entdecken. Mary Baker Eddy schrieb: „Die geistige Ursächlichkeit ist die einzige Frage, über die man nachdenken sollte, denn mehr als alles andere ist die geistige Ursächlichkeit mit dem menschlichen Fortschritt verbunden." (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 170) Von einem geistigen Standpunkt als Grundlage alles Wahren — von allem, was lebendig ist — ausgehend zu schlussfolgern gibt uns einen viel freieren Blick auf die Möglichkeiten des menschlichen Lebens, als wenn wir von den massiven, engen Begrenzungen der Materie mit all ihren Hindernissen ausgehen. Ich glaube, Menschen werden oft von der Geistigkeit angezogen, ohne überhaupt zu wissen, warum, weil die Geistigkeit mit ihrer freiheitlichen Atmosphäre jedem menschen angeboren ist. Sie ist die Quelle unseres Seins und unserer wahren Beweggründe und unserer höchsten Bestrebungen.

Was uns wahrscheinlich am meisten zum Geist zieht ist, dass wir die Güte und Liebe unseres Schöpfers erkennen. Wir erhaschen einen Blick auf die Schönheit des Geistes, die in einem Augenblick, einer Ansicht oder einem Gedanken liegt, der uns über uns selbst hinausträgt und uns die Harmonie und die Gnade jenseits des menschlichen Verständnisses erkennen lässt. Christus Jesus zeigte uns dieses Bewusstsein. Seine Geistlichkeit zeigt uns, dass er sich auf Schönheit, Güte, Vollkommenheit und die Kraft des Geistes konzentrierte. Und er ging unberührt von materiellen Umständen seines Weges, völlig frei.

Und Jesus lehrt uns, dass Freiheit ein Zustand der Wahrheit ist, als er sagte: „Und die Wahrheit wird euch frei machen." (Johannes 8) Diese Aussage hebt für mich hervor, dass die göttliche Wahrheit aus sich selbst heraus lebt und allmächtig ist. Ein lrrtum hat keine Grundlage in der gegenteiligen Wahrheit. Es gibt einfach keinen Wettstreit. Und die Wahrheiten Gottes tragen dazu bei, uns aus jeder anscheinend nicht göttlichen Situation zu befreien.

Ein Gebiet, auf dem sich viele von uns am leichtesten gefangen fühlen könnten, sind persönliche Beziehungen. Ich hatte zum Beispiel eine Verwandte, die ich als sehr schwierig empfand. Sie schien immer ärgerlich zu sein und mit Beleidigungen um sich zu werfen. Ich betete darüber, denn ich traf sie regelmäßig. Eines Tages kam mir der Gedanke, sie zu besuchen, wohl ich sehr viel zu tun hatte. Als ich vorher anrief, war ihr Mann am Telefon und sagte, es wäre kein guter Zeitpunkt, weil sie so schlechte Laune hatte. Ich sagte, ich würde trotzdem kommen. Als ich ankam, öffnete er die Tür und sagte, sie liege im Bett ohne zu sprechen und ich sollte gar nicht erst versuchen, sie zu sehen. Ich ging trotzdem in das Schlafzimmer, wo ich mit einem sehr finsteren Blick begrüßt wurde. Aber ich spürte ganz deutlich, dass er keine Bedeutung hatte. Ich wusste, dass diese schlechte Laune kein Teil der wahren gottgegebenen Natur dieser Frau war und ich lächelte, gab ihr einen Kuss, setzte mich auf das Bett und sprach mit ihr. Das eisige Schweigen dauerte ungefähr fünf Minuten und dann unterhielten wir uns ganz herzlich. Sie dankte mir freudig dafür, dass ich gekommen war. Und ihr Mann freute sich noch mehr!

Ich erkannte, dass ich meine Freiheit erlangt hatte, indem ich weder sie — noch irgendeinen anderen Menschen — als eine verärgerte Schöpfung sah. Meine Gebete hatten mich dazu geführt, bei der Güte Gottes zu bleiben, von der ich wusste, dass sie geistige Wirklichkeit und Substanz besitzt. Frieden und Harmonie. Er verursacht keinen Unmut, keine Angst und keinen Hass. Das Verlassen auf die geistige Wahrheit durch meine Auffassung der Situation brachte also Heilung. Es brachte die Tatsache ans Licht, dass Frieden und Harmonie immer gegenwärtig und machtvoll sing, weil sie ihre Grundlage in immergegenwärtigem Geist haben. Ärger oder negative Einstellungen können nur bestehen bleiben, wenn wir bereit sind, darauf zu reagieren.

Ich gewann ein großes Gefühl der Freiheit und der Unverletzlichkeit, als ich sah, wie eine geistige Auffassung des Lebens die Kraft von eigensinnigen, ärgerlichen Gedanken auflösen kann — ob wir nun glauben, es seien unsere oder die eines anderen.

Ich gewann ein großes Gefühl der Freiheit und der Unverletzlichkeit, als ich sah, wie eine geistige Auffassung des Lebens die Kraft von eigensinnigen, ärgerlichen Gedanken auflösen kann — ob wir nun glauben, es seien unsere oder die eines anderen. Gott schuf uns stark und frei. Aber Seine Stärke und Seine Freiheit sing geistig. Wir werden diese völlige Freiheit nicht dadurch finden, dass wir uns mit der menschlichen Psychologie, Biologie oder anderen materiellen Theorien befassen. Aber wenn wir erkennen, was wirklich wahr ist, so wie Jesus es sagte, dann hat dies zur Folge, uns Freiheit zu verschaffen.

Wir stellen fest, dass allein das Vertrauen auf geistige Wahrheiten uns über die materiellen Grenzen hinaus zu einem vollständigen Verständnis der wahren Schöpfung führt, so wie Jesus es lebte und bewies. Aber um dahin zu gelangen, müssen wir erkennen, dass eine materielle Auffassung des Lebens völlig unzureichend ist. Nur dann sind wir bereit, einige falsche Meinungen loszulassen. Diese geistig fundierte Freiheit hat es mir ermöglicht, jede Furcht vor Krankheit aufzugeben, und hat mich von vielen unangenehmen Umständen befreit.

Wie helfen Sie anderen Menschen, die Universalität dieser Wissenschaft zu verstehen, wo Sie doch in Australien sind und sowohl die Christliche Wissenschaft als auch die Mutterkirche in den USA gegründet wurden. Ist Ihnen Widerstand von Australiern begegnet oder von Menschen aus anderen Ländern, die meinen, dass die Christliche Wissenschaft eine rein amerikanische Religion ist?

Nun, irgendwo musste die Christliche Wissenschaft ja entdeckt werden, nicht wahr? Aber wenn es um geistige Dinge geht, kommt man ganz natürlich dahin zu sehen, dass solche kulturellen und nationalen Fragen mit der wahren Substanz der geistigen Wahrheit nichts zu tun haben. So ein enger Blick auf die Geografie oder andere ähnliche Details verfehlt die Bedeutung dieser weltverändemden Entdeckung — der Entdeckung der geistigen Wirklichkeit. Wahrheit muss durch ihre Natur allgemeingültig sein und es ist diese Allgemeingültigkeit, die am meisten anregt und am tatkräftigsten ist. Wahrheit vereint die Welt auch, weil Wahrheit sich nie verändert und nie von etwas anderem als sich selbst bedingt ist. Sie ist für alle Menschen gleich.

Klischees sind nicht immer hilfreich, aber in der gängigen Kultur haben wir oft mit ihnen zu tun und manchmal sind sie mit ein paar allgemeingültigen Binsenweisheiten vermischt. Eines dieser Klischees ist die Verbindung der amerikanischen Kultur mit Freiheit. Ich glaube, die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten von Menschen gegründet wurden, die religiöse Freiheit suchten, ist sehr wichtig. Dieser Aspekt der nationalen Geschichte mindert die Allgemeingültigkeit einer Wahrheit, wie die der Wissenschaft des christlichen Glaubens nicht, die von einer Amerikanerin entdeckt wurde. Die Tatsache, dass sie in Amerika entdeckt wurde, macht die Christliche Wissenschaft nicht amerikanisch. Aber der Ort dieser Entdeckung unterstreicht die Tatsache, dass Gedankenfreiheit Entdeckungen fördert.

Auch bei Weltproblemen wird die Notwendigkeit des geistigen Fortschritts des Einzelnen deutlich, vordringlich und wichtig, wenn wir in Betracht ziehen, dass die Lösung vor allem geistig ist. Dieses große Bestreben in den Rahmen einer nationalen oder kulturellen Dimension zu pressen ist unmöglich. Es würde die Substanz der Beziehung zwischen Wahrheit und Freiheit auf eine bedeutungslose Theorie reduzieren. So liegt die Bedeutung eines wunderschönen Musikstückes nicht darin, auf welchem Klavier es zuerst gespielt wurde, sondern in der Inspiration, durch die es entstanden ist, und in dem beständigen Ausdruck dieser Inspiration. Auf dieselbe Weise geht die Christliche Wissenschaft über Nationalität hinaus. Für mich sind die Wahrheiten in der Bibel so unendlich bedeutsam, die mir immer neue Einsichten über die Natur Gottes und über mich als Seine Schöpfung liefern. Es ist unmöglich, sie als an eine bestimmte Gegend oder einen bestimmten Ort gebunden zu betrachten. Sie erzählen auf die grundlegendste Weise von der wahren Natur des Seins davon, was es bedeutet, überhaupt zu existieren. Christliche Wissenschaft erschließt die geistige Bedeutung dieser inspirierten Worte in der Bibel, sie befähigt uns, an ihre Substanz zu gelangen, die darin besteht, dass Gott sich uns, Seiner Schöpfung, offenbart.

Das ist so viel größer als Nationalität. Aber ich denke, die Tatsache, dass die Christliche Wissenschaft in einem Land entdeckt wurde, das die Freiheit bot, die notwendig ist, um außerhalb von konventionellen und traditionellen Schubladen zu denken und zu handeln, ist sehr bedeutungsvoll. Das bedeutet für mich, dass meine eigene individuelle Entdeckung Gottes, der Wahrheit, die gleiche Gedankenfreiheit und die Freiheit von materiellen Grundsätzen erfordert. Das führt mich zu der Tatsache, dass meine eigenen Gedanken von jeder Begrenzung für geistiges Denken frei sein müssen, damit geistige Inspiration greifen kann.

Zurzeit geht die Welt durch enormen Aufruhr. Überall auf der Welt kommt die Wirtschaft vom Kurs ab und überall bringen die Menschen Angst und Unsicherheit über die Zukunft — über ihre momentane wie auch über die langfristige Lage — zum Ausdruck. Die Christliche Wissenschaft kann in der Tat die Welt verändern. Wie machen wir das? Praktisch ausgedrückt, wie sehen Sie Ihre Rolle als Einzelne und dann die Rolle der ganzen christlich-wissenschaftlichen Bewegung dahingehend, der Welt die Wissenschaft des christlichen Glaubens zu bringen, um all diese Weltprobleme zu verkraften? Und wie sehen Sie Ihre Rolle nicht nur in dieser derzeitigen wirtschaftlichen Lage, sondern auch dabei, in der ganzen Welt Krankheiten zu heilen?

Ich glaube, es ist ein guter Startpunkt zu erkennen, dass Gott die Menschheit nicht ohne Antworten gelassen hat, ohne Hoffnung oder ohne Hilfe, wenn wir diesen weltweiten Problemen gegenüber stehen. Die Menschen heute erleben die Ergebnisse des Denkens, die durch die göttliche Gegenwart inspiriert sind, genau wie die Menschen zu biblischen Zeiten. Diese Auswirkungen sind unmissverständlich und tiefgreifend. So erzählen zum Beispiel die Lebensberichte der Propheten in der Bibel von kraftvollen Heilungen und Auswegen aus tödlichen Situationen — ob ungerechte Gesetze oder Tyrannei, — die zeigen, dass Gebet, Kommunikation mit Gott, in kraftvoller Befreiung von allem und jedem mündet. Und das Neue Testament erzählt von der Ankunft Jesu Christi und seinem weltverändernden heilenden und umwandelnden geistigen Stand.

Die Christliche Wissenschaft untersucht diese göttliche Kraft und ihre Quelle und befähigt jeden, ihr in überwältigenden Problemen jeder Art zu folgen. Dazu gehört jedoch auch Arbeit. Dazu gehören Umwandlung und eine Bereitschaft, unsere eigenen Anschauungen, an denen wir manchmal sehr hängen, aufzugeben. Aber dies ist unendlich befreiend. Und es führt mich zurück zu der Aussage von Mary Baker Eddy, dass die Frage, die wir aufwerfen sollten, die nach der geistigen Ursächlichkeit ist, weil dies den menschlichen Fortschritt am meisten berührt.

Wenn wir von dem inspirierten und kraftvollen Standpunkt des Wortes Gottes ausgehen, arbeiten wir außerhalb materieller Begrenzungen. Wir haben die geistige Oberhoheit über alles, was uns gefangen hält, wenn wir erkennen, dass materielle Begrenzungen keine Mauern sind, die Gott geschaffen hat. Sie sind die Ergebnisse unserer eigenen falschen Vorstellungen. Die geistige Tätigkeit Jesu und der Propheten bestand darin, uns auf diese falschen Vorstellungen aufmerksam zu machen und uns dahin zu führen, auf eine völlig neue Weise zu denken — auf eine göttliche Weise. Wenn wir unser Denken umwandeln, dann machen wir wirklich Fortschritt. Dann sehen wir über die Probleme der Materie hinaus in die wahre Wissenschaft des Universums.

Diese Wissenschaft löscht zum Beispiel Krankheit aus, indem sie uns zeigt, dass Krankheit nicht von Gott gemacht ist. Diese göttliche Wissenschaft bietet uns die Methode — unser eigenes Gebet, das unser Denken mit der göttlichen Wahrheit verbindet — die uns befähigt, unsere Angst vor Krankheit zu verlieren. Dann können wir uns selbst beweisen, dass Irrtum jeder Art, einschließlich Krankheit, kein Teil der göttlichen Schöpfung ist. Die Christliche Wissenschaft entmystifiziert und löst die materielle Neigung auf, durch die menschliche Vorstellung vernebelt zu sein, dass Leben materiell wäre anstatt geistig.

Wenn wir erst einmal herausgefunden haben, dass die wahren Antworten auf die Zwangslagen des Lebens nicht im menschlichen Gehirn, in materiellen Theorien oder in der Technologie zu finden sind, haben wir damit begonnen, in die Richtung der wahren, dauerhaften Lösungen zu schauen. Wir fangen an, die Tatsache zu betrachten, dass Gott uns hier nicht im Angesicht aller möglichen Katastrophen hilflos und schwach alleingelassen hat, sondern dass Er uns die Vorherrschaft über Sünde und Schmerz verliehen hat. Weil die Gesetze Gottes vollkommen und logisch sind. Sie sind nicht mystisch oder vergänglich. Sie ergeben einen Sinn und sind praktisch.

Bei der finanziellen Krise, die zurzeit die ganze Welt erschüttert, ist es lebenswichtig zu betrachten, wie dieses Gesetz der Liebe wirkt. Viele Fachleute sowie einfache Bürger haben sofort erkannt, dass diese Krise das Ergebnis von Gier, Angst und Korruption ist. Das geistige Gesetz beinhaltet ein moralisches Gebot. Falsche Handlungsweisen sind auf Dauer nie erfolgreich. Und auch wenn die Lage schwierig ist, in Wahrheit findet hier Heilung statt. Weil die Menschen auf der ganzen Welt deutlicher erkennen, dass Gier zum Misserfolg führt und dass der einzige Weg in eine sichere Zukunft für alle Menschen Fairness und Ehrlichkeit ist.

Wir können erkennen, dass dies prinzipienloses Verhalten ist — Handlungen, die kein Prinzip, kein göttliches Mandat und daher keine echte Kraft haben, um etwas zu erreichen. Das göttliche Gesetz hält Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit aufrecht, so dass wir nicht fürchten müssen, dass die Handlungen anderer uns irgendetwas Gutes vorenthalten könnten. Das Gute in unserem Leben kommt direkt von Gott. Es hat eine feste, unerschütterliche Grundlage. Wenn wir darauf vertrauen, dass Gottes Gesetze der Gerechtigkeit und Gnade richtig regieren, werden wir erkennen, dass wir immer unter dem Schirm dieser Gesetze stehen. Sicherheit in jedem unserer Lebensbereiche kommt durch etwas Höheres als durch menschliches Verhalten. Sie muss ihren Ursprung in göttlicher Wahrheit haben oder sie wäre veränderbar und der menschlichen Fehlbarkeit unterworfen.

Es liegt geistige Kraft in dieser Idee. Gottes Gesetz hält die Rechtschaffenheit im Geschäftsleben und auch sonst überall aufrecht. Und dieses Gesetz ist unaufhaltsam am Wirken. Wenn wir die Anforderungen eines geistigen Lebens ernst nehmen und erkennen, dass wir danach handeln müssen, nicht nur über sie lesen, werden wir Veränderungen zum Besseren in jedem Bereich des Denkens erkennen, denn da fängt jedes Handeln an. Das Potenzial der Christlichen Wissenschaft, die Welt zu verändern, ist unermesslich, denn sie beinhaltet, dass wir mehr über die geistige Wirklichkeit und die wahre Natur Gottes lernen. Und das bedeutet ein unendliches Streben für uns alle — mit unendlichem Potenzial zum Guten.

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