Im Sommer 2006 bemerkte ich, dass ich auf dem einen Ohr nichts mehr hören konnte. Zunächst schenkte ich dem nicht viel Beachtung, weil es mich nicht sonderlich beeinträchtigte. Als ich allerdings feststellte, dass ich meinen Wecker nicht mehr hören konnte, wenn ich mit dem andern Ohr auf dem Kopfkissen lag, wusste ich, es war an der Zeit, über diese Situation zu beten. Bei physischen Beschwerden zu beten ist für mich völlig normal, weil ich mich schon seit Jahren erfolgreich auf die Lehren der Christlichen Wissenschaft verlasse.
Also bat ich eine Christian Science Praktikerin, mit mir zu beten. Was mich wirklich beeindruckte bei unserem Gespräch, war die Aussage der Praktikerin, dass es tatsächlich keine Materie gibt. Ihre Überzeugung bezog sich auf die „wissenschaftliche Erklärung des Seins" in Wissenschaft und Gesundheit, wo Mary Baker Eddy schrieb, dass „es ... kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie [gibt]." Weiter sagt sie: „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Manifestation, denn Gott ist Alles-in-allem." (S. 468) Die Praktikerin erinnerte mich daran, dass ich als Gottes Kind geistig bin, nicht materiell. Zu wissen, dass sie mit mir betete, damit ich diese Tatsache erkennen konnte, tröstete mich und gab mir Zuversicht.
Am nächsten Tag aber begann sich zusätzlich zum beeinträchtigten Hörvermögen auch noch die rechte Seite meines Gesichts irgendwie dick anzufühlen. Und am Tag darauf war mein Gesicht völlig taub. Das berichtete ich der Praktikerin und wir beteten weiter gemeinsam mit der Tatsache, dass Gott wahrhaftig allen Raum füllt und es daher nicht einen Zentimeter geben konnte, den Materie oder Materialität füllen könnte - um zu fühlen oder nicht zu fühlen oder zu hören oder nicht zu hören. Ohne den Einfluss des tierischen Gemüts (auf das sich Paulus als das Böse bezieht - siehe engl. Bibel, Römer 8) kann Materie nichts fühlen.
Ich fühlte mich ruhig und zuversichtlich, mich auf die Behandlung in der Christlichen Wissenschaft zu verlassen, und dachte an die vielen Heilungen, die unsere Familie erlebt hat, so von geschwollenen Drüsen, Mumps und Ohrenentzündung.
Das taube Gefühl im Gesicht verschwand schnell und ich begann auch wieder zu hören, obwohl das Gehör zunächst einen Tag lang zu kommen und zu gehen schien.
Ein Durchbruch geschah, als ich noch einmal mit der wissenschaftlichen Erklärung des Seins betete. Denn plötzlich sah ich einen Zusammenhang zwischen „Gemüt und seiner unendlichen Manifestation". Ich verstand ganz klar, dass ich diese „unendliche Manifestation" bin - die andauernde Auswirkung von Gottes Vollkommenheit. Zugleich mit dieser Erkenntnis kehrte meine Hörfähigkeit zurück, dauerhaft. Das ist nun mehr als ein Jahr her.
Ich kann sogar weit entfernte Gespräche hören. Eine Woche oder zwei, nachdem ich wieder hören konnte, fiel ein großes Stück Ohrenschmalz aus meinem Ohr. Die Tatsache, dass ich schon wieder gut hören konnte, bevor das passierte, bestätigte mir, dass Hören niemals von meinen physischen oder „materiellen" Ohren kommt, sondern von Gott. Diese Heilung half mir, die Definition von „Ohren" in Wissenschaft und Gesundheit besser zu verstehen, die so heißt: „Nicht Organe der so genannten körperlichen Sinne, sondern geistiges Verständnis" (S. 585)
