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Christlich-wissenschaftlicher Elementarunterricht — Hingabe zu Gott und geistiges Wachstum

Teil 1

Aus der Februar 2012-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ingrid Peschke: Christlich-wissenschaftlicher Elementarunterricht ist einzigartig für jeden. Was würden Sie also jemandem sagen, der darüber nachdenkt, sich für diesen Schritt zu entscheiden? Welche Qualifikationen werden benötigt? Nach welchen Gesichtspunkten beurteilt ein Lehrer die Bereitschaft eines Schülers?

Olga Chaffee: Ich denke, dass Ihr Schlüsselwort hier einzigartig ist. Es hängt von demjenigen ab, der sich bewirbt, und von dem Lehrer, der diesen Bewerber in Betracht zieht. Somit gibt es grundlegende Dinge, die beide Parteien in Erwägung ziehen werden.

Tom Black: Nun, das Kirchenhandbuch
 Das Kirchenhandbuch spricht von „Klassenunterricht“, wo in den Publikationen der Christian Science Publishing Society seit einiger Zeit der Begriff „christlich-wissenschaftlicher Elementarunterricht“ verwendet wird. selbst gibt uns ein paar sehr direkte Anweisungen, nicht wahr, Olga? Mary Baker Eddy sagt, dass die Bewerber „... sich bewährt haben und deren natürliche Neigung zur Christlichen Wissenschaft zu Hoffnungen berechtigt“ haben sollten (S. 83). Aber sie sagt uns nicht, was genau sie mit diesen beiden Qualifikationen meint, oder?

Chaffee: Deshalb empfehlen wir immer ein Gespräch zwischen dem Lehrer und dem angehenden Schüler, wenn das Thema Elementarunterricht aufkommt.

Black: Ein Bewerber kann mit mehreren Lehrern sprechen, wenn sich das als hilfreich herausstellt. Manchmal sind Leute von einem bestimmten Lehrer überzeugt. Dennoch müssen sie nicht unbedingt das Gefühl haben, dass sie nur mit einem sprechen dürfen.

Chaffee: Ja, fühlen Sie sich frei, das zu tun! Nur weil Sie einen Lehrer befragen, heißt das nicht, dass Sie ihm verpflichtet sind.

Peschke: Ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht mag nicht immer möglich sein — besonders wenn so viele andere Kommunikationsmittel zur Verfügung stehen wie Skype, E-Mail etc. Warum ist es dennoch so wichtig?

Christiane West Little: Weil es bei Kommunikation um mehr als nur um Worte geht. Es sollte ein Gefühl von Ungezwungenheit beim Austauschen von Ideen vorhanden sein. Auch sollten sich sowohl der Lehrer als auch der Schüler frei fühlen, beliebig viele Fragen stellen zu können. Es ist gut, mit vorbereiteten Fragen zu dem Lehrer zu kommen — und der Lehrer wird auch einige Fragen an den Schüler haben! Aber ich denke, am wichtigsten ist, dass von Angesicht zu Angesicht das aufrichtige Interesse sichtbar wird — die Freude desjenigen, der nach mehr geistigem Wachstum strebt — oder ob es nur geschieht, weil ein Freund oder ein Familienmitglied es getan hat, oder aus irgendeinem anderen Grund.

Chaffee: Oder aus Neugierde. Jeder Fall ist so individuell. Die Art, wie man dem einen Bewerber begegnet, mag anders sein als beim nächsten Bewerber. Und es ist auch wichtig, sicher zu gehen, dass es der Bewerber ist, der um den Elementarunterricht bittet. Es ist nicht der Lehrer, der diesen anbietet.

Black: Ja, und das Kirchenhandbuch warnt davor, dass Lehrer, Schüler und Bewerber auf der Hut vor der Versuchung der Kundenwerbung sein sollen. Das ist ein subtiler menschlicher Eigenwille, der den gesamten Prozess des Elementarunterrichts unterwandert. Das hat keinen Platz in dem freundlichen Austausch zwischen angehendem Schüler und Lehrer.

Peschke: Ja, es ist wirklich Gott, der das gedankliche „Anwerben“ übernimmt. Gibt es für den Unterricht einen speziellen Zeitpunkt im Leben? Ist es tatsächlich möglich, zu jung oder zu alt zu sein, zu beschäftigt oder in der Arbeit oder zu Hause zu sehr eingebunden zu sein? Wie weiß man, dass der Zeitpunkt richtig ist?

Black: Ich gehe davon aus, dass ein Bewerber reif genug ist, so dass es irgendeinen Ort gibt, wo sie „sich niederlassen“ können. Und damit meine ich, dass sie genug von der Welt wissen, um sich nach dem Geist zu sehnen. Sie sind menschlich erfahren genug, um geistige Ideen verstehen zu können und sie in einen reifen Fokus zu stellen. Manche sehen es als weiteren Schritt ihrer Ausbildung.

Mit zwölf Jahren kann man der Mutterkirche beitreten, man hat die Möglichkeit, die Sonntagsschule zu besuchen und als zusätzliche Option kann man noch am Elementarunterricht teilnehmen. Es gibt durchaus Schüler, die daran teilnahmen, bevor sie 20 Jahre alt geworden sind. Es ist nur so eine allgemeine Faustregel, die ich hilfreich finde. Aber bedenken Sie, dass Sie nicht Mitglied der Mutterkirche oder einer Zweigkirche sein müssen, um den Unterricht zu absolvieren.

West Little: Und dann gibt es auch wieder jene, die denken, dass sie noch nicht bereit sind und es immer weiter hinausschieben!

Chaffee: Ich gehe immer davon aus: Du bist bereit, den Schritt zu machen und den Unterricht zu nehmen, wenn dir der Gedanke kommt. Und dann wirst du merken, dass du es nicht ignorieren kannst, so sehr du dich auch anstrengst, es wird nicht funktionieren! Es wird dich einfach nicht loslassen, bis du nachgibst.

Peschke: Wie erklären Sie beispielsweise Ihrem Chef oder Ihrem Ehepartner, der vielleicht kein Christlicher Wissenschaftler ist, dass Sie am christlich-wissenschaftlichen Elementarunterricht teilnehmen? Wir sprechen hier darüber, fast zwei Wochen von zu Hause oder von der Arbeit fort zu sein.

Black: Die meisten Leute und Ehepartner, die keine Christlichen Wissenschaftler sind, werden verstehen, dass man sich die Zeit nimmt, um sich einem spezifischen religiösen Studium zu widmen — um sich Gott mehr zu nähern und um mehr von Seiner Schöpfung und Seiner Schönheit zu erkennen.

West Little: Und derjenige, der an christlich-wissenschaftlichen Elementarunterricht denkt, würde genauso verständnisvoll reagieren, wenn der Ehepartner irgendeine andere religiöse Unterweisung wählen würde. Es geht darum, unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst, wirklich zu erkennen, wie wichtig es für jeden von uns ist, in unserem geistigen Verständnis von dem, das uns hilft, ein besseres Leben zu leben und auch anderen zu helfen, voranzukommen.

Chaffee: Ich denke, es ist auch sehr hilfreich, wenn man mit einem Familienmitglied zu tun hat — ob nun Ehepartner, Kind oder Eltern —, wenn man ihm ein genaues Bild davon vermittelt, worum es geht. Dass Ihr Fokus, Ihre Hingabe des Denkens etwa zwei Wochen lang auf dieses Studium gerichtet ist. Und dass Sie für gesellschaftliche Ereignisse oder auch nur für den gewöhnlichen Alltag nicht zur Verfügung stehen — dass Sie Raum für das Studieren benötigen, um still zu sein. Aber das heißt nicht, dass Sie Ihren Ehepartner oder Ihr Kind ausschließen. Sie müssen nur einfach darüber Bescheid wissen, was Sie machen.

Black: Manchmal fragen Bewerber, ob der Ehepartner mit am Unterricht teilnehmen kann. Ich denke, dass sich in einem solchen Fall die Antwort danach richtet, wie Gott es entfaltet. Manchmal ist es eine gute Idee und manchmal ist es hilfreicher, es nicht zu tun.

Peschke: Vielleicht denkt ein Schüler auch: ‚Wie soll ich die Kosten des Unterrichts tragen, incl. der Reisekosten?‘ Manche kommen von so weit her, wie etwa von einem anderen Kontinent, und andere leben bei ihrem Lehrer um die Ecke.

Black: Das verdeutlicht einen Aspekt, weshalb der Unterrichtsrat Lehrer auch unter geographisch Gesichtspunkten auswählt — weil wir versuchen, Lehrer regional zur Verfügung zu stellen. Der beste Lehrer ist nicht notwendigerweise der, der am weitesten entfernt ist. Es gibt ein Lied im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, in dem es heißt: „Nein — hier und jetzt erfass’ dein Glück!“ (Charles Barlow, Nr. 391) So kann es sein, dass jemand den Unterricht ganz nah erleben kann.

Andererseits kann er auch weit weg sein, aber man sollte die Teilnahme am Unterricht nicht als einen bequemen und einfachen Prozess betrachten, der, menschlich gesprochen, möglichst keinerlei Reiseausgaben und Hotels etc. mit sich bringt. Es ist Gottes Wille, der sich erfüllt. Meint ihr nicht auch, Olga und Chris?

Chaffee: Ja, alle finanziellen Verantwortlichkeiten liegen beim Bewerber, beim Schüler, der kommt, um Unterricht zu nehmen. Aber dann ist das Teil des Lernprozesses, Teil des Lernens, wie man betet, wie man alles von einer geistigen perspektive aus angeht.

West Little: Ich gehe davon aus, dass aufgrund der Tatsache, dass Gott dich dazu inspiriert, Unterricht zu nehmen, Gott dir auch die richtigen Ideen für die Reise, die Kosten, die Unterbringung und den rechten Zeitpunkt in deinem Leben gibt. Es geht um das geistige Wachstum, das während des Unterrichts vonstattengeht, wo wir uns mehr und mehr auf Gott verlassen, auf das göttliche Gemüt, das uns die richtigen Schritte zeigt.

Teil 2 dieses Interviews finden Sie in der nächsten Ausgabe des Herold sowie im Internet unter www.heroldcw.com.

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