Kürzlich blätterte ich eine der großen, angesehenen Tageszeitungen in Deutschland durch. Ich suchte nichts Bestimmtes. Doch plötzlich fiel mein Blick auf Seite eins auf eine Tabelle, die die Verschuldung der Staaten der Eurozone aufzeigte.
Auf Seite zwei gab es Zahlen zu einem ganz anderen Thema: Es waren gerade die jüngsten Arbeitslosenzahlen bekannt gegeben worden. Auf Seite drei gab es einen Hintergrundbericht über den Anteil rechtsextremer Abgeordneter in deutschen Landtagen. Ich will Sie jetzt nicht mit Zahlen aufhalten, aber durchgängig bis Seite 8 gab es auf jeder Seite Zahlen und Tabellen. Der flüchtige Eindruck war, dass all diese Zahlen nicht gerade verheißungsvoll waren, ja, dass sie sogar das Gegenteil suggerierten. Und ich fragte mich: Wo sind die Zahlen über neue Firmengründungen, wo die Tabellen über das harmonische Zusammenarbeiten von Menschen unterschiedlicher Nationalität, wo der Beleg für Lembereitschaft und Friedfertigkeit vieler Jugendlicher?
Und das führte mich zu einer viel grundlegenderen Frage: Was wird da eigentlich gemessen? Was wird mit diesen Aussagen gemacht? Und letztlich, wenn ich mich als Praktiker der Christlichen Wissenschaft sehe: Wie messe ich Gebet? Ist Geistigkeit mess bar?
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