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Die Entdeckung der Bedeutung des „Heiligen Geistes“ in der Christian Science Heilarbeit

Aus der Februar 2012-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In meinem Studium von Christian Science war mir der Begriff des „Heiligen Geistes“ nie so ganz klar geworden. Es war für mich ein Sammelbegriff für das geworden, was mit Gott zusammenhängt. Erst durch das Aufnehmen der Heilarbeit wurde der Begriff für mich etwas Genaueres, ja, etwas Bedeutungsvolles.

Ich befand mich am Anfang meiner öffentlichen Heilarbeit. Ich ging mit großer Begeisterung und Freude an die Arbeit heran. Aber bald merkte ich, dass die Heilarbeit in manchen Fällen größere Anforderungen an mich stellte. Manche Heilungen kamen schnell, manche nahmen mehr Zeit in Anspruch. Wenn ich darüber nachdachte, hatte ich immer das Gefühl, dass ich noch etwas Wichtiges zu lernen hatte. Was mich besonders störte, war, dass ich oft viel Zeit für eine Behandlung brauchte.

Wie kommt man aus solchen Schwierigkeiten heraus?

Wenn ich im geistigen Verständnis wachsen will, dann ist mir ein Zitat aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, dem Hauptwerk von Mary Baker Eddy, immer ein große Hilfe. Auf Seite 495 schreibt die Autorin: „Studiere den Buchstaben genau und nimm den Geist in dich auf.“

Auf meiner Suche fiel mir eine ältere Ausgabe von Wissenschaft und Gesundheit in die Hände, in der ich früher einmal alle Regeln und Gesetze markiert hatte. Eine von den Regeln verhieß mir eine revolutionäre Beflügelung in der Heilarbeit. Aber ich musste deren Geist erfassen. Die Regel steht auf Seite 496 im erwähnten Lehrbuch. Sie lautet: „Halte ständig folgenden Gedanken fest: es ist die geistige Idee, der Heilige Geist und Christus, die dich befähigt, mit wissenschaftlicher Gewissheit die Regel des Heilens zu demonstrieren, die sich auf ihr göttliches Liebe, gründet, das allem wahren Sein zu Grunde liegt, über ihm steht und es umschließt.“

Was musste ich also ständig in meinen Gedanken festhalten? Das fragte ich mich. Und was befähigte den Menschen, die Regel des Heilens mit wissenschaftlicher Gewissheit zu demonstrieren?

Das erste Element, die „geistige Idee“, war ziemlich klar! Alles, was mit Gott, Geist zusammenhängt.

Das dritte Element„Christus“ war mir auch vertraut. Es war die Wahrheit, die das menschliche Denken durchdringt und die menschliche Erfahrung mit Gottes harmonischer Ordnung in Übereinstimmung bringt.

Aber was war das zweite Element: der Heilige Geist? Was ist der Heilige Geist? Was hat der Heilige Geist mit der Heilarbeit zu tun? Ich musste mir eingestehen, dass ich es nicht wusste.

So nahm ich die Konkordanz zu Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift zur Hand. Dabei kamen mir nach und nach Erleuchtungen. Den wichtigsten Hinweis fand ich in der Definition vom „Heiligen Geist“ in (WuG, S. 588): „Die göttliche Wissenschaft; die Entwicklung von ewigem Leben, ewiger Wahrheit und Liebe.“

Im Wörterbuch (Wahrig) fand ich für das Wort „Entwicklung“ die Deutung: „Zeigen; sich entfalten; wirksam werden von Etwas“.

Ich studierte gründlich die Worte ewiges Leben, Wahrheit und Liebe, wo ich sie in den Schriften von Mary Baker Eddy finden konnte.

Aber der wichtigste Schritt vorwärts kam durch das Studieren des Begriffes „göttliche Wissenschaft“.

Ich entdeckte auch ein anderes Synonym für die „göttliche Wissenschaft“ und den „Heiligen Geist“. Es ist der „Tröster“.

Die Bibel berichtet im Johannes-Evangelium über Jesu Worte: „Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit“.

In Wissenschaft und Gesundheit deutet Mary Baker Eddy diese Bibelstelle und sagt: „Unter diesem Tröster verstehe ich die Göttliche Wissenschaft.“ (S. 55)

Bei meinem fortgesetzten Studium kam eine tiefere Bedeutung des Wortes „Tröster“ zum Vorschein. Im griechischen Urtext der Bibel heißt das Wort Tröster „parakletos“, abgeleitet von dem Verb „parakaleo“ und hat eine erweiterte Bedeutung im Sinne von „ermutigen“, „ermahnen“, „trösten“, „Einspruch einlegen“. Als Substantiv kann „Parakletos“ gedeutet werden als eine Person, die ermahnt, hilft, tröstet, jemand, der einen Fall in einer Gerichtsverhandlung verteidigt, ein Advokat. (Nach dem englischen New Interpreter’s Bible Commentary Vol. IX p. 747)

Das war eine erweiterte und hilfreiche Betrachtung des Wortes „Tröster“.

In Wissenschaft und Gesundheit gibt es aber noch ein weiteres sehr wichtiges Zitat, um die Bedeutung des „Heiligen Geistes“ in der Heilarbeit besser zu verstehen.

Unter der Randüberschrift: „Göttliche Dreieinigkeit“ heißt es dort: „Leben, Wahrheit und Liebe bilden die dreieinige Person, die Gott genannt wird — das heißt, das dreifach göttliche Prinzip, Liebe. Sie stellen eine Dreiheit in der Einheit dar, drei in einem — gleich im Wesen, doch vielgestaltig in der Aufgabe: Gott, Vater-Mutter; Christus, die geistige Idee der Sohnschaft; die göttliche Wissenschaft oder der Heilige Tröster. Diese drei drücken in der göttlichen Wissenschaft die dreifache wesentliche Natur des Unendlichen aus.“ (S. 331)

Das Wort „ausdrücken“ lässt uns klar erkennen, dass die Göttliche Wissenschaft oder der Heilige Geist ein aktives Element in der „göttlichen Dreieinigkeit“ ist. Es repräsentiert Gott, Prinzip, und lässt uns klar erkennen, was Jesus in der Bergpredigt sagt: „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen: ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen“. (Matthäus 5)

Bei meinen Nachforschungen über diesen Begriff wurde mir nach und nach die Absolutheit der „göttlichen Wissenschaft“ bewusster; ihre Vollkommenheit und Unversehrtheit als auch die Tatsache, dass es sich bei dem Begriff „göttliche Wissenschaft“ um die Gesetze und Gesetzmäßigkeit Gottes handelt und dass der Mensch und das Universum in diese Vollkommenheit und Unantastbarkeit eingeschlossen sind und die Widerspiegelung von Gesetz sind.

Als auch ich anfing, Gottes allumfassendes Gesetz als immer gegenwärtig und jetzt als wirksam einzubeziehen, wurde meine Arbeit für die Patienten durch Gebet wirksamer.

Absolutes Gesetz, ohne Abstriche, ohne Wenn und Aber.

Mit anderen Worten: Gesetz ist Gesetz!

Diese Gedanken halfen mir jetzt sehr bei meiner Arbeit als Praktiker. So erkannte ich, dass Harmonie das Gesetz des Seins ist, dass Gesundheit für den Menschen ein Gesetz ist.

Aber es fehlte noch eine weitere Erkenntnis. Zu dieser Erkenntnis verhalf mir ein Vortrag, der mir in dieser Zeit des Suchens begegnete.

In diesem Vortrag schilderte der Vortragende die Erfahrung eines Praktikers, der einmal einen anscheinend schwierigen Fall hatte. Der Praktiker hielt an jeder nur möglichen Wahrheit fest, ohne dass dieses die geringste sichtbare Wirkung hatte. Schließlich rief er einmal in den frühen Morgenstunden in äußerster Hilflosigkeit aus: „Gott, zeige mir, warum all dieses Beten keine Wirkung hat!“ Die Antwort kam wie eine Stimme im Zimmer: „Wegen des Unglaubens der Welt an den Tröster!“

Er sah blitzartig, dass alle seine Gebete für diesen schwierigen Fall sich nur auf den Vater und Sohn, Gott und den Menschen, bezogen hatten und keines davon auf den Tröster, von dem er wusste, dass dieser Name identisch war mit dem Begriff „Heiliger Geist“ oder eben „göttliche Wissenschaft“.

Erfrischt von Freude und Inspiration durch diese klare Führung von oben, begann der Praktiker nun, Gott für die „göttliche Wissenschaft“, den „Heiligen Geist“ und die wunderbare Weise zu danken, mit der diese Wissenschaft immer wieder in der menschlichen Geschichte auftrat, besonders für das Erscheinen von Christian Science durch Mary Baker Eddy in diesem unserem Zeitalter.

Und schließlich erkannte er klar, dass der Unglaube der Welt in Bezug auf die „göttliche Wissenschaft“ in keiner Weise die göttliche Macht einschränken konnte, der Menschheit nach dem Plan der göttlichen Liebe zu helfen und sie zu heilen.

Am nächsten Morgen sagte sein Patient, der niemals besonders dankbar gewesen war, zu ihm: „Ich danke Ihnen, Sie haben diese Nacht etwas für mich getan!“ Und er war geheilt.

Wer hat es getan? Es war die Anerkennung des Trösters, des Heiligen Geistes, die Gesetzmäßigkeit des göttlichen Prinzips, Liebe, die immer gegenwärtig war und immer da sein würde. Das war es, was die Gebete des Praktikers wirksam machte und die menschliche Erfahrung mit Gottes harmonischer Ordnung in Einklang brachte.

Das Studium über den Begriff „göttliche Wissenschaft“ und die Erkenntnis dieses Praktikers ließen mich schlagartig erkennen, dass auch ich in meinen Gebeten bis dahin nur die Gegenwart Gottes als Vater-Mutter und Christus als die geistige Idee der Sohnschaft anerkannt und empfunden hatte. Aber die Macht der unwiderstehlichen „göttlichen Wissenschaft“ und des Trösters hatten in meinen Gebeten gefehlt.

Als auch ich anfing, Gottes allumfassendes Gesetz als immer gegenwärtig und jetzt als wirksam einzubeziehen, wurde meine Arbeit für die Patienten durch Gebet wirksamer. Heilungen kamen schneller und die Praxis wurde umfangreicher.

Ich konnte sehen, wie außerordentlich wichtig der „Heilige Geist“ oder Tröster in der Heilarbeit ist.

Mary Baker Eddy sagt: „Jesus gab seinen Jüngern (Schülern) Macht über jede Art von Krankheit; und die Bibel wurde geschrieben, damit alle Völker zu allen Zeiten dieselbe Gelegenheit haben würden, Schüler des Christus, der Wahrheit, zu werden, und so von Gott mit göttlicher Macht (Kenntnis des göttlichen Gesetzes) und ‚mitfolgenden Zeichen‘ ausgestattet würden.“ (Erste Kirche und Verschiedenes, S. 190)

Durch unsere Liebe und das Verständnis der göttlichen Idee, des Heiligen Geistes und Christus können wir mit „wissenschaftlicher Gewissheit“ heilen — mit Autorität zu allen Zeiten und für alle Zeiten.

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