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Die Zahlungsansprüche von Praktikern und die Intention der göttlichen Liebe

Aus der Februar 2012-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Menschheit sehnt sich nach Gesundheit. Mary Baker Eddy sagt, „... dass das sterbliche Gemüt nach dem verlangt, was das unsterbliche Gemüt allein gewähren kann.“ (Vermischte Schriften 1883-1896, S. 365) Hinter dem Wunsch nach physischer Gesundheit steht das noch größere Bedürfnis nach tiefer geistiger Erneuerung, die vollständige Heilung bewirkt — das Bedürfnis nach der umwandelnden Berührung durch den Christus.

Kein Wunder, dass die dem Christusheilen entgegengesetzte Haltung — auch tierischer Magnetismus genannt — versucht, das Denken von der Erkenntnis abzuhalten, dass diese Hilfe in Form einer Behandlung durch die Christliche Wissenschaft bereits zur Verfügung steht.

Der tierische Magnetismus versucht die Menschheit weiterhin durch den Glauben mesmerisiert zu halten, dass Materie und materielle Medizin unsere Welt ausmachen. Diese irrige Weltanschauung verneint die Größe und den Wert der Medizin des göttlichen Gemüts.

Und doch ist der geistige Wert wissenschaftlichen Gebets unbezahlbar. Eine Behandlung durch die Christliche Wissenschaft rückt die unbegrenzte, strahlende geistige Individualität eines Jeden von uns ins Blickfeld, statt uns im Glauben an eine endliche Sterblichkeit gefangen zu halten. Eine christlich-wissenschaftliche Behandlung reinigt das Bewusstsein. Sie normalisiert nicht nur körperliche Gesundheit, sondern alle Aspekte unserer Erfahrungen und bringt diese ins Gleichgewicht. Sie ist, wie der Hebräerbrief das Wort Gottes beschreibt, „lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.“ (Kapitel 4) Wenn jemand auch nur einen Schimmer dieser Umwandlung durch christlich-wissenschaftliche Behandlung erlebt, weiß er in seinem tiefsten Inneren, dass dieses Geschenk über alle Maßen wertvoll ist.

Suggestionen, die uns davon abhalten, den Wert einer Behandlung durch die Christliche Wissenschaft anzuerkennen, können ganz unterschwellig sein. Zum Beispiel kann der Praktiker, der eine Heilbehandlung gibt, einen gewissen Widerstand spüren, für seine Arbeit Geld zu verlangen, oder der Patient kann eine gewisse Gleichgültigkeit entwickeln, wenn er für die ihm geleistete Hilfe bezahlen soll.

Der Widerstand, eine Behandlung wertzuschätzen, kann sich sogar in noch größerem Ausmaß zeigen. In einigen Ländern ist es zum Beispiel verboten, Rechnungen für geistiges Heilen zu stellen oder sich Heiler zu nennen, es sei denn, man ist praktischer Arzt. Außerdem gibt es in vielen Kulturen den tief verwurzelten Glauben, dass Gebet ein kostenloses Geschenk sei und die wahre Christlichkeit desjenigen in Frage zu stellen wäre, der für eine Behandlung durch Gebet etwas verlangt. Zu guter Letzt gibt es den aggressiven Gedanken, dass einfach nicht genügend Mittel für die Bezahlung von christlich-wissenschaftlichen Behandlungen zur Verfügung stünden. Diese falschen Ansichten wollen einem weismachen, dass es unmöglich ist, seinen Lebensunterhalt als Praktiker der Christlichen Wissenschaft bestreiten zu können.

Ein wesentlicher Teil von Mary Baker Eddys Vision für ihre Bewegung war, dass die Gesellschaft die Behandlung durch die Christliche Wissenschaft in praktischer Weise wertschätzen wird.

In welchem Teil der Erde wir auch leben — das stille bewusste Wertschätzen der Christlichen Wissenschaft in unseren täglichen Gebeten ist am besten geeignet, diesen Suggestionen entgegenzutreten. Diese Art von Gebet wirkt wie Sauerteig, der ständig das Denken der Menschheit erhebt, um die Gültigkeit und Effektivität dieses göttlich inspirierten Heilsystems zu erkennen.

Ein wesentlicher Teil von Mary Baker Eddys Vision für ihre Bewegung war, dass die Gesellschaft die Behandlung durch die Christliche Wissenschaft in praktischer Weise wertschätzen wird. Man könnte sagen, dass sie die Einbeziehung des Berufs als Praktiker in das tägliche Wirtschaftsleben als Teil des göttlichen Plans für die Förderung ihrer Sache betrachtete. Tatsächlich lernte sie das aus eigener Erfahrung. Sie erklärt: „Nachdem ich vier Jahre lang nach meiner Entdeckung der Christlichen Wissenschaft keine Vergütung für meine Bemühungen und für das Heilen aller Arten von Krankheiten angenommen hatte, stand ich vor der Tatsache, dass mir keine Geldmittel geblieben waren, um einen Saal für meine Vorträge zu mieten oder um ein christlich-wissenschaftliches Heim für bedürftige Schüler zu errichten, was ich so gern getan hätte, oder auch nur, um meine eigenen laufenden Ausgaben zu bestreiten. Ich war daher gezwungen, damit aufzuhören.

Alles, was ich besaß, hatte ich in die Schatzkammer der Wahrheit gegeben, aber wo waren die Mittel, um eine große Sache weiterzuführen?“ (Erste Kirche Christi, Wissenschaftler und Verschiedenes, S. 214)

Hand in Hand mit ihrer Klarheit über die Tatsache, dass Praktiker der Christlichen Wissenschaft in gleichem Maß wie Fachleute bezahlt werden sollten, lag ihr Schwerpunkt auf dem ungeteilten Fokus, der Einzigkeit des Denkens, von der sie wusste, dass sie das Rückgrat dieses Berufs bildete. So schrieb sie 1900 an ihre Schülerin Mary Eaton: „Unsere Kirchen erwachsen spontan aus dem Boden der Heilung — aber ich weiß, dass ein Heiler seine gesamte Zeit braucht, um so gut wie möglich für seine Patienten zu sorgen. Es ist eine absorbierende Tätigkeit, sein Gemüt über Schmerzen, Krankheit und Tod zu erheben und immer, wenn ich praktizierte, konnte ich meine Aufmerksamkeit auf nichts anderes richten.“ (L04317, Mary Baker Eddy an Mary Eaton 26. Oktober 1900, Mary Baker Eddy Collection, Mary Baker Eddy Bibliothek)

Auf die Frage, wie Christliche Wissenschaftler ihren Lebensunterhalt bestreiten können, sagte Mrs. Eddy, dass man „... von ihnen ebenso wenig wie von anderen Menschen verlangen [sollte], dass sie ihre ganze Zeit ohne Entgelt ihrer Arbeit widmen — der christlich-wissenschaftlichen Arbeit —, so dass sie für Ernährung, Kleidung und Unterkunft auf Mildtätigkeit angewiesen sind. Auch können sie nicht zwei Herren dienen, indem sie nur einen Teil ihrer Zeit Gott widmen, und dennoch Christliche Wissenschaftler sein. Sie müssen sich ganz und gar in Seinen Dienst stellen und ‚niemand etwas schuldig‘ sein. Um dazu imstande zu sein, müssen sie gegenwärtig eine angemessene Vergütung für ihre Dienste verlangen und sich dann ihren Lohn gewissenhaft verdienen, indem sie die Göttliche Wissenschaft genauestens betätigen und die Kranken heilen.“ (Grundzüge der Göttlichen Wissenschaft, S. 13-14)

Eddy erwartete, dass die Früchte einer engagierten Praxis und einer Kirche, die reichlich Heilarbeit leistet, eine Gesellschaft von Menschen bildet, die den Wert dieses Heilsystems anerkennt!

Diese Maßgabe für öffentlich tätige Praktiker, „sich ganz und gar in Seinen Dienst zu stellen“, wurde sogar zur Vorschrift in ihrer Kirche. 1904 fügte Mary Baker Eddy einen neuen Paragrafen zum Kirchenhandbuch hinzu, dass die, die als Heiler annoncierten, „sich [nicht] einem anderen Beruf widmen oder eine sonstige Beschäftigung haben“ sollten. (S. 82) Im Journal aufgeführte Praktiker sollten keine weiteren Einkünfte aus einem anderen Beruf haben. Sicherlich war dies nicht als Strafe gedacht. Vielmehr erwartete sie, dass die Früchte einer engagierten Praxis und einer Kirche, die reichlich Heilarbeit leistet, eine Gesellschaft von Menschen bildet, die den Wert dieses Heilsystems anerkennt!

Diese Erwartungshaltung geriet nie ins Wanken. In ihrem letzten Lebensjahr machte ihr Sekretär William Rathvon sie darauf aufmerksam, dass viele ihrer Schüler seit 25 Jahren ihre Praktikerhonorare nicht angehoben hätten. Er war der Meinung, dass „die Welt dachte, dass die Christlichen Wissenschaftler ihre eigenen Behandlungen“ wohl als ziemlich wertlos einschätzten, „wenn sie derart geringe Honorare dafür verlangten.“ (William Rathvons Erinnerungen, 24. Dezember 1909, Mary Baker Eddy Bibliothek) Ihre Antwort hierauf war eindeutig — sie unterzeichnete noch am selben Tag folgende Mitteilung: „Die Ausüber der Christlichen Wissenschaft sollten ihre Honorare für die Behandlung denen angesehener Ärzte am Ort angleichen.“ (Erste Kirche und Verschiedenes, S. 237)

Das Honorar des Praktikers stellt lediglich einen Kanal für Dankbarkeit bereit. Und Dankbarkeit ist auf jeden Fall eine lebensbejahende Anerkennung göttlicher Gegenwart und Kraft.

Dieser Standard wird durch den Paragrafen über die Kürzung des Honorars und über wohlwollendes Handeln vervollständigt. (siehe Kirchenhandbuch, S. 46-47) Wenn wir den ganzen Kreis des Gebens und Nehmens in der Praktiker-Patienten-Beziehung betrachten, können wir sicher sein, dass alles durch das Gesetz der Liebe regiert wird und deshalb weder Druck noch Mangel besteht. Wie die Situation auch sein mag, wenn Liebe zu Gott und zum Menschen unser Motiv ist, wird die göttliche Liebe einen Weg finden sowohl für die Hilfe, die gewährt wird, wie auch für den Wert, der anzuerkennen ist.

Das Honorar des Praktikers stellt lediglich einen Kanal für Dankbarkeit bereit. Und Dankbarkeit ist auf jeden Fall eine lebensbejahende Anerkennung göttlicher Gegenwart und Kraft. Für eine Welt, die sich nach Gesundheit sehnt, ist diese Dankbarkeit ein Signalfeuer, dass das Christus-Heilen eine gegenwärtige Hilfe ist — effektiv, wertvoll und wertgeschätzt.

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