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Wer ist hier verantwortlich?

Aus der Juni 2012-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Monitor


Wir nehmen es leicht als gegeben, dass wir vieles tun und verantwortlich sind für die Entscheidungsfindung, für die Leitung von Menschen und Ereignissen und auch für den Erfolg dessen, was wir gerade tun. Manchmal kann diese Verantwortung aber eine Last sein — bis wir uns bewusst werden, dass Gott mit uns ist, uns zu helfen.

Die Geschichte von Elia im Alten Testament illustriert diesen Punkt ganz wunderbar. Zur Zeit einer Dürre und einer deshalb entstandenen Hungersnot sagte Gott Elia, dass Er einer Witwe aufgetragen hatte, für ihn zu sorgen. Im Vertrauen auf Gott machte sich Elia auf den Weg, um diese Frau zu finden (siehe 1. Könige 17).

Vermutlich hat Elia eine wohlhabende Person erwartet mit einem noblen Haus, die darauf warten würde, ihm zu helfen. Stattdessen befindet sich diese Frau aber selbst in einer fürchterlichen Lage. Sie hatte gerade noch genug für eine letzte Mahlzeit für ihren Sohn und sich selbst. Sie war darauf gefasst, dass sie dann wohl sterben würden. Immer noch voller Vertrauen bat Elia die Frau, zuerst ihm etwas zu essen zu geben. Er erzählte ihr von der Zusage Gottes, dass Er auch weiterhin für sie alle sorgen würde, bis es wieder regnen sollte. Die Frau glaubte dieser Zusage und folgte der Aufforderung. Daraufhin hatten sie alle so lange zu essen wie notwendig.

Wie viele andere Berichte in der Bibel auch offenbart dieser die Macht Gottes, für uns zu sorgen. Außerdem weist er darauf hin, dass der Lebensunterhalt nicht notwendigerweise an Reichtum geknüpft ist. Der Bericht über die Frau, die auserwählt war, Elia zu versorgen, macht klar, dass benötigte Nahrung und andere Güter von Gott kommen.

Es kann mitunter viel Demut erfordern, unsere Auffassung von Verantwortung loszulassen und zuzulassen, dass Gott uns führt. Der Schlüssel zu diesem Loslassen liegt in einer tiefgründigen Betrachtung unserer Beziehung zu Gott.

Ein verbreiteter Glaube besagt, dass wir Abkömmlinge von Adam und Eva seien. Sie erinnern sich vielleicht, dass Adam und Eva aus Staub und Knochen gemacht wurden und dann im Grunde sich selbst überlassen waren im Garten Eden. Allerdings sind sie ausgetrickst worden und ungehorsam geworden und deshalb bei Gott in Ungnade gefallen. Beide wurden von der Gegenwart Gottes ausgeschlossen und ihre Zukunft wurde verflucht.

Ein ganz anderer Bericht über die Schöpfung Gottes findet sich hingegen ganz am Anfang der Bibel. Dort hat Gott den Menschen „als Mann und Frau“ geschaffen, nach Seinem Bild, dem Gleichnis des Geistes. Das heißt, dass jeder von uns geistig und von Gott gesegnet ist. Später dann, als Er Seine Schöpfung abgeschlossen hatte, schätzte Gott alles als „sehr gut“ ein. Diesem ersten Schöpfungsbericht zufolge sind wir gesegnet, nicht verflucht. Und statt ausgestoßen zu sein, befinden wir uns im Einklang mit Gott, als Gottes Vertreter, als Seine Zeugen.

Diese Einheit zwischen Gott und Seiner Schöpfung wurde von Jesus bekräftigt, als er sagte: „Ich kann nichts von mir selber tun“ (Johannes 5). Jesu Leben und Wirken weist auf eine unaufhörliche Beziehung zu Gott hin, eine Beziehung der Fürsorge, aber auch eine der Befähigung — durch Gottes Hilfe —, alles zu tun, was er tun musste. Jesus schaute beständig auf Gott für Führung und gab Gott die Ehre für das, was er erreicht hat. Er lehrte, dass auch wir dies Einheit mit Gott haben.

In ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift beschreibt Mary Baker Eddy diese Beziehung von Gott und Mensch als Widerspiegelung. Sie schrieb: „Der Mensch ist nicht Gott, aber wie ein Lichtstrahl, der von der Sonne kommt, spiegelt der Mensch, die Auswirkung Gottes, Gott wider.“ (S. 250)

Unsere ewige Einheit mit Gott zu erkennen gibt uns Vertrauen und Herrschaft. Wir wissen, wir sind nicht allein.

Jesu Leben und Wirken weist auf eine unaufhörliche Beziehung zu Gott hin, eine Beziehung der Fürsorge, aber auch eine der Befähigung — durch Gottes Hilfe —, alles zu tun, was er tun musste.

Diese Ideen haben mir sehr geholfen, als ich in einer kleinen Gruppe über mehrere Jahre an einem Kirchenprojekt gearbeitet habe. Es waren so viele Entscheidungen zu treffen, so viele Schritte zu unternehmen. Es gab Tiefpunkte und Zeiten von Zweifeln und Furcht. Aber jeder von uns vertraute seiner unaufhörlichen Beziehung zu Gott und erwartete, dass Er uns zeigen würde, was wir wissen und tun müssten. Wieder und wieder sahen wir genau diese Führung. Und das Projekt wurde auf eine Weise fertiggestellt, die keiner von uns vorhergesehen hätte, mit der wir aber sehr zufrieden waren. Wir sind Gott höchst dankbar.

Eine Kernaussage der Bibelberichte wie der von Elia und der Frau, die ihn mit Nahrung versorgte, liegt darin, dass Gott unbegrenzt für uns sorgen kann. Und dass selbst wenn wir Verantwortlichkeiten haben, sie alle Gott dienen. Wir sind nicht verantwortlich. Gott ist es.

Dieser Beitrag Wurde Erstmals im Christian Science Monitor VERÖFFENTLICHT.

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