Als ein Arzt und ich uns über Heilung und Gebet unterhielten, erzählte er mir eine Geschichte, die ihm sehr zu denken gab. Er sagte, er hätte eine Krebspatientin mehr als zehn Jahre lang behandelt. Eines Tages beschloss sie, die Behandlung einzustellen. Nachdem er die Sache mit ihr besprochen hatte, stellte er sie von der Behandlung frei und ermunterte sie, ihr Leben in vollen Zügen zu genießen. Zwei Jahre später besuchte sie ihn – völlig krebsfrei – mit der Erkenntnis, dass sie geheilt war, als sie aufgehört hatte, sich mit der Krankheit zu identifizieren. Der Arzt begriff, dass die Heilung durch dieses Umdenken bewirkt worden war, und sagte nachdenklich, dass es noch viel über Heilung zu lernen gibt.
Ich war dankbar für diese Begegnung mit dem Arzt wegen des respektvollen Tons und unseres gemeinsamen Ziels, Heilung besser zu verstehen. Und mir ist bewusst geworden, dass viele Leute Fragen über das mentale und gar geistige Wesen der Heilung von Krankheiten haben und das Thema näher erforschen. Es scheint ein Erwachen im Denken stattzufinden, was die Sichtweise von Heilung angeht, und zwar von einer materiellen zu einer geistigen Grundlage. Ich habe diese Veränderung auch in meinem eigenen Denken erlebt.
Als ich vor vielen Jahren die in der Christlichen Wissenschaft gelehrten Ideen selbst gerade erst verstehen lernte, machte eine Freundin schwere Zeiten durch und ich wollte ihr sehr gern helfen. Ich erzählte ihr, was ich über die Christliche Wissenschaft lernte, und betete für sie. Eine für mich wichtige Lektion in der Christlichen Wissenschaft war, dass wir als Bild und Gleichnis Gottes, der Wahrheit, erschaffen wurden, und das bedeutet, dass meine Freundin das Ebenbild Gottes und somit geistig war. Als sie anfing, sich selbst geistig zu identifizieren – mit Freude, Liebe und anderen lebensbejahenden Dingen –, statt mit ihren äußeren Umständen, war sie nicht mehr furchtsam, sondern fühlte sich ermutigt und getröstet. Ich erkannte, dass eine Änderung stattfindet, wenn wir uns als geistig erkennen, und dass das geistige Element im Denken bestimmt, wie wir unsere äußeren Erlebnisse wahrnehmen.
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