In den letzten Monaten habe ich nach Möglichkeiten gesucht, wirksam für meine Umgebung, mein Land und die ganze Weltgemeinschaft zu beten. Es geht leichter, wenn ich dankbar anerkenne, dass ich nicht allein vor dieser Aufgabe stehe. Unterhaltungen und Berichte, die ich höre und lese – ob ich ihnen zustimme oder nicht –, zeigen mir, dass viele meiner Mit-Weltbürger von Herzen Lösungen suchen, die Frieden, Harmonie und Wohlstand für alle Völker versprechen.
Angesichts dieses gemeinsamen Ziels habe ich darüber nachgedacht, ob es eine Möglichkeit gibt, mit Heilung auf die aggressiven Berichte einzugehen, die insistieren, dass problematische Regierungen in aller Welt die Norm sind. Gibt es Lösungen für diejenigen, die finden, dass ihre örtliche oder staatliche Regierung zu Konflikt statt Frieden, Misstrauen statt Einheit und Feindseligkeit statt Anteilnahme führt?
Ich studiere die Bibel regelmäßig im Licht der Christlichen Wissenschaft, und so war Gott, die göttliche Liebe, mein Ausgangspunkt, zusammen mit den geistigen Tatsachen Seines geltenden Rechts, genau wie für Christus Jesus während seines gesamten Wirkens.
Als ich in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin der Wissenschaft des Christus, nachsuchte, fand ich Gedankenanstöße für mein Gebet. Dort lesen wir: „... Jesus [lehrte], dass das Reich Gottes intakt und universal ist und dass der Mensch rein und heilig ist“ (S. 477).
Im Glossar dieses Buches wird Himmelreich unter anderem definiert als „die Herrschaft der Harmonie in der göttlichen Wissenschaft“ (S. 590). Gott ist unendlich und Sein Reich somit auch − allein von Ihm, dem göttlichen Prinzip, regiert. Diese geistigen Tatsachen machen deutlich, dass es in Wirklichkeit nur ein Reich gibt. Darin ist der Mensch, Gottes Widerspiegelung, rein und harmonisch und kann seine göttlich autorisierte Freiheit und Herrschaft in Anspruch nehmen.
Wenn jemand geistigen Fortschritt macht, können negative Begleiterscheinungen manchmal die Erhabenheit von Gottes Regierung der Harmonie überschatten und uns einreden, nun seien Mutlosigkeit, Furcht und Kritik angebracht.
Diese Reaktionen sind denen von König Hiskia und den Kindern Israel vor langer Zeit nicht unähnlich. Der König von Assyrien hatte die Israeliten durch einen Gesandten warnen lassen, dass sein Volk auf dem Weg war, um sie zu zerstören. Der Gesandte sagte Hiskia, sie müssten sich der Tyrannei und Unterdrückung ergeben – der Gott Israels würde sie nicht retten können.
Obwohl Hiskia die Bedrohung sehr ernst nahm, fühlte er sich durch seine Liebe zu und sein Vertrauen auf Gott, die göttliche Liebe, bewogen, Ihn um Hilfe zu bitten. Der Prophet Jesaja versicherte Hiskia sofort, dass Gott Sein Volk verteidigen würde: „Darum spricht der Herr vom König von Assyrien: Er soll nicht in diese Stadt kommen und keinen Pfeil hineinschießen und mit keinem Schild davorkommen und soll keinen Wall darum aufschütten; sondern er soll den Weg wieder zurückziehen, den er gekommen ist, und soll nicht in diese Stadt kommen, spricht der Herr. Und ich will diese Stadt beschirmen, indem ich ihr helfe um meinetwillen und um Davids, meines Knechts, willen“ (2. Könige 19:32-34). Die angreifende Armee wurde überzeugend besiegt.
Diese Geschichte lehrt uns, dass ein Feind Gottes, des Guten, weder die Befähigung noch die Intelligenz hat, das Bewusstsein zu manipulieren oder Angriffe zu starten. Im Gegenteil, er ist selbst anfällig. Da Gott, das unendliche Gute, das Böse nicht erschaffen hat, ist es ohne Anfang und muss daher zu seiner Nichtsheit zurückkehren. Gott, die einzige Macht, verteidigt Sein Volk um Seines Namens und des Hauses Davids willen.
Wenn wir mit Beweisen konfrontiert sind, die uns einreden wollen, dass es eine Gott überlegene Macht gibt – Beweise, die die gegenwärtige Harmonie Seiner Regierung infrage stellen –, dann brauchen wir uns nur wie Hiskia Gott zuzuwenden und Seine allgegenwärtige Liebe und sichere Verteidigung Seiner geliebten geistigen Schöpfung, des Menschen und des Universums, zu bezeugen.
Der Apostel Paulus zeigte klar, dass nichts uns von der Macht der göttlichen Liebe trennen kann: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur, uns von der Liebe Gottes zu scheiden vermag, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Römer 8:38, 39).
Paulus bewies dies immer wieder auf seinen Reisen durch Gebiete, die seiner Lehrtätigkeit gegenüber feindlich eingestellt waren. Wie Christus Jesus verstand er, dass er die gute Nachricht der Christus-Botschaft sicher verbreiten konnte, da er nicht von Gottes Liebe getrennt war – der Botschaft, dass Gottes unendliche Herrschaft allgegenwärtig ist und Freiheit von aller Unterdrückung, Verfolgung, Tyrannei, Sünde, Krankheit und dem Tod bringt. Und ein Verständnis dieser Untrennbarkeit von der göttlichen Liebe gestattete Paulus, jeden zu lieben, selbst diejenigen, die sich gegen ihn und den Christus, die Wahrheit, stellten.
Universale geistige Liebe – jeden so sehen, wie Gott ihn erschaffen hat – wird in Wissenschaft und Gesundheit folgendermaßen erklärt: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Erlöser Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken“ (S. 476–477). Dieser höchste Ausdruck der Liebe zeigt uns, wie wir Christus Jesus nachfolgen, Gottes Reich der Harmonie als gegenwärtige Tatsache erkennen und Frieden und Heilung in die Welt tragen können.
Doch können wir wirklich alle Menschen lieben? Ohne Unterlass? Selbst wenn eine Nation oder einige ihrer Bürger Dinge zum Ausdruck zu bringen scheinen, die ihrer gottähnlichen Natur entgegenstehen? Ja, dann erst recht!
Wir sind fähig, dem Vorbild des Christus zu folgen. Wenn wir in der Christlichen Wissenschaft unsere geistige Natur als Gottes Widerspiegelung verstehen, dann nehmen wir die Wahrheit unserer Identität wahr und lieben uns selbst. Und dann werden wir die geistige Identität unserer Mitmenschen ganz natürlich erkennen und sie lieben. Wenn wir jeden Menschen durch die Linse der göttlichen Liebe betrachten, identifizieren wir uns und unsere Mitmenschen als Bürger des Reiches Gottes. Dann erkennen wir, dass alle rein und harmonisch sind und Integrität, Ehrlichkeit, Anteilnahme, Anstand, moralischen Mut, einen Wunsch nach Frieden unter den Völkern und eine Liebe zu Gott und den Menschen zum Ausdruck bringen.
Ist es möglich, die materiellen Berichte zurückzuweisen, die uns dazu bringen wollen, mutlos oder furchtsam zu sein, die Gegenwart von Gottes Reich anzuzweifeln oder der aggressiven Lüge nachzugeben, dass das Böse mächtiger sei als Gott, das Gute? Hiskia widerstand dieser Versuchung. Seine Liebe zu Gott überwand die hypnotische Angst vor dem König von Assyrien und entfernte alle Zweifel, dass die Macht Gottes über sie alle herrschte.
Paulus war sich der Behauptung des Bösen bewusst, Gott überlegen zu sein, und rät uns, stark im Herrn, in der Macht Seiner unendlichen Ressourcen, zu bleiben. Er befiehlt uns, die Waffenrüstung Gottes anzuziehen, um den listigen Anläufen des Bösen (auch Teufel genannt) zu widerstehen, das uns davon abhalten möchte, dem Vorbild des Christus zu folgen und die Wahrheit über Gott und den Menschen in Seinem Ebenbild zu erkennen (siehe Epheser 6:10–17).
Gott, die einzige Macht, verteidigt Sein Volk um Seines Namens willen.
Das als Teufel übersetzte Wort ist dem griechischen Begriff „falscher Ankläger“ entlehnt. Mrs. Eddy definiert Teufel in Wissenschaft und Gesundheit unter anderem als „das Gegenteil der Wahrheit“ (S. 584). Wir verteidigen uns also nicht gegen einen physischen Feind, sondern gegen falsche mentale Anklagen, die behaupten, der Mensch sei nichts als ein Sterblicher, unfähig, das universale, intakte Reich Gottes zu erkennen, in dem der Mensch unbefleckt und harmonisch ist.
Wenn wir die Waffenrüstung Gottes, des geistigen Verständnisses, tragen, können wir mit dem Christus-Vorbild die Stellung halten – „damit ihr am bösen Tag Widerstand leisten und alles gut ausrichten und das Feld behalten könnt“, wie Paulus es ausdrückt (Epheser 6:13). Wahrheit ist unser Gürtel. Gerechtigkeit ist unser Panzer. Die Verkündigung des Evangeliums des Friedens tragen wir an den Füßen. Glaube ist unser Schild, der alle feurigen Pfeile auslöscht. Das Heil ist unser Helm. Und Geist, das Wort Gottes, ist unser Schwert.
Egal wie stark das sterbliche Gemüt behauptet, der Despotismus gewalttätiger, korrupter oder grausamer Regierungen sei eine unleugbare Tatsache: wir können auf der Wahrheit bestehen, dass wir und die ganze Menschheit jetzt in dieser Sekunde in der unendlichen Realität von Gottes universalem Himmelreich, Seiner Harmonie, geborgen sind!