Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

Unser Leben ohne Last: Wir sind frei geboren

Aus der März 2018-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 9. Januar 2018 im Internet.


Wir lesen in der Bibel, dass der Apostel Paulus erklärte, er sei gebürtiger Römer, was bedeutete, dass er frei geboren war (siehe Apostelgeschichte 22:28). Als Römischer Bürger hatte er bestimmte gesellschaftliche Vorrechte, doch das hieß nicht, dass sein Leben völlig glatt verlief. Im Gegenteil, da er ein Nachfolger Jesu war, verbrachte er viel Zeit im Gefängnis. Während eines Gefangenentransports erlitt er Schiffbruch. Kaum war er wieder an Land, wurde er von einer Schlange gebissen. Das klingt nicht gerade nach dem privilegierten Leben eines freien Bürgers.

Doch Paulus kannte den Unterschied zwischen Bürgerrechten und der Freiheit, die ein Verständnis Gottes mit sich bringt. Ja, er spricht von der „herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ (Römer 8:21). Der Status eines Römischen Bürgers galt nichts verglichen mit der geistigen Freiheit der Kinder Gottes.

Freiheit muss erkannt, verstanden und verteidigt werden. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, war sich dessen sehr bewusst. Sie verbrachte Zeit und Energie damit, ihren Schülern beizubringen, wie man seine geistige Freiheit erkennt und verteidigt und wie man ihren Ursprung, ihre Quelle und ihre ständige Verfügbarkeit versteht. Sich auf den Christus beziehend sagt sie: „Er verleiht Macht, Frieden und Heiligkeit; er richtet die Elenden auf, gibt den Gefangenen die Freiheit, den Kranken die Gesundheit, gewährt den Sündern Erlösung von der Sünde – und überwindet die Welt“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 167–168).

Doch was passiert, wenn es den Anschein hat, als hätten wir unsere Freiheit verloren? Diese Frage stellte sich mir im Frühjahr 2016, als ich plötzlich mit mehreren Problemen gleichzeitig konfrontiert war. Ich hatte gerade einen wichtigen, komplizierten Auftrag abgeschlossen, als mein Auto aufgrund eines fehlerhaft durchgeführten Ölwechsels zu einer Brandgefahr wurde. Dann rief ein Kreditkartenunternehmen an, um mir mitzuteilen, dass es ohne Grund mein Konto schließen werde. Obendrein tat mir die Haut am Rücken weh, ich konnte nicht schlafen und es traten an verschiedenen Stellen am Körper Schmerzen auf. All das war von einem tiefen Verlangen nach Frieden begleitet.

Ich musste ständig daran denken, dass Paulus sich auf seinen Status als freier Bürger berufen hatte. Was war nur mit meiner Freiheit passiert? Ich funktionierte, aber nur mit Mühe. Ich betete, zeitweise mit der Hilfe einer Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, doch es kam mir so vor, als würden mir diese Probleme anhaften. Hatte ich etwas falsch gemacht? „Verdiente“ ich es zu leiden? Ich betete um Führung, Klarheit und Freiheit. Ich sehnte mich danach zu verstehen, dass unsere geistige Freiheit undurchdringlich ist und dass nichts Gott, dem Guten, Unähnliches sich uns anhaften und unser Leben stören kann.

Mehrere Tage später bat ich Gott beim Hundespaziergang, mir zu zeigen, was ich erkennen musste. Mir kam ein Jahrmarktspiel in den Sinn, bei dem ein mechanischer „Maulwurf“ schnell hintereinander ohne erkennbares Muster aus verschiedenen Löchern hochkommt. Dann muss man ihm mit einem Hammer auf den Kopf hauen, bevor er wieder verschwindet. Haut man daneben, hat man verloren. Diese Vorstellung passte gut zu dem, was ich fühlte.

Genau da sagte eine sanfte Stimme in meinem Bewusstsein ganz ruhig: „Du kannst einfach gehen.“ Und ich dachte erstaunt: „Ja! Ich kann einfach gehen!“ Es war mir vorher nicht eingefallen, aber es gab nichts, was mich dazu zwang, einen Fantasie-Maulwurf zu hauen. Selbst wenn ich versehentlich zugestimmt hatte, dieses Spiel zu spielen – und ich war sicher, dass ich das nicht getan hatte –, konnte ich einfach aufhören. Ist das nicht ein Zeichen von Freiheit?

Ich lernte, dass sich mir oder sonst jemandem nichts anhaften kann, was Gott, dem Guten, unähnlich ist.

Und ganz leise sagte ich: „Ich gehe jetzt.“ Ich nahm meine Hunde und ging nach Hause. Die seltsame Last, die eben noch Teil von mir zu sein schien, ließ ich einfach auf dem Bürgersteig zurück. Es war ein sehr ruhiger, aber endgültiger Schritt. Er fühlte sich völlig natürlich an. Ich war wirklich frei, und nicht nur das, sondern ich war frei geboren und deshalb war diese Freiheit mein normaler, gottgegebener Zustand. Ich setzte im Geiste das ganze Gefühl der Last ab und ließ alles zurück, ohne mich noch einmal umzudrehen. Ich wusste, dass es da nichts zu sehen gab.

Innerhalb weniger Stunden war ich von allen körperlichen Beschwerden frei. Ich schlief wieder normal und die Schmerzen und das Gefühl der starken Belastung verschwanden. Die Dinge um mich herum beruhigten sich ebenfalls, und alle Störungen wurden harmonisch beseitigt.

Diese Erfahrung beeindruckt mich bis heute. Der Gedanke, dass wir unsere Last einfach absetzen und Gottes Führung ungehindert folgen können, ist nun so klar, aber damals kam es mir nicht so vor. Ich lernte, dass sich mir oder sonst jemandem nichts anhaften kann, was Gott, dem Guten, unähnlich ist. Mrs. Eddy sagt: „Das menschliche Denken muss sich aus der selbst auferlegten Materialität und Knechtschaft befreien“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 191). Ich hatte Hilfe benötigt, um mein Denken zu befreien, und war immens dankbar für den sanften Hinweis, der mir meine Freiheit klarmachte.

Die geistige Bedeutung von Paulus’ Aussage, dass er frei geboren war, traf trotz der offenkundigen Lasten – Gefangenschaft, Schiffbruch und Schlange, um nur einige zu nennen – sein Leben lang zu. Er hat nicht nur seine Freiheit von all dem bewiesen, sondern wurde für viele Generationen von Christen, uns eingeschlossen, zu einem Lehrer und Mentor. Er verteidigte seine Freiheit gegen alle gegenteiligen Suggestionen, und wir können das ebenfalls tun.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / März 2018

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.