1998 hatte ich ein Abszess am Zahnfleisch, das mich ständig irritierte. Die Stelle war bereits längere Zeit geschwollen und nässte, und als ich meinen Zahnarzt deswegen fragte, gab er mir eine ausführliche Erklärung einer „Leckage“ oder „tiefen Fäulnis“, nannte die medizinische Bezeichnung und sagte, die einzige Lösung sei eine Wurzelbehandlung mit anschließender Krone. Er war sehr besorgt und wollte mir Bilder der Stelle zeigen, um mich von der ernsten Lage zu überzeugen, doch ich lehnte höflich ab, mir Bilder davon anzusehen.
Ich war selbst überrascht von meiner tiefen Überzeugung, diese Diagnose und die empfohlene Behandlung zurückzuweisen. Ich war absolut sicher, dass das Abszess durch die Christliche Wissenschaft geheilt werden konnte, und verließ die Zahnarztpraxis fest entschlossen, das Abszess metaphysisch zu behandeln. Zu Hause angekommen, rief ich eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft an und bat um Hilfe durch Gebet.
Ihr erster Satz war: „Es gibt keine Löcher in Ihrem Dasein.“ Das leuchtete mir völlig ein, und ich verwendete diesen Gedanken als führende Idee auf dem Weg zur Heilung. Ich erkannte, dass ich viele „Löcher“ und „Leckagen“ in meinem Leben geduldet hatte – ein verlorener Arbeitsplatz, finanzielle und emotionale Verluste sowie „Leckagen“ oder Schwachstellen in meinem Selbstbild.
Ich merkte, dass ich auf die Wirklichkeit meines rein geistigen Seins und Lebens statt auf einen materiellen Zahn schauen musste – dass ich jede Suggestion von Löchern in meinem wahren Leben oder Dasein zurückweisen musste. Nach ca. zwei Monaten – demselben Zeitraum, der nötig gewesen wäre, um eine Wurzelbehandlung anzusetzen und durchzuführen und die Krone aufzusetzen – merkte ich, dass die Symptome des Abszesses verschwunden waren.
Viele Monate später, nach mehreren regelmäßigen Terminen für die Zahnreinigung, fiel mir auf, dass die Zahnhygienikerin und der Zahnarzt sich über den ausgezeichneten Zustand meines Zahnfleischs äußerten. Über das Abszess wurde kein Wort verloren. In den zwanzig Jahren, die seitdem vergangen sind, ist mein Zahnfleisch unverändert, und dieselbe Hygienikerin und derselbe Zahnarzt reinigen und prüfen meine Zähne, ohne sich über den vormals betroffenen Bereich zu äußern.
Selbstverständlich bin ich tief dankbar für das inspirierte Verständnis und die Hilfe einer wundervollen Praktikerin und Lehrerin der Christlichen Wissenschaft sowie für den Segen, diese Wahrheit zu studieren.
Sylvia Messner
Cave Creek, Arizona, Vereinigte Staaten