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Original im Internet

Frei von Ressentiments

Aus der Januar 2019-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 9. November 2018 im Internet.


Kennen Sie das Gefühl, dass Ihnen nach einem schlimmen Erlebnis etwas geschuldet wird?

Ich hatte einst eine erfolgreiche Firma, aber nach einer Wirtschaftsflaute und einigen unklugen Entscheidungen anderer musste ich sie schließen. Mein gesamtes Vermögen war in die Anstrengung geflossen, die Firma zu retten, und so blickte ich zuerst in eine düstere Zukunft. Irgendwann fand ich Arbeit mit ausreichendem Einkommen. Doch ich trug jahrelang die Überzeugung mit mir herum, dass mir etwas „geschuldet“ werde, da ich meinte, viel verloren zu haben.

Tägliches hingebungsvolles Gebet mit der Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft hilft mir dabei, mehr von Gottes Güte zu erkennen. Eines Tages sprang mir dabei dieser Bibelvers ins Auge: „Ich merkte, dass alles, was Gott tut, für immer besteht: Man kann nichts dazutun oder wegtun; und Gott tut das, damit man sich vor ihm fürchten soll“ (Prediger 3:14).

Da dachte ich: „Ist mein Leben nun Teil von Gottes Werk oder nicht?“ Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass Gott das Leben selbst ist. Ich verstand, dass Sein Werk – Seine Schöpfung – geistig, vollkommen und von Dauer ist; es ist unmöglich, etwas Gutes daraus zu entfernen.

Wenn ich dagegen nach materiellen Mitteln suchte, um die verbleibende Pein zu lindern, würde ich enttäuscht werden. Dauerhafte Freiheit lässt sich dort nicht finden, denn materielle Dinge sind immer veränderlich und Bedrohungen ausgesetzt, wie wir in der Bibel lesen (siehe Matthäus 6:19–21). Doch ich meinte, so viel verloren zu haben! Gleichzeitig wollte ich dieses Gefühl des Verlusts nicht mehr länger mit mir herumtragen. Ich erkannte, dass es unerlässlich war, mein Denken zu ändern.

Das bahnbrechende Werk Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von der Herold-Gründerin Mary Baker Eddy verdeutlicht, dass das Leben nur aus geistiger Warte wirklich verstanden werden kann, indem wir uns bewusst werden, dass jeder Mensch ein Ausdruck Gottes ist, Sein geliebtes Kind. In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir hinsichtlich dieser Gotteskindschaft: „In der göttlichen Wissenschaft wird der Mensch von Gott, dem göttlichen Prinzip des Seins, erhalten“ (S. 530). Aus diesen Worten konnte ich erkennen, dass Gottes zärtliche Liebe und Fürsorge einen vollständigen und befriedigenden Plan für jeden von uns einschließt, der weder Unwägbarkeiten noch einer materiellen Wirtschaftslage unterliegt. Gottes Werk ist ewig.

In Wissenschaft und Gesundheit werden viele Wege aufgezeigt, wie wir uns des materiellen Verständnisses der Dinge, das ständig unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht, bewusst sein und ihm entgegentreten können. Dabei helfen mir sechs Aspekte, die sich auf den geistigen Sinn beziehen, der jedem Menschen innewohnt. Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Der geistige Sinn, der den materiellen Sinnen widerspricht, schließt Intuition, Hoffnung, Glauben, Verständnis, Erfüllung, Wirklichkeit ein“ (S. 298).

Als ich darüber betete, wurde jeder dieser Begriffe lebendig, und das Konzept des geistigen Sinnes nahm insgesamt eine größere Bedeutung für mich an. Ich erkannte, dass jeder von uns wirklich fähig ist, das wahre Verständnis von Gott und unserer Beziehung zu Ihm zu erlangen.

Der Begriff Intuition half mir zu erkennen, dass, selbst wenn es den Anschein hat, als fehlte uns etwas, unsere Sicherheit und Versorgung weiterbestehen, denn Gottes Fülle für jeden deckt jederzeit jeden Bedarf. Der Gedanke an Hoffnung führte mich dazu, vertrauensvoll der Entfaltung von Gottes Güte entgegenzusehen. Glauben bewirkte Vertrauen in das Konzept, dass Gott, das Gute, uns liebt und versorgt; daher kann Gutes weder unvollständig sein noch abhandenkommen.

Dankbarkeit für Verständnis führte mich zu der Wahrnehmung des Guten, das Gott die ganze Zeit bereitgestellt hatte. Es war, als ob all die Anzeichen beleuchtet wurden, nach denen Gott über die Jahre liebevoll für mich gesorgt hatte. Demütig erkannte ich das an.

Erfüllung, so begriff ich, war die Umsetzung meiner Gebete. Im Laufe der Wochen, in denen ich dieses Studium fortführte, wurde ich ganz frei von dem Schmerz und dem begrenzenden Gefühl, dass mir etwas „geschuldet“ wurde. Und was den letzten Aspekt des geistigen Sinnes in diesem Zitat angeht, so fing ich an, Beweise für die Wirklichkeit von Gottes Fürsorge für mich und alle Menschen zu sehen. Ich wusste tief im Herzen, dass Seine Liebe keiner Fluktuation unterliegt.

Es war eine große Gelegenheit für geistiges Wachstum für mich. Ich hatte nicht nur das ständige Gefühl überwunden, dass mir etwas geschuldet wurde, sondern fühlte mich gänzlich erfüllt und frei von Ressentiments.

Gottes Werk ist immer vollendet, und diese Vollständigkeit schließt uns mit ein. Das ist eine große Grundlage für Gebet, das uns aus Bitterkeit oder Verzweiflung führt und uns befähigt, mit Inspiration und Frieden voranzugehen.

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