Vor fast zwanzig Jahren, als ich mehrere Jahre lang keiner Zweigkirche angehört hatte, wollte ich an einem Freitagmorgen gerade zur Arbeit gehen, als ich merkte, dass der Strom ausgefallen war. Ich trennte das Garagentor von seinem Motor und öffnete es von Hand. Hinterher konnte ich plötzlich nicht mehr geradestehen, und ich hatte starke Schmerzen. Mühsam fuhr ich ins Büro. An dem Tag kam ich früher nach Hause und fiel ins Bett.
Am Samstagmorgen suchte ich verzweifelt nach Linderung und nahm eine Zeitschrift der Christlichen Wissenschaft zur Hand. Sie öffnete sich auf der Seite mit einer Heilung von genau derselben Sache, wie es schien. Die Verfasserin berichtete, dass sie augenblicklich und vollständig geheilt worden war.
Ich erkannte die Frau als Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, die häufig für die Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft schrieb. Ich rief sie an und bat um Hilfe durch Gebet. Sie forderte mich auf, ein paar Stellen aus den Schriften Mary Baker Eddys, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, zu lesen, während sie für mich betete.
Ich sagte zu, doch ich lag im Bett, ohne mich bewegen zu können, und meine Bücher waren im Arbeitszimmer auf der anderen Seite des Hauses. Ich dachte: „Ich kenne diese Stellen. Ich habe sie schon dutzende Male gelesen. Ich kann einfach hierbleiben.“ Doch der Christus, die Stimme Gottes, weckte mich auf und fragte – als wäre ich Naaman in der Bibel –: „Und wenn sie dich etwas Großes geheißen hätte?“ (siehe 2. Könige 5:1–14).
Mit viel Mühe schob ich meine Füße über den Bettrand und setzte mich sehr langsam soweit auf, dass ich aufstehen konnte. Ich ging ins Arbeitszimmer, holte die Bücher mit den gewünschten Stellen und kehrte langsam ins Schlafzimmer zurück, jedoch nicht ins Bett. Stattdessen setzte ich mich so gut es ging in einen Sessel und las die Stellen.
Ich hatte in meinem Leben viele Heilungen erlebt, doch nie eine, die augenblicklich oder so dramatisch war wie das, was nun passierte. Plötzlich fühlte ich mich wie in helles Licht getaucht. Ich dachte, es musste das Licht von Gottes Liebe und Gegenwart sein – ähnlich dem, was der Apostel Paulus und andere in der Bibel erlebt hatten. Ich wusste, dass die Praktikerin mich in dem Moment mit fühlbarer Anteilnahme in ihre Gebete einschloss, sodass ich fähig war, Gottes wahre Liebe zu mir zu spüren. Ich war vollständig. Ich wusste es ganz klar. Voll Ehrfurcht spürte ich, wie sehr ich geliebt war. Die Schmerzen und die Unbeweglichkeit waren augenblicklich verschwunden. Was auch immer eingerenkt werden musste, war eingerenkt worden.
Am Montag ging ich zur Arbeit, verbrachte einen produktiven Tag und fuhr abends zu meiner üblichen Trainingsstunde im Fitnesstudio, ohne dass ich Schmerzen hatte oder in meiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt war.
Kurz nach dieser Heilung arbeitete ich wieder aktiv in einer Zweigkirche mit. In einer Komiteesitzung erzählte ich von dieser Erfahrung und sagte: „Ich möchte mir bewusst sein, dass ich immer in der göttlichen Gegenwart bin, täglich, ständig – dass ich von der allgegenwärtigen Liebe meines Vaters umgeben und nie von ihr getrennt bin.“
Heute weiß ich, dass das möglich ist. Ich gründe diese Sicherheit auf Mary Baker Eddys Aussage in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift hinsichtlich der Vision des Johannes von einem neuen Himmel und einer neuen Erde als „die biblische Vollmacht für die Schlussfolgerung, dass für die Menschen eine solche Erkenntnis des Seins in diesem gegenwärtigen Daseinszustand möglich ist und war – dass wir uns hier und jetzt dessen bewusst werden können, dass Tod, Leid und Schmerz aufhören.“ Und sie fährt fort: „Das ist tatsächlich ein Vorgeschmack auf die absolute Christliche Wissenschaft. Fasst Mut, liebe Leidenden, denn diese Wirklichkeit des Seins wird mit Sicherheit irgendwann und auf irgendeine Weise erscheinen. Es wird keinen Schmerz mehr geben und alle Tränen werden abgewischt. Wenn ihr das lest, denkt an Jesu Worte: ‚Das Reich Gottes ist inwendig in euch.‘ Dieses geistige Bewusstsein ist deshalb eine gegenwärtige Möglichkeit“ (S. 573–574).
Charles Cohn
Granite Bay, Kalifornien, Vereinigte Staaten