Vor einigen Jahren stellte ich fest, dass einige Kollegen mir feindlich gesinnt waren. Wir waren nach einem Streik gerade zur Arbeit zurückgekehrt, und diejenigen, die während des Streiks weitergearbeitet hatten, wurden mit Geringschätzung und Kritik betrachtet. Obwohl ich mitgestreikt hatte, wurde ich zu dieser Gruppe gezählt, weil es meinen Kollegen nicht gefiel, dass ich mit den anderen sprach.
Erst schienen diese aufgebrachten Kollegen meine Arbeit bewusst zu sabotieren und dann legten sie bei der Geschäftsleitung eine falsche Beschwerde über mich ein. Diese setzte eine Besprechung mit mir an, die kurz darauf stattfinden sollte. Ich hatte große Furcht vor Repressalien und der Möglichkeit, meine Stelle zu verlieren.
Es ist hilfreich, sofort zu beten, wenn ich mich mit einem Problem konfrontiert sehe. Daher beschäftigte ich mich mit der Idee, dass Freundlichkeit mächtiger ist als Wut und dass ich meine Feinde lieben musste. Christus Jesus erklärt uns auf inspirierende Weise, wie umfassend wir lieben sollen und wie wir das tun. Erst sagte er: „Liebt eure Feinde.“ Und dann fuhr er fort: „Segnet, die euch fluchen, tut denen Gutes, die euch hassen, betet für die, die euch beleidigen und verfolgen“ (Matthäus 5:44).
Ich konnte den Stress am Arbeitsplatz überwinden und das half, die Wut in guten Willen zu verwandeln.
Er sprach diese Worte nicht nur, sondern lebte sie auch. Jesus ging darüber hinaus, einfach nur nett zu anderen zu sein, und zeigte uns, was es bedeutet, Gott, Liebe, unser Denken und Handeln lenken zu lassen. Er stiftete Frieden, indem jeder Gedanke, jedes Wort und jede Tat mit dem Willen der unendlichen göttlichen Liebe übereinstimmte, die wir als Gottes Bild und Gleichnis ausdrücken sollen, wie die Bibel sagt.
Wenn wir das als unsere wahre Natur und die aller anderen erkennen, können wir Jesu Vorbild der Nächstenliebe und Fairness folgen und Situationen weise und in demütiger Unterstützung anderer handhaben. Gottes Liebe ist so unendlich, dass ein Bewusstsein davon, selbst wenn wir uns in schwierigen Situationen befinden, ein fühlbares Verständnis von Harmonie ans Licht bringen kann.
In meinem Fall konnte ich den Stress, den die Situation am Arbeitsplatz verursachte, überwinden, indem ich meine Feinde im Gebet liebte; und ich bin sicher, dass das half, die Wut in guten Willen zu verwandeln. Meine Furcht verschwand, als ich begriff, dass ich auf die Macht und Güte Gottes vertrauen konnte. Sie können sich meine Freude vorstellen, als die Geschäftsleitung bei der Besprechung meine Leistungen lobte und die Beschwerden meiner Kollegen zurückwies. Ein weiteres wunderbares Ergebnis war das neue Wohlwollen, das ich von diesen Kollegen spürte.
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt in ihrem Hauptwerk Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Was wir am dringendsten brauchen, ist das Gebet innigen Verlangens nach Wachstum in Gnade, das in Geduld, Sanftmut, Liebe und guten Werken zum Ausdruck kommt“ (S. 4). Dieses Erlebnis hat einen neuen Maßstab in meinem Leben gesetzt und zeigt mir, wie wertvoll es ist zu beten und die Lehren von Jesus Christus anzuwenden. Wenn wir uns von Gottes Liebe führen lassen, entfalten sich reiche Segnungen, die uns und anderen von Nutzen sind.