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Original im Internet

Licht und die Gewissheit der Erleuchtung

Aus der Oktober 2019-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 25. Juni 2019 im Internet.


Fragt man ein Kind, was Licht ist, dann hört man unter anderem: „Damit können wir sehen!“ Diese einfache Logik ist ein Grund, warum Licht in der Bibel so oft als Hinweis auf geistiges Verständnis verwendet wird. Geistiges Verständnis befähigt uns, Gottes Gegenwart in unserem Leben zu erkennen – sichtbar als Gesundheit, Harmonie und Liebe –, auch wenn wir mit einem mühsamen, oftmals turbulenten Verständnis vom Dasein kämpfen.

Wir sind fähig, der Dunkelheit zu entkommen, wenn wir uns dem geistigen Licht zuwenden, das uns den Weg erhellt. Ja, selbst Kinder wissen, dass keine Dunkelheit bestehen kann, wo Licht ist. Durch geistiges Licht, göttliche Erleuchtung, liegt der Weg gut sichtbar vor uns und wartet nur darauf, genutzt zu werden.

Was hält uns also davon ab, auf dieses geistige Licht zuzulaufen, dafür empfänglich zu sein und darin zu wandeln? Ein Grund ist jedem klar, der schon schwere Zeiten durchgemacht hat: Manchmal kommt einem die Dunkelheit so undurchdringlich vor, dass man das Licht nicht einmal sieht. Die Irrungen und Wirrungen des Lebens können überwältigend und bedrückend wirken, altbewährte Praktiken haben vielleicht versagt, und die liebevolle Hilfe von Verwandten oder Freunden kann sich fern oder unerreichbar anfühlen. In solchen Zeiten mag man sich fragen, ob es überhaupt noch Licht gibt. Wir mögen uns wie der Psalmist vorkommen, der schrieb: „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir“ (Psalm 130:1).

Dieses mentale Sehnen nach Lösungen und sie bei Gott zu ersuchen ist oft der Anfang unserer größten geistigen Entdeckungen, denn in solchen Zeiten sind wir am ehesten bereit, uns an Gott zu wenden und Sein Licht zu empfangen. Und wir empfangen nicht nur dieses göttliche Licht, sondern erkennen, dass wir in Wirklichkeit nie außerhalb seiner erleuchtenden Gegenwart gewesen sind. Dann sehen wir vielleicht, dass unser Stolz, Ego und Eigenwille, unsere Eigenliebe, Selbstrechtfertigung und Furcht das Licht wie eine undurchdringliche Wolke verborgen hatten und ausgeräumt werden mussten; dass Gott, der allliebende Hirte, uns weder verlassen noch aufgegeben hat, sondern geduldig darauf wartete, dass wir zur Herde zurückkehren und wieder unter Seinem wachsamen Auge ruhen. Mary Baker Eddy muss dies erkannt haben, als sie schrieb: „Die göttliche Liebe ist nie so nahe wie dann, wenn alle irdischen Freuden am fernsten scheinen“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 290).

Mrs. Eddy, die Gründerin der Kirche Christi, Wissenschaftler, schrieb in ihrem Lehrbuch über die Christliche Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die göttliche Wissenschaft, das Wort Gottes, sagt zur Finsternis ‚über der Tiefe‘ des Irrtums: ‚Gott ist Alles-in-allem‘, und das Licht der immer-gegenwärtigen Liebe erleuchtet das Universum“ (S. 503). Und in wunderschöner Bildhaftigkeit beschreibt Johannes die Bedeutung dieses göttlichen Lichtes und seine Koinzidenz mit unserer menschlichen Erfahrung: „Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, und weder Leid noch Geschrei noch Schmerz werden mehr sein; denn das Erste ist vergangen“ (Offenbarung 21:4). Dieser Satz aus der Offenbarung fasst die Lehre der Bibel zusammen; er ist Gottes ewige Verheißung an uns.

Sie und ich mögen nicht an dem Punkt sein, wo wir die Allgegenwart des geistigen Lichtes völlig verstehen oder in unserer täglichen Erfahrung demonstrieren, doch das verringert nicht unsere Fähigkeit, zumindest in gewissem Grade die Herrlichkeit von Johannes’ Vision hier und jetzt zu erleben. Wir müssen Vertrauen darauf haben, dass Gottes Gesetze des Guten und der Harmonie jederzeit gültig sind, auch wenn die Herausforderungen des Lebens uns vom Gegenteil überzeugen wollen. Das sind die Zeiten, in denen unser Glaube geläutert und gestärkt wird. Mrs. Eddy schrieb einst an eine Schülerin: „Wir werden unsere Stärke niemals kennen, solange sie nicht auf die Probe gestellt wird, und dann wird Seine Stärke in unserer Schwachheit vervollkommnet und durch Demut erfahren wir die Macht der göttlichen Wahrheit und Liebe“ (Yvonne Caché von Fettweis und Robert Townsend Warneck, Mary Baker Eddy: Christliche Heilerin, Erweiterte Ausgabe, S. 241).

Schließlich kommen wir zu dem Verständnis, dass Sünde, Krankheit und Leid in der Gegenwart eines erleuchteten Bewusstseins ebenso wenig existieren können, wie Dunkelheit im Licht. Gegensätze können nicht gleichzeitig am selben Ort existieren, und nur eine Seite kann die andere ausrotten. Wenn wir uns der göttlichen Wahrheit ergeben, muss das Licht immer den Sieg davontragen.

Wir müssen täglich zulassen, dass es Licht werde – dass das Licht der göttlichen Wahrheit
in unserem Bewusstsein Vorrang hat.

Materielles Argumentieren, das, was die Bibel das fleischliche Gemüt nennt, wettert gegen die Logik geistiger Schlussfolgerung, denn es gründet sich auf das, was es mit den körperlichen Sinnen aufnimmt. Doch diese Grundlage hat nur die Wirklichkeit, die wir ihr durch unseren Glauben zugestehen, so wie ein imaginäres Gespenst nur die Wirklichkeit hat, die ihm ein furchtsames Kind beimisst; sie hat keinerlei eigene Macht. Mrs. Eddy schrieb einst in einem Brief: „Der Irrtum kommt zu Ihnen, um Leben zu erlangen, und Sie geben ihm alles Leben, das er hat“ (Irving C. Tomlinson, Zwölf Jahre mit Mary Baker Eddy, S. 88).

Unsere Verteidigung liegt darin, dass wir das Licht der Wahrheit in unser Bewusstsein einlassen, bis unser Vertrauen in Gottes Allheit schwerer wiegt als unser Glauben an materielle Beweise und sie widerlegt. „Das menschliche Gemüt arbeitet in dem Maße kraftvoller an der Beseitigung der Disharmonien der Materie und der Übel des Fleisches, wie es weniger Gewicht in die materielle oder fleischliche Waagschale und mehr Gewicht in die geistige Waagschale legt“, lesen wir in Wissenschaft und Gesundheit (S. 155).

Die Erleuchtung göttlicher Inspiration im Bewusstsein kann manchmal so lebendig erscheinen, dass sie denen, die sie erleben, wie ein Licht vorkommt – so habe ich es einmal erlebt. Ich hatte zwei Jahre lang körperlich sehr gelitten, und es schien nicht besser zu werden, so sehr ich mich bemühte, durch Gebet geheilt zu werden. Gebet hatte mir geholfen, in meinem Verständnis von und Vertrauen auf Gott zu wachsen, und dann traten mehrere wichtige Wendepunkte ein. Ich erkannte, dass mein Körper keine Sammlung von Köperorganen ist, die physischen Gesetzen unterliegen, sondern die Manifestation der Gedanken, die ich darüber hege. Der Gedanke an ein Dasein als kränklicher Sterblicher hatte mir den Blick auf die Wirklichkeit meines Seins als Bild und Gleichnis Gottes (siehe 1. Mose 1:26, 27) versperrt. Ich verstand, dass ich Gottes Sichtweise in mein Denken einlassen und Gott als die einzige Ursache anerkennen musste. Diese neue, erleuchtete Perspektive bescherte meinem leidenden Denken neue Hoffnung, und zum ersten Mal in ein paar Jahren schien die Furcht, die mich in den Klauen hielt, nicht mehr undurchdringlich.

Eines Morgens wachte ich davon auf, dass Sonnenstrahlen in mein Zimmer fluteten. Dann war das ganze Zimmer von einer Helligkeit erfüllt, die ich noch nie vorher erlebt hatte. Es war voller Licht und Wärme. Ein herrlicher Sinn von Frieden erfüllte mich und gab mir das Gefühl, von einer großen Last befreit zu sein. Erst wusste ich gar nicht, was es war. Ich stand auf, zog mich an und ging zum Rest der Familie. In dem Moment erkannten wir alle, was ich gespürt hatte. Die heilende Macht der göttlichen Liebe hatte mich erfüllt, als ich mein Denken Gott mehr öffnete. Ich fühlte mich geheilt. Alle Symptome, die mich geplagt hatten, waren augenblicklich umgekehrt worden, als mein Denken durch neue Inspiration erhellt wurde. Mein Körperzustand normalisierte sich kurz darauf, und das Problem ist nicht wieder aufgetreten.

Wir müssen täglich zulassen, dass es Licht werde – dass das Licht der göttlichen Wahrheit in unserem Bewusstsein Vorrang hat. Das erfordert ständige Wachsamkeit, um die gegenteiligen Suggestionen zum Schweigen zu bringen, die die Welt in großen Mengen über uns ausschüttet. Solch ein Einsatz wird unvermeidlich mit Heilung belohnt, selbst wenn sie langsam oder stockend zu kommen scheint.

Christus Jesus sagte: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der irrt nicht in der Finsternis umher, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Johannes 8:12). Seine Lehren zeigen uns, wie wir die nötige Demut entwickeln. Sie ersetzen materielle Überzeugungen in unserem Bewusstsein mit Wahrheit, sodass wir im heilenden Licht fühlen und wandeln können, das Jesus so klar versinnbildlichte.

Wenn wir uns in der Dunkelheit gefangen fühlen – egal welche Form sie annimmt –, dann sollte unsere sofortige Reaktion sein, den Lichtstrahl der geistigen Wahrheit präzise auf diese Dunkelheit zu richten. Gottes erster Befehl in der Genesis: „Es werde Licht“ (1:3) versetzt jedem Anspruch des Bösen den Todesstoß. Er erschallt mental und erhellt selbst die entferntesten Gefilde unseres Denkens.

Unser Eintreten in das herrliche Licht unseres Vater-Mutter-Gottes ist unvermeidlich, denn wie die Bibel bestätigt, sind wir bereits dort. Wenn wir uns vornehmen, die irrigen Bilder einer physischen Welt zurückzuweisen, die sich vor unserem Bewusstsein breitmachen, und die Gegenwart des geistigen Lichtes Schritt für Schritt anerkennen und in uns aufnehmen, können wir Mrs. Eddys Segen in Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler annehmen: „Möge das göttliche Licht der Christlichen Wissenschaft, das jeden aufgeklärten Gedanken erhellt, euren Glauben und euer Verständnis erleuchten, alle Finsternis und allen Zweifel ausschließen und den vollkommenen Pfad weisen, den es zu gehen gilt, das vollkommene Prinzip, durch das der vollkommene Mensch und das vollkommene Gesetz Gottes demonstriert werden“ (S. 187).

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