Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

Wolken des Selbstzweifels vertreiben

Aus der Oktober 2019-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 25. Juni 2019 im Internet.


Es ist besorgniserregend, wie viele junge Leute heutzutage mit Ängsten kämpfen und dass Fälle von Depressionen steigen. Doch vor ein paar Jahren durchgeführte Forschung bietet einen Hoffnungsschimmer. Die im Bestand der Nationalen Akademie der Wissenschaften in den USA verfügbare Studie ergab, dass Jugendliche, die anderen positive Hilfe leisten, weniger zu Depressionen neigen.

Das Lindern von Angst und Depressionen bei jungen Leuten ist ein komplexes Problem, doch anlässlich dieser Studie fiel mir ein, wie ich mich aus einer unglücklichen, begrenzten Sichtweise befreien konnte, indem ich jemandem half.

In der Oberstufe und der ersten Studienzeit mangelte es mir an Selbstbewusstsein, und das hielt mich davon ab, Freundschaften zu schließen und wirklich ich selbst zu sein. Ich fühlte mich fast ständig unbeholfen und einsam. Oberflächlich gesehen führte ich ein gutes Leben – ich bekam gute Zensuren und hatte ein liebevolles Familienleben. Und doch kam es mir vor, als seien Licht und Schönheit in mir hinter einer dunklen Wolke aus Selbstzweifeln verborgen.

Eines Morgens saß ich im Studentenwohnheim und las in der Bibel, die mir in der Zeit eine verlässliche Quelle der Inspiration war. Eine beliebte Kommilitonin, die trotz meiner Schüchternheit immer sehr nett zu mir war, steckte den Kopf in die Tür. Mit Tränen in den Augen sagte sie: „Ich hab’ gesehen, dass du in der Bibel liest. Kann ich reinkommen und mit dir reden?“

Ich war überrascht und nervös, doch da sie eindeutig traurig war, sagte ich ja. Sie brauchte dringend Trost und schüttete mir ihr Herz aus. Ich fühlte mich inspiriert, ihr ein paar hilfreiche Bibelstellen vorzulesen, die ich gerade vor mir hatte.

Das war der Anfang einer engen Freundschaft, und später lud sie mich ein, mit sieben wundervollen jungen Frauen ein Haus zu teilen, mit denen ich auch zwanzig Jahre später noch eng befreundet bin. Von größtem Wert jedoch war das, was diese Erfahrung mich über das Wesen von Liebe gelehrt hat. Ein weiteres seit meiner frühen Jugend viel geliebtes Buch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift – von der Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy –, sagt: „Liebe spiegelt sich in Liebe wider“ (S. 17). Wir sind von Gott, der göttlichen Liebe, als der Ausdruck von Seiner unbegrenzten Liebe erschaffen. Und wenn wir diese reine Liebe anderen gegenüber ausdrücken, empfinden wir sie ganz natürlich auch selbst.

Sie sagte: „Ich hab’ gesehen, dass du in der Bibel liest. Kann ich reinkommen und mit dir reden?“

Christus Jesus sagte das auch in seiner Bergpredigt. Dort weist er uns an, unser Licht – die schönen geistigen Gaben, die wir alle von Gott haben – nicht unter einen Scheffel zu stellen, sondern leuchten zu lassen, damit Gottes Liebe auch für andere wahrnehmbar und spürbar ist. Er sagte: „So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Matthäus 5:16).

Im Laufe der folgenden Jahre lernte ich, mich so zu sehen, wie Gott uns alle sieht und liebt – geistig, schön und gut. Und ich fing an, mich selbst mehr zu lieben. Als ich das tat, konnte ich auch mein Licht heller scheinen lassen. Mein Verständnis von der göttlichen Liebe vertiefte sich, als ich anderen mehr zugetan war, und das wiederum bewirkte, dass ich mehr Liebe und Freude empfand. Und als so viel Liebe geteilt wurde, war Glück ein natürlicher Begleitumstand!

Eine andere, mir sehr wichtige Stelle in Wissenschaft und Gesundheit lautet: „Glück ist geistig, aus Wahrheit und Liebe geboren. Es ist selbstlos; daher kann es nicht allein existieren, sondern verlangt, dass die ganze Menschheit daran teilhabe“ (S. 57).

Das hat mir zu verstehen geholfen, dass bleibendes Glück nicht aus Umständen, Besitz oder Errungenschaften entsteht, sondern von Gott – unendlicher Liebe und Wahrheit – kommt. Die Christliche Wissenschaft erklärt ferner, dass uns als Gottes Nachkommen, Sein geistiger Ausdruck, wahre Freude ständig innewohnt. Und sie wächst in unserer Erfahrung, wenn wir uns von der göttlichen Liebe führen lassen und unser Leben und unsere Liebe mit anderen selbstlos teilen.

Depressionen unter Jugendlichen und Erwachsenen zu bekämpfen kann Geduld und Einsatz erfordern. Doch jeder kann – und sei es auf noch so bescheidene Weise – auf andere zugehen, die Hilfe brauchen, und das Licht und die Liebe mit ihnen teilen, die Gott uns geschenkt hat. Jeder hat die Fähigkeit, die heilende Macht der göttlichen Liebe zu fühlen und zu erleben.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Oktober 2019

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.