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Original im Internet

Angst vor dem Unbekannten überwinden

Aus der Februar 2021-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 13. Juli 2020 im Internet.


Von allen Ängsten, die uns beschweren, kann die vor dem Unbekannten die schlimmste sein. Die Covid-19-Pandemie ist ein gutes Beispiel. Medienberichte haben von Anfang an die Angst und Unsicherheit vieler Menschen erhöht, indem sie uns täglich mit besorgniserregenden Bildern und Extremszenarios bombardieren. „Es gibt vieles, das wir nicht wissen“, sagen uns die Experten.

Im Gegensatz dazu beschreibt die Bibel Gott als allwissend. Der 139. Psalm beginnt folgendermaßen: „Herr, du erforschst mich und kennst mich. Ich sitze oder stehe auf, du weißt es... Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. ... Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?“ (Verse 1, 2, 5, 7). Der Verfasser dieses beseelten Gebets lebte in derselben Welt wie wir, nahm sie aber anders wahr. Der geistige Sinn offenbarte ihm Gottes alles durchdringende Gegenwart. Und dieses Bewusstsein von Gottes Gegenwart könnte, wie so viele der größten Erkenntnisse der Bibel, sogar in Krisenzeiten entstanden sein.

Jeder Mensch hat die gottgegebene Fähigkeit, das zu wissen, was Gott weiß – die eine wahre Realität von Gottes geistiger Schöpfung zu erkennen und sich als geistig und in dieser Schöpfung geborgen zu wissen. Dann verstehen wir, dass dies alles ist, was Gott weiß, und dass es für Gott, das unendliche Gemüt, und für uns nichts Unbekanntes gibt, denn wir drücken dieses Gemüt aus. Und alles, was Gott weiß, ist geistig, nicht materiell. Mir wurde das erneut sehr klar, als ich die Definition von Das Unbekannte im Glossar von Mary Baker Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift las: „Das, was allein der geistige Sinn begreift und was den materiellen Sinnen unbekannt ist.

Heidentum und Agnostizismus mögen die Gottheit als ‚das große Unkennbare‘ definieren; doch die Christliche Wissenschaft bringt Gott dem Menschen viel näher und macht Ihn besser bekannt als den Alles-in-allem, der immer nahe ist“ (S. 596).

Hier identifiziert die Verfasserin in wenigen Worten Angst als Produkt unserer Unkenntnis von Gott und diese Unkenntnis von Gott als Ergebnis davon, die fünf Sinne (die „materiellen Sinne“) unsere Sicht von Leben und Gesundheit bestimmen zu lassen. Wenn wir von offiziellen Stellen hören, dass unsere Atemluft oder die Menschen in unserer Umgebung ein gefährliches Virus auf uns übertragen können, macht uns das selbstverständlich Angst. Wenn wir von denselben offiziellen Stellen erfahren, dass das Übertragungsrisiko eingedämmt ist, lässt unsere Angst ganz natürlich nach. Aber die zugrundeliegende Angst vor Verletzlichkeit, Krankheit und Tod ist weiter in unserem Denken vorhanden, solange wir keine Möglichkeit finden, sie zu überwinden. 

Die Christliche Wissenschaft bietet eine solche Möglichkeit. Sie lädt uns wie andere Wissenschaften ein, über das Naheliegende hinaus zu blicken. Doch mehr noch, sie befähigt uns, über die menschliche Beobachtungsgabe und den menschlichen Intellekt hinaus direkt in die Natur Gottes zu blicken. Dieser Blick erfordert einen „geistigen Sinn“, die gottgegebene Fähigkeit eines jeden, geistig zu denken – zu sehen, zu hören und zu fühlen, was Gott, Geist, uns mitteilt. Dafür gibt es überzeugende Beispiele in der Bibel. 

Im 46. Psalm lesen, wir: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.“ Der Verfasser stellt dem Meer, das wütet und wallt (wie es den fünf Sinnen erscheint), einem Strom und seine Bäche gegenüber, wo Gott früh am Morgen hilft (wie es die geistigen Sinne erleben). Dieser Psalm enthält Hinweise auf Wüten, Verzagen, Krieg und Feuer und schließt mit den Worten: „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin... Der Herr der Heerscharen ist mit uns; der Gott Jakobs ist unser Schutz“ (Verse 2, 4, 6, 11, 12). Wenn wir meinen, in unsicheren Zeiten zu leben, wie mag es wohl gewesen sein, in den Zeiten der großen sozialen und politischen Unruhen zu leben, von denen die Bibel berichtet, und gleichzeitig doch ganz ruhig Gottes Gegenwart gespürt zu haben?

Die Bibel ist eine Art Biografie des wachsenden Verständnisses der Menschen von Gott. Auf ihren Seiten entdecken wir Gottes Natur in erleuchteten Sätzen wie diesen: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet“; „Ich bin Gott, und sonst keiner“; „Ich habe dich je und je geliebt“ (Jesaja 66:13; 45:22; Jeremia 31:3).

Gottes Natur wurde durch das Leben von Christus Jesus umfassend offenbart. Als Gottes Sohn kannte Jesus Gott nicht nur sehr genau, sondern er bestätigte Seine vollständig gute und geistige Natur, indem er Menschen heilte. Überrascht es da, dass er nicht nur der liebevollste und einfühlsamste Mensch auf Erden war, sondern auch der furchtloseste?

Medienberichte tendieren dazu, die Angst und Unsicherheit vieler Menschen zu erhöhen.

Die Evangelien berichten, wie Menschen in den verzweifeltsten Umständen zu Christus Jesus kamen: Die Tochter eines Rabbis war gerade gestorben; ein junger Mann mit einer mysteriösen Krankheit liegt in Krämpfen zu Jesu Füßen; ein aggressiver Geistesgestörter stellt sich ihm auf dem Friedhof in den Weg; ein starker Sturm erfasst das Schiff, in dem Jesus und seine Mannschaft sind, weit ab vom Ufer.

Jesus löst jede dieser Situationen schnell und friedlich. Seine Erwiderung auf den Sturm ist besonders aufschlussreich (siehe Markus 4:35–39). Wir lesen, dass er auf einem Kissen schlief, während die Wellen in das Boot schlugen. Seine Jünger weckten ihn auf – wieso kümmerte er sich nicht darum, dass sie umkamen?

Schlief Jesus einfach zu fest? Oder war er so mit Gott verbunden, sich so der Gegenwart der göttlichen Liebe bewusst, dass er buchstäblich gar nicht „im“ Sturm war? Also stand er auf und sagte fest: „Schweig und verstumme“, und der Wind legte sich.

Diese Botschaft erreicht unseren Verstand und unser Herz so wie damals. Mit dieser Botschaft beruhigt Gott jeden Menschen durch den Christus, der in Wissenschaft und Gesundheit als „die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen“ beschrieben wird, „die zum menschlichen Bewusstsein spricht“ (S. 332). Diese Botschaft hat den Zweck, unsere Ängste zu heilen, indem es sie zum Schweigen bringt, damit wir erkennen, was wirklich vor sich geht – sie offenbart die Wirklichkeit von dem, was Gott immer sieht und weiß. Wenn wir die Christus-Botschaft hören und in unser Herz einlassen, dann macht sich großer Frieden breit. Dieser geistige Friede ebnet den Weg zur Heilung, nachdem er Furcht entfernt hat.

Diesen Frieden empfand ich eines Tages sehr klar, als unser damals kleiner Sohn plötzlich krank wurde. Erst hatte er Fieber, doch als es rapide anstieg, war ich trotz meiner Gebete von Angst ergriffen. Ich rief meine Frau an, die gerade aus einem Gottesdienst kam. Sie war mit einer Praktikerin der Christlichen Wissenschaft zusammen, die einwilligte, sofort zu kommen und für unseren Sohn zu beten. Meine Frau und ich hatten natürlich schon gebetet, und wir waren so dankbar für die Unterstützung der Praktikerin. Ich war bereit, einen Notarzt anzurufen, falls die Situation sich verschlimmerte, doch sobald diese geistig gesinnte Frau unser Haus betrat, fühlte ich, wie der Christus unser Denken beruhigte und unseren Sohn mit der Versicherung tröstete, dass er in Gott geborgen war. Innerhalb weniger Minuten verschwand das Fieber – es löste sich völlig auf – und er atmete und benahm sich wieder normal. Das war eine der unmittelbarsten und heiligsten Heilungen, die ich jemals erlebt hatte, und lange Zeit konnte ich nicht einmal darüber reden.

Diese Erfahrung und so viele andere, die unsere Familie im Laufe der Jahre erlebt hat, bestätigen die heilende Macht einer Kenntnis Gottes als die Substanz unseres Seins. Und sie verdeutlichen, dass Gott uns nicht dadurch liebt und bewahrt, dass Er uns vor Bösem errettet, sondern indem Er uns zu erkennen hilft, dass das Böse – einschließlich Krankheit, Hass, Gewalt und Zerstörung – nie die Wirklichkeit ist, die es zu sein scheint. Und es wird weniger überzeugend, je mehr dieses Verständnis von Gott in unserem Denken aufdämmert. Wir kennen Gott noch nicht so umfassend wie Jesus, doch Jesus hat uns gelehrt, dass der Christus, den er als Wahrheit lebte und demonstrierte, ewig ist und heute hier bei uns weilt. Er sagte: „Fürchtet euch nicht“ (Matthäus 28:10) und „Freut euch ..., dass eure Namen im Himmel geschrieben sind“ (Lukas 10:20) – eure wahre Identität ist geistig, von dem einen vollkommenen Gemüt erschaffen und aufrechterhalten, das Gott ist.

Als Mary Baker Eddy gerade Wissenschaft und Gesundheit schrieb, erklärte sie es ihrer jungen Nachbarin folgendermaßen: „Ich schreibe das Leben Gottes nieder“ (Mary Baker Eddy Bibliothek, „The Reminiscence of [Erinnerungen von] Mrs. G. E. Belisle“, 20. Oktober 1934). Ihr Buch bringt die geistige Tiefe von dem ans Licht, was die Bibel über Gott lehrt. Millionen Leserinnen und Leser dieses Buches haben die direkte Verbindung zwischen einem Verständnis von Gott und Heilung erlebt. Mrs. Eddy schreibt: „Es ist unsere Unwissenheit über Gott, das göttliche Prinzip, die offensichtliche Disharmonie hervorbringt, und das richtige Verständnis von Ihm stellt die Harmonie wieder her“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 390). Stellt Ruhe wieder her. Heilt unsere Angst vor dem Unbekannten. Hilft uns, das zu wissen, was unser Schöpfer über uns weiß: dass wir das sind, was das göttliche Gemüt über sein eigenes vollkommenes Selbst weiß. Wenn wir das verstehen, können wir fühlen, was Paulus gefühlt haben muss, als er schrieb: „Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, genau wie auch ich erkannt bin“ (1. Korinther 13:12). 

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