Jesus sagte: „Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn dein Auge klar ist, dann wird dein ganzer Leib hell sein“ (Matthäus 6:22). Lehrte er nicht, wie wichtig es ist, unbeirrbare Hingabe an die geistige Wahrheit zu haben? Und er sagte ferner, dass wir die Wahrheit erkennen sollen, denn die Wahrheit wird uns frei machen (siehe Johannes 8:32).
Das erinnert mich an eine Zeit vor ca. zwanzig Jahren, als ich meine Werbeagentur schloss, um mich in Vollzeit der Heilpraxis der Christlichen Wissenschaft zu widmen. Die göttliche Liebe veranlasste mich dazu – um für andere Menschen zu beten. Ich war völlig mit einem großen Bewusstsein von Liebe erfüllt – nicht Liebe zu einer Person, sondern Liebe als die universale, allmächtige Macht, die Gott genannt wird. Und Patientinnen und Patienten, die mich um Hilfe baten, wurden von dieser Liebe geheilt.
In dieser Zeit bekam ich ständige Kopfschmerzen. Ich hatte seit Jahrzehnten Kontaktlinsen getragen – seit ich Teenagerin war und bevor ich die Christliche Wissenschaft kannte. Ich dachte, ich bräuchte vielleicht eine andere Stärke, also ging ich zum Augenarzt. Er untersuchte meine Augen, lachte und sagte: „Sie können perfekt sehen. Sie brauchen keine Kontaktlinsen mehr!“
Meine Sehfähigkeit war geheilt worden, obwohl ich gar nicht speziell darüber gebetet hatte. Das zeigte mir, dass es wirksames Gebet ist, die Welt durch die Linse der göttlichen Liebe zu sehen. Das ist Gebet ohne Sorge – nicht auf den menschlichen Zustand zu schauen, sondern sich ganz der göttlichen Wahrheit zuzuwenden. Mary Baker Eddy schreibt: „Wenn die falsche Anschauung eines Menschen berichtigt ist, sendet Wahrheit eine Meldung von Gesundheit über den Körper aus“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 194) – selbst wenn wir nicht direkt über eine bestimmte Sache beten. Ich kann bis heute problemlos sehen. (Und auch die Kopfschmerzen sind verschwunden.)
Ich muss immer an diese Erfahrung denken, wenn ich geneigt bin, mich über den Stand unseres Landes oder die Pandemie zu sorgen. Wir können unser Denken mit göttlicher Liebe füllen, statt mit dem Glauben, dass eine zerstörerische Mentalität oder ein Virus Macht hat.
Seit dieser Heilung lerne ich, dass Sorgen eine Brutstätte von Begrenzung, Schmerzen und Furcht sind. Indem jedoch ein gezielter Fokus auf Gott und Seine Macht gerichtet wird, ruht das Denken auf einem festen, universalen Prinzip, das hilft, begrenzende oder schmerzhafte Zustände aufzulösen.
Der Körper manifestiert die bewussten und unbewussten Gedanken, die wir hegen. Und wenn das „Auge klar ist“ – auf Gott, das Gute, gerichtet –, dann können wir hören, wie Wahrheit zum menschlichen Bewusstsein spricht, und das heilt. Die Heilung meiner Augen nach jahrzehntelanger Kurzsichtigkeit bewies, dass ein Sehen durch die Linse der universalen göttlichen Liebe zu überzeugender, sichtbarer Heilung führt. Und das heilt alle – die, die beten, und die, für die sie beten. Alle werden mit dem wirksamen, universalen Licht der göttlichen Liebe erfüllt.
Ruth Geyer
Bellingham, Washington, Vereinigte Staaten