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Original im Internet

Ein „Kind des Lichts“ sein

Aus der Dezember 2022-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 4. Juli 2022 im Internet.


In diesem Jahr schenke ich dem Brief an die Epheser in der Bibel viel Zeit und Aufmerksamkeit. In sechs Kapiteln lesen wir, wie wir „den alten Menschen“ – eine materielle Denkweise – ablegen und „den neuen Menschen“ – eine in Geist, Gott, verankerte Denkweise – anziehen. Dieser neue Mensch ist der Mensch oder die Identität, der bzw. die zum Bild und Gleichnis Gottes erschaffen ist, wie im ersten Kapitel der Genesis beschrieben wird. Paulus bezieht sich auf diesen Menschen, wenn er schreibt: „Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“ (Kolosser 1:27). Dieser neue Mensch wird auch kollektiv als „Kinder des Lichts“ bezeichnet (Epheser 5:8). Kinder des Lichts sind alle, die die dunklen Wege des Denkens und Handelns abgelegt haben und das Licht des Christus, der Wahrheit, verkörpern.

Doch wie? Wie bewerkstelligen wir das in einer Welt, die von Furcht geplagt zu sein scheint? Paulus beantwortet diese Frage im Philipperbrief. Dort schreibt er: „Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war“ (2:5). Christus Jesus erhielt seine Gedanken von Gott, dem göttlichen Gemüt, und spiegelte sie wider, und das tun wir als Gottes Kinder ebenso, wenn wir uns von einer materiellen Vorstellung der Existenz zu dem hinwenden, was rein geistig ist.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, erklärt in ihrem Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, wie wichtig dieser Übergang des Denkens ist: „Aus sündigen Motiven zu handeln, zerstört deine Fähigkeit aus richtigem Motiv zu heilen. Andererseits würde, wenn du die Neigung oder Fähigkeit hättest, falsch zu praktizieren, und dann die Christliche Wissenschaft annehmen würdest, die unrechte Fähigkeit zerstört werden“ (S. 452). Ihre Nutzung des Wortes annehmen weist hier darauf hin, dass wir, wenn unser Motiv zum Heilen falsch ist, unsere Herangehensweise ändern und die Christliche Wissenschaft annehmen – akzeptieren – können, und dann wird die „unrechte Fähigkeit“ bzw. sündige Motive, also Motive, die auf Selbsterhöhung oder Eigenwillen beruhen, zerstört werden. Warum? Weil wir Geist, Gott, als die einzige Macht akzeptiert und das reine Motiv übernommen haben, unsere Beziehung zu Gott an erste Stelle zu stellen.

Die Macht der Christlichen Wissenschaft anzunehmen bedeutet, die Gesetze Gottes zu akzeptieren, die Christus Jesus demonstriert hat. Es bedeutet, Gottes Macht und Gegenwart in unser Bewusstsein einzulassen, unser mentales Zuhause, und dann erkennen wir, wie sie in unserem Leben widergespiegelt werden. Wenn wir die richtige Idee, die Gesetze Gottes, annehmen, akzeptieren wir effektiv Gottes Allmacht. Gleichzeitig löst sich der falsche Glaube an ein Gott entgegengesetztes Gesetz auf, denn wir können nicht Materie und Geist gleichzeitig als Gesetzgeber akzeptieren.

Christus Jesus praktizierte Heilung auf der Grundlage der Macht des Geistes, Gottes, über den Glauben an Leben in der Materie. Sein Charakter, sein Denken und seine Taten stellten unter Beweis, dass er die Vollkommenheit des Seins verstand. Diese Vollkommenheit hat ihren Ursprung im göttlichen Gemüt, Gott, und wird durch die Idee des Gemüts, den Menschen, „... ‚Mann und Frau‘ ..., wie Gott sie erschaffen hat“, zum Ausdruck gebracht (Wissenschaft und Gesundheit, S. 249). Würden wir als Kinder des Lichts, als Menschen, dann nicht auch göttliches Licht ausstrahlen? Würden wir dann nicht eine natürliche Vollkommenheit und Vollständigkeit besitzen, die uns von Gott, dem Guten, verliehen wurde? Würden wir uns dann nicht ganz natürlich von jeglichem Gedanken an eine andere Macht oder Intelligenz abwenden, die Gott, dem Guten, entgegensteht? Natürlich würden wir das! Und das tun wir als Ebenbild Gottes.

Wenn wir darüber beten, was es bedeutet, ein Kind des Lichts zu sein, dann wird uns klarer, dass falsche Überzeugungen aus dem Bewusstsein und dem Körper mithilfe der Macht von Leben, Wahrheit und Liebe, die Synonyme für Gott sind, ausgeräumt werden können. Wenn etwas Falsches als unwahr erkannt wird, manifestiert es sich nicht mehr als etwas scheinbar Wirkliches. Das ist es, was Petrus meint, wenn er schreibt, dass Gott uns als Kinder des Lichts „aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat“ (1. Petrus, 2:9).

Und was ist dieses wunderbare Licht? Es ist das Licht des Christus, der Wahrheit, das das vollkommene Sein des Menschen und seine vollkommene Beziehung zu Gott sichtbar macht. In diesem Licht herrscht keine Dunkelheit, kein Außen, kein Nachteil. Dieses wunderbare Licht geht vom göttlichen Gemüt, Gott, aus und erfüllt das Bewusstsein mit Wahrheit, die die Tatsächlichkeit des Menschen als Gottes Ausdruck offenbart. Und wir können das Licht des Christus, der Wahrheit, in unserem Denken zugegen sein lassen, da es in Wirklichkeit bereits dort ist!

Wie wir wissen, macht Licht die Dinge sichtbar. Es verbreitet sich mühelos bis in die dunkelsten Ecken. Das göttliche Licht der leuchtenden, strahlenden geistigen Kraft verdeutlicht unsere Sicht, erhebt unsere Sichtweise zu Geist und beweist, dass unser wahres Selbst, der Mensch, im göttlichen Gemüt, der Quelle und Erhellung alles Guten, etabliert ist. Wissenschaft und Gesundheit lehrt: „Wenn sich die Strahlen der unendlichen Wahrheit im Brennpunkt der Ideen sammeln, dann bringen sie augenblicklich Licht, wohingegen tausend Jahre menschlicher Lehren, Hypothesen und vager Vermutungen keinen solchen Glanz ausstrahlen“ (S. 504). Die Welt wird in gewissem Maße umgewandelt, wenn unser individuelles Denken in dieser Weise umgewandelt wird.

Geistige Umwandlung findet durch mentale bzw. moralische Chemikalisation statt. Diese Chemikalisation hat nichts damit zu tun, dass etwas in oder von der Materie aufgewühlt wird. Vielmehr ist sie ein Umdenken – eine Änderung der Grundlage des Denkens – vom Glauben an die Materie zu dem Verständnis, dass Geist, Gott, alles ist. Wenn das Denken umgewandelt wird, wandelt sich auch unsere Erfahrung um. Diese Umwandlung ist Heilung.

Als eine unserer Töchter klein war, beteiligte sie sich selten an den Aktivitäten anderer und war fast nie ausgelassen. Es ging darüber hinaus, schüchtern oder ein stilles Kind zu sein. Sie schien nicht die Lebendigkeit und Fröhlichkeit kleiner Kinder auszudrücken. 

Ich wollte natürlich, dass unsere Tochter glücklich war, also fing ich an, sie in der Christlichen Wissenschaft zu behandeln, um ihren vollkommenen Status als Gottes fröhliches und aktives Kind zu erkennen. Folgende Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit sprach mich besonders an: „Der wirkliche Mensch ist geistig und unsterblich, aber die sterblichen und unvollkommenen sogenannten ‚Menschenkinder‘ sind Fälschungen von Anfang an, die zugunsten der reinen Wirklichkeit abgelegt werden müssen. Dieses Sterbliche wird ausgezogen und der neue Mensch oder der wirkliche Mensch wird in dem Verhältnis angezogen, wie sich die Sterblichen die Wissenschaft vom Menschen vergegenwärtigen und das wahre Vorbild suchen“ (S. 409).

Mithilfe von Gebet fing ich an, die geistige Persönlichkeit und Natur unserer Tochter klarer zu erkennen. Ich verstand, dass sie eine Idee im göttlichen Gemüt ist und Energie, Fröhlichkeit, Vollkommenheit, Vollständigkeit, Freiheit und Lebendigkeit widerspiegelt. Mir wurde sehr klar, dass keine Idee des Gemüts jemals farblos oder ausdruckslos sein kann. Jeder Mensch spiegelt durch seine Tätigkeit, sein Strahlen und seine Vitalität die Schönheit der Heiligkeit und die Herrlichkeit von Seele, Gott, wider. Das war das wahre Modell, das „Kind des Lichts“, die Vollkommenheit des Seins. 

Als ich diese richtigen Ideen in meinem Denken übernahm, vollzog sich eine rasche Änderung. Unsere Tochter war sehr bald von Leben, Elan, Witz, Energie und Individualität erfüllt. Ich erlangte das geistige Verständnis, dass ihre wahre Identität von keiner Form von Dunkelheit verborgen werden konnte. Ich erlebte die Umwandlung vom „alten Menschen“ zum „neuen Menschen“ bei ihrer Heilung mit. Ihr Licht, der Christus in ihr, wurde offenbart. Auch heute, Jahrzehnte später, ist sie aktiv, fröhlich, lebhaft und strahlend!

Womit wir auch konfrontiert sind, die falschen Überzeugungen, die sich uns in den Weg stellen, können immer berichtigt werden. Durch geistig-wissenschaftliches Denken werden die Gedanken chemikalisiert und verändert, und das führt zu Heilung. Alles, das nicht mit Gott übereinstimmt, tritt an die Oberfläche, um fortgewischt zu werden.

Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Der sterbliche Irrtum wird in einer moralischen Chemikalisation verschwinden. Diese mentale Gärung hat begonnen und wird fortdauern, bis alle irrtümlichen Anschauungen dem Verständnis weichen. Eine Anschauung ist veränderlich, aber geistiges Verständnis ist unveränderlich.

Während diese Vollendung näherrückt, wird derjenige, der seinen Kurs in Übereinstimmung mit der göttlichen Wissenschaft eingeschlagen hat, bis ans Ende ausharren“ (S. 96).

Und sie erklärt ferner: „Das, was ich Chemikalisation nenne, ist die Umwälzung, die entsteht, wenn die unsterbliche Wahrheit die irrige sterbliche Vorstellung zerstört. Mentale Chemikalisation bringt Sünde und Krankheit an die Oberfläche und zwingt Unreinheiten zu vergehen, wie es bei einer gärenden Flüssigkeit der Fall ist“ (S. 401).

Ein umgewandeltes Leben, ein von Licht erfülltes Zuhause und Bewusstsein – sind das nicht die Dinge, nach denen wir alle suchen? Und sie sind wahrhaftig das, was das Kind des Lichts bereits von der göttlichen Liebe empfangen hat. Das ist „die Schönheit der Heiligkeit, die Vollkommenheit des Seins“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 253), die wir alle besitzen und zum Ausdruck bringen können.

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