Vor vielen Jahren war ich jemand, der „viel erlitten [hatte] von vielen Ärzten ..., aber es hatte ... nichts geholfen“, wie im Markusevangelium beschrieben wird (5:26). Vier Jahre lang war ich in der großen Stadt, in der ich arbeitete, immer wieder ins Krankenhaus gekommen. Die Diagnose und die Behandlung änderten sich mehrmals, aber die Krankheit hielt an.
Eine Angehörige, die spürte, dass vielleicht eine weniger stressige Umgebung hilfreich sein könnte, brachte mich in ihr Haus, das in einer ruhigeren Gegend war. Dort hatte ich einen Anfall akuter Unterleibsschmerzen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Diesmal diagnostizierten die Ärzte einen schweren Fall von Crohn-Krankheit und schätzten meine Lebenserwartung auf sechs bis zwölf Monate ein.
Da meine Situation verzweifelt aussah, bat ein guter Freund einen episkopalischen Bischof, mich im Krankenhaus zu besuchen und für mich zu beten. Hinterher gab mir der Bischof eine religiöse Broschüre. Ich war nicht in Stimmung, etwas zu lesen, doch auf der Rückseite sah ich die Worte Gott und Heilung im selben Satz. Ich hatte diese beiden Worte noch nie in einem Zusammenhang genannt gesehen, und das machte mich nachdenklich.
Augenblicke später, allein in meinem Krankenzimmer, wurde ich plötzlich von Licht umgeben und fühlte die allumfassendste Liebe, die ich je erlebt hatte. In diesem Licht schien mein Körper zu verschwinden, und ich hörte eine Stimme, die mit Autorität sagte: „Willkommen zurück!“ Ich war überwältigt, wusste aber, dass alles in Ordnung war. Ich konnte nur weinen. Wie der verlorene Sohn in Jesu Gleichnis weinte ich in der Umarmung meines Vaters, der göttlichen Liebe. Auch heute, so viele Jahre später, erinnere ich mich des lebendigen Bewusstseins von Gottes Gegenwart.
Nicht lange danach merkte ich, dass die Krankheit geheilt war. Röntgenaufnahmen bestätigten dies, und ich wurde kurz darauf aus dem Krankenhaus entlassen.
Ich war in der episkopalischen Kirche aufgewachsen, und mein erster Instinkt war, mich an den Bischof zu wenden, um Geistlicher zu werden. Nachdem ich ihm erklärt hatte, was passiert war, und es als Wunder beschrieb, tätschelte er mir die Hand und sagte: „Alles, was passiert ist, war, dass in einem sehr dunklen Zimmer ein ganz kleines Licht angegangen ist. Folgen Sie diesem Licht.“
Und genau das tat ich zwei Jahre lang. Erst besuchte ich einige traditionelle christliche Kirchen, um Antworten zu erhalten. Dort begegnete ich allem – von Mitleid bis Skepsis und manchmal sogar Verärgerung oder Feindseligkeit, wenn die jeweilige Person mir den Bericht meiner Heilung nicht glaubte. Dann probierte ich einige esoterischen Kirchen, die mich bereitwilliger aufnahmen, aber ebenfalls nicht das Herz hatten, das ich suchte, und kein Verständnis davon vermitteln konnten, was ich erlebt hatte.
Eines Tages nahm ich Messungen in einem Gasthaus von Freunden vor, das renoviert werden sollte, und fand auf dem Nachttisch eines Zimmers ein Buch mit einem Kreuz und einer Krone darauf. Aus Neugier schlug ich es wahllos auf, und da waren wieder die Worte Heilung und Gott im selben Absatz. Ich hatte Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy gefunden.
Ich fragte meine Freunde danach, und sie gaben mir liebevoll und bereitwillig Auskunft über das Buch und die Christliche Wissenschaft. Sie luden mich zu einem Gottesdienst in ihre Zweigkirche Christi, Wissenschaftler, ein, wo ich die beste Erklärung von Christus und dessen heilenden Auswirkungen hörte, die mir je begegnet war.
Ich folgte weiter diesem Licht, indem ich anfing, die Christliche Wissenschaft zu erforschen. Ich konnte die Wahrheit gar nicht schnell genug in mich aufnehmen! Sehr bald trat ich der Mutterkirche (der Ersten Kirche Christi, Wissenschaftler, in Boston, USA) und einer Zweigkirche bei und nahm dann Elementarunterricht in der Christlichen Wissenschaft. Das war der Punkt, an dem mein geistiges Wachstum wirklich begann.
Es erforderte große Bescheidenheit und ich war manchmal entmutigt, denn je mehr ich diese Wahrheit in mich aufnahm, desto mehr begriff ich, wie wenig ich wusste. Doch ich gab nicht auf, denn ein wenig Licht ist immerhin Licht. Die Demonstrationen meines Verständnisses waren bescheiden, aber sie erwiesen sich als wichtige Wegweiser.
Schritt für Schritt brachte jede Herausforderung Wachstum und Zuversicht mit sich, und ich arbeite weiter daran, das, was ich über die Christliche Wissenschaft lerne, auch zu beweisen. Mit jeder Herausforderung kehre ich unweigerlich zu der grundlegenden Tatsache der Allgegenwart und Allmacht Gottes, der göttlichen Liebe, zurück – der Liebe, die ich vor vielen Jahren in dem Krankenzimmer gefühlt habe. Wenn ich mein Denken mit Dankbarkeit für die Allheit der Liebe fülle, stelle ich fest, dass die Heilung auf dem Fuß folgt, wenn sie nicht bereits abgeschlossen ist.
Ich folge dem Christus-Licht auch weiterhin. Und ich berichte all dies im Geist und in der Liebe Christi und der Kirche, für alle, die dem Licht folgen wollen.
Steve Deupree