Als ich an einer Mittwoch-Zeugnisversammlung teilnahm, sprachen mich folgende Zitate in der Lesung besonders an:
• „Behüte dein Herz mit allem Eifer; denn davon geht das Leben aus“ (Sprüche 4:23).
• „Darum seid nun allezeit wach und betet, dass ihr würdig geachtet werdet, all dem, was geschehen soll, zu fliehen und vor dem Menschensohn zu stehen“ (Lukas 21:36).
• „Mein Sohn, wenn dich Sünder locken, dann folge ihnen nicht“ (Sprüche 1:10).
Sie brachten mir die Notwendigkeit nahe, unser Denken und Herz zu bewachen, indem wir nur das Gute und Wahre einlassen. Mary Baker Eddy schreibt dazu: „Geliebte Christliche Wissenschaftler, haltet euer Gemüt so von Wahrheit und Liebe erfüllt, dass Sünde, Krankheit und Tod nicht eindringen können“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 210).
Einige Tage nach der Zeugnisversammlung zerrte ich mir bei meinen Alltagspflichten einen Muskel und bekam Schmerzen am ganzen Bein. Sofort musste ich an die Lesung in jener Zeugnisversammlung denken, und wies den Gedanken zurück, dass ich mich verletzt haben oder Schmerzen erleiden und außerhalb der Fürsorge der göttlichen Liebe sein könnte. Als ich ausschließlich akzeptierte, dass ich ganz und gar von Gott versorgt bin, hörten die Schmerzen auf, und ich konnte mich wieder normal bewegen.
Diese schnelle Heilung ließ mich an eine Zeit zurückdenken, als ich aufmerksamer hätte sein können. Ich war im dritten Trimester schwanger, und bei einem Arzttermin hörte ich, wie zwei Krankenschwestern von einer Frau sprachen, deren Baby während der Schwangerschaft gestorben war. Die Schwestern konnten nicht glauben, dass die Mutter tagelang nicht gemerkt hatte, dass das Baby sich nicht bewegte.
Nach dem Arzttermin begann ich mich zu sorgen, denn ich hatte von meinem Baby tagelang nichts gespürt. Hatte es sich in der vergangenen Woche bewegt? Ich wusste, dass das Baby immer aktiv wurde, wenn ich Eis aß, denn das tat ich nach jedem Arzttermin. Doch diesmal bewegte sich die Kleine nicht, als ich mir ein Eis holte. Ich sagte mir, dass sie sich bestimmt bewegen würde, wie immer, wenn ich bei meinem täglichen Spaziergang bergauf ging. Aber auch dann bewegte sie sich nicht. In großer Sorge rief ich den Praktiker der Christlichen Wissenschaft an, mit dem ich während der Schwangerschaft betete.
Er empfahl mir, die Bibellektion jener Woche aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft laut zu lesen und bei jeder Wahrheitsaussage zu bestätigen, dass ich sie als wahr erkannte. Also erklärte ich nach jeder Wahrheitsaussage, dass dies die Wahrheit war und dass ich ihren Wahrheitsgehalt verstand. Als ich beispielsweise las: „Wie kostbar ist deine Güte, Gott“ (Psalm 36:8), argumentierte ich, dass Gottes Güte die Wahrheit ist und dass ich mit Seiner Güte vertraut war. Ich bekräftigte ferner, dass Gottes Güte erhaben ist und uneingeschränkt wirkt, dass ich dies wusste und wusste, dass ich dies wusste. Dann bestätigte ich, dass es keine Phase der Materie oder des sterblichen Gemüts gibt, die Gottes Güte ausmerzen oder verbergen kann und dass dies die Wahrheit und von Dauer ist.
Jede dieser Wahrheitsaussagen fühlte sich an, wie ein Schritt den Berg hinauf. Ich hielt an jeder fest, bis deren Wirklichkeit felsenfest in meinem Denken feststand und mir eine sichere mentale Stütze war. Auf diese Weise fühlte ich mich, als kletterte ich aus dem „finsteren Tal“ (Psalm 23:4) und „zu der Wahrheit klar“ (Violet Hay, Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 64, Übers. © CSBD).
Ungefähr bei der Hälfte dieser sorgfältigen Beschäftigung mit der Bibellektion kam mir die kleine Einflüsterung, ich sollte mich auf das Problem konzentrieren, über das ich betete. Doch diesmal war ich wachsam. Ich las stattdessen weiter laut die Lektion vor und erklärte, dass ich jede Wahrheitsaussage verstand. Mit anderen Worten, ich weigerte mich, ins finstere Tal hinabzugehen. Ich wich nicht vom Weg ab.
Als ich die Bibellektion fertiggelesen hatte, fühlte ich tiefen Frieden. Mein Denken war mit der Wahrheit erfüllt, und die Furcht, dass etwas Schlimmes vor sich ging, war verschwunden. Ich blieb zusammen mit diesen Wahrheitsgedanken auf dem metaphorischen Berg. Ein paar Stunden, nachdem ich die Lektion gelesen hatte, fühlte ich, wie das Baby sich bewegte. Nachdem ich bekräftigte, dass nur Gott mir die Wahrheit sagt und dass die Materie mir ebenso wenig einreden kann, dass ein Problem vorliegt, wie sie bestätigen kann, dass alles in Ordnung ist, rief ich den Praktiker an, um mich für seine Arbeit zu bedanken und ihm zu sagen, dass das Baby sich normal bewegte. Die restliche Schwangerschaft verlief ohne Zwischenfall, und die Geburt trat natürlich und harmonisch ein.
Ich bin so dankbar für die wöchentlichen Bibellektionen der Christlichen Wissenschaft, für die unermüdliche Arbeit der Praktikerinnen und Praktiker der Christlichen Wissenschaft und für die Christliche Wissenschaft selbst. Ich bin unendlich dankbar für mein Kind, das mir geholfen hat, noch mehr über Gottes Güte zu lernen.
Karen Daugherty
Boston, Massachusetts, Vereinigte Staaten