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Original im Internet

Gott die Zügel überlassen

Aus der November 2024-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 24. Juni 2024 im Internet.


Wir sind oft versucht zu glauben, dass wir unser eigenes Leben unter Kontrolle haben – wir treffen Entscheidungen und sind für das Ergebnis verantwortlich, sei es gut oder schlecht. Aber das ist eine falsche Sichtweise, denn sie lässt Gott aus dem Spiel. Sie basiert auf dem Glauben, dass wir ein fehlbares, menschliches Bewusstsein, getrennt von Gott haben.

Ich kenne beides nur zu gut: das Gefühl, persönlich für meine Arbeit verantwortlich zu sein, und die Konsequenzen, die daraus resultieren, wenn man das Gute selbst bewirken will. Vor einigen Jahren kaufte ich zwei Theater in meiner Stadt mit der Absicht, ein Zentrum für darstellende Künste für Kinder zu gründen. Viele Lokalnachrichten lobten meine Bemühungen und die sozialen Medien standen hinter mir, als ich loslegte.

Es stellte sich jedoch sehr schnell heraus, dass ich meine Fähigkeiten zur Durchführung eines so großen Projekts überschätzt hatte. Ich fühlte mich überfordert und kämpfte erfolglos darum, das Projekt voranzutreiben, bis es schließlich unter seinem eigenen Gewicht zusammenbrach.

Ich hatte das Gefühl, die Familie im Stich gelassen zu haben, und erinnere mich, wie ich auf der Couch saß, meinen Vater ansah und sagte: „Es tut mir so leid.“ Ich hörte auf, zur Arbeit in unseren Familienbetrieb zu gehen, und vermied soziale Kontakte und Orte, die mich an mein Versagen erinnerten. Mein Misstrauen meinen eigenen Fähigkeiten gegenüber kam an den Punkt, wo ich nicht einmal mehr entscheiden konnte, was ich meiner Familie zum Abendessen bereiten sollte. Ich brauchte ein tieferes Verständnis davon, wer in Wahrheit unseren Weg bereitet und die Arbeit tut.

„Die Sterblichen sind Egotisten“, schreibt die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy. „Sie halten sich für unabhängige Arbeiter, persönliche Urheber und sogar privilegierte Schöpfer von etwas, das die Gottheit nicht schaffen wollte oder konnte“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 263).

In Wirklichkeit ist Gott das einzige Gemüt, und als Gottes Ideen drücken wir Seine Intelligenz aus. Aus geistiger Perspektive gesehen hat Gott immer die Zügel in der Hand und führt jede richtige Aktivität. Nur wenn wir uns selbst aus dem Weg nehmen und für Weisheit und Fähigkeiten auf das göttliche Gemüt schauen, können wir uns in die beste Richtung lenken lassen, was unsere Arbeit und alle anderen menschlichen Entscheidungen angeht, die wir treffen müssen.

Ich hörte einmal eine Sendung von Sentinel Watch, einer Produktion des Christian Science Sentinels (einer Schwesterzeitschrift des Herolds), in der es um Demut und Heilung ging. Einer der Sprecher erläuterte, wie man das Gefühl der persönlichen Verantwortung aus dem Weg räumt und weiß, wer wirklich die Verantwortung trägt: Gott. Das bedarf Demut, einer Eigenschaft, die ich benötigte, wie ich nun erkannte. Obwohl meine Motive für das Theaterprojekt ursprünglich rein und von Gott gelenkt waren, hatte ich zugelassen, dass das menschliche Ego die Führung übernahm. Ich hatte von mir selbst geglaubt, dass ich ein persönlicher Schöpfer sei, war selbstgerecht und verurteilte diejenigen, die die Dinge nicht so sahen wie ich. Das führte zu Konflikten mit anderen an der Arbeit Beteiligten. Um zu Harmonie in dem Projekt beizutragen, musste sich meine Wahrnehmung ändern.

Mrs. Eddy schreibt: „Man kann niemals aufsteigen, ehe man in seiner eigenen Wertschätzung herabgestiegen ist. Die Demut ist Linse und Prisma für das Verständnis des Gemüts-Heilens; ... sie ist unerlässlich für das persönliche Wachstum, und sie weist auf den Plan ihres göttlichen Prinzips und Gesetzes der Ausübung hin“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 356).

Ich war bei wichtigen Entscheidungen wie gelähmt gewesen, weil ich glaubte, sie müssten auf meinem eigenen begrenzten und von meinem Ego gesteuerten Verständnis von dem, was zu tun ist, basieren – und ich hatte Angst, Fehler zu machen. Demütig zu sein, hieß für mich, meinen persönlichen Sinn von Verantwortung der geistigen Wahrheit unterzuordnen, dass Gott Sein Universum lenkt und regiert und dass ich nur im Gehorsam Ihm gegenüber handeln kann.

Ich rief einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft an, damit er mit mir betete, während ich mich darum bemühte, ein klareres Verständnis von Gottes vollkommener Schöpfung zu erhalten, die immer in Übereinstimmung mit Seinem Gesetz der Harmonie agiert. Statt mir Worst-Case-Szenarien vorzustellen und Versagen zu befürchten, konzentrierte ich mich darauf, „alles Denken ... unter den Gehorsam Christi“ gefangen zu nehmen (2. Korinther 10:5) in dem vollen Vertrauen auf die göttliche Wahrheit, Gott. Dann ließ ich die Zügel los im Vertrauen auf Gottes Fähigkeit, die Dinge zu regeln und Seinen guten Zweck für die Gemeinde zu erfüllen.

Als ich im Laufe der folgenden Monate weiter betete, entfalteten sich neue Verwendungsmöglichkeiten für die beiden Theater. Ich konnte eines an die genau passende Person verkaufen, und das andere diente als Kita, Musikgeschäft, Tanzstudio und Kirche. In jedem Fall wurde die Gemeinde gesegnet – nicht durch mich, sondern durch göttliche Führung.

Uns vollkommen auf Gottes Weisheit zu verlassen erlaubt uns, unsere Erfahrung durch die geistige Linse zu betrachten – die geistige Wirklichkeit durch alles leuchten zu sehen, was wie eine schwierige oder hoffnungslose Situation erscheint. Wenn wir unsere Arbeit mit selbstlosen Motiven angehen und uns von Gott führen lassen, werden wir richtige Entscheidungen treffen, die allen Beteiligten zugute kommen.

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