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Original im Internet

HEILUNGSBERICHTE

Die göttliche Liebe stellt die Harmonie mit und die Verbindung zu anderen wieder her

Aus der Dezember 2024-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Deutscher Originaltext

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 30. September 2024 im Internet.


Kürzlich hörte ich an einem Tag gleich von mehreren Bekannten, die darunter litten, dass es jahrelange Verwerfungen mit nahen Familienmitgliedern gab oder in einer Freundschaft schmerzlich krachte. Es war eine ganze Palette von Gefühlen zu spüren: Hilflosigkeit, Wut, Angegriffenheit, das Bedürfnis nach Fürsorge, der Wunsch nach Gerechtigkeit. Alle, mit denen ich sprach, wünschten sich, die jeweils anderen Personen würden zur Einsicht kommen und ihr Verhalten ändern.

Sie fragten: „Was kann ich tun? Wie kann ich mich wehren? Wie kann ich mich abgrenzen?“ Alle waren ernstlich bemüht, eine Lösung zu finden. Beim Nachdenken darüber erinnerte ich mich daran, dass ich mich schon oft ähnlich gefühlt habe. Und seit ich die Christliche Wissenschaft gefunden habe und sie in jedem Bereich meines Lebens anwende, habe ich befreiende Erfahrungen gemacht. 

Ganz besonders dankbar bin ich dafür, dass sich mein Verständnis von Liebe so gewandelt hat, dass sie sich statt auf Personen und Persönlichkeiten nun auf Gott bezieht. Gott als Liebe zu verstehen, hat mir eine neue Sicht auf mich und andere gegeben, die das Ringen um Liebe überflüssig macht. Die göttliche Liebe ist für mich zu einer beständigen, alles umfassenden Gegenwart geworden, die die Harmonie und Güte des Lebens offenbart und bewahrt. Und diese Liebe liebt uns alle!

Dieses Verständnis hat mich durch etliche schwierige Situationen geleitet, und es blieben keine Narben zurück. Oft reichte es, einfach an Gott zu denken, und Situationen wurden leichter oder ganz gelöst. In anderen Fällen war eine vollständige Umkehr nötig – eine Abkehr von meinem Urteil (z. B. eine Person einer Misere zu beschuldigen) und ein Mich-Öffnen dafür, wie Liebe die Sache sieht.

Die erste Gelegenheit, diese neuen Erkenntnisse anzuwenden, bot sich, als meine Wohnung durch einen vom Vermieter verursachten Schaden quasi unbewohnbar wurde. Die Behebung des Schadens schritt nicht richtig voran, und ich zog in Erwägung, meine Miete selbständig zu mindern, um den Vermieter zur Handlung zu bewegen. Aber es sträubte sich in mir, diesem sehr netten und sonst so entgegenkommenden Vermieter mit solch einem Mittel zu begegnen.

Damals besuchte ich erst seit einigen Monaten die Gottesdienste in einer Kirche der Christlichen Wissenschaft, wo ich das allumfassende Gute kennenlernte. In den Mittwoch-Zeugnisversammlungen hörte ich Lösungen für die Probleme des Alltags, und ich las auch im Herold der Christlichen Wissenschaft darüber. Deshalb beschloss ich zu beten, was ich damals mit Meditieren gleichsetzte. Ich wurde still und öffnete mein Denken für Gott. Ich wusste, dass Er da ist, ganz über mich Bescheid weiß und dass Er mir antworten und mich leiten würde, da Er der allliebende Vater-Mutter-Gott ist. Ich merkte außerdem, dass ich gemäß göttlicher Weisheit und Liebe handeln wollte und nicht nur nach rechtlichen Standards, nach denen die Beteiligten einander als Kontrahenten betrachten.

Nach einer kleinen Weile wurde mir deutlich, dass ich einen Weg der Liebe gehen konnte, indem ich von einer fordernden Haltung Abstand nahm und mich stattdessen mitarbeitend in die Lösung des Problems einbrachte.

Wenige Tage später kam mich unerwartet ein Freund besuchen, der weit entfernt lebt. Als Fachmann auf dem relevanten Gebiet konnte er mir wertvolle Hinweise zur erforderlichen Sanierung der Wohnung geben. Diese besprach ich mit dem Vermieter, und die Vorschläge wurden unter meiner Beteiligung umgesetzt. Später, als alles wieder in Ordnung gebracht war, wurden mir ungefragt zwei Monatsmieten erlassen.

Ich war so dankbar, dass Gott mir geholfen hatte, den richtigen Weg zu finden, dass Liebe alle Helfer geführt und Mittel (in Form von Ideen und Fähigkeiten) für dieses Projekt bereitgestellt hatte und dass ich mich und alle als an der Harmonie der Liebe Beteiligte hatte erleben können.

Es folgten weitere Gelegenheiten, mich konsequent an Gott zu wenden. Eine Mitarbeiterin, auf die ich nur sporadisch traf, putzte mich vor versammelter Abteilung herunter, ohne dass ich erkennen konnte, warum. Ich war tief getroffen, daher verließ ich den Arbeitsplatz, um mich wieder zu fangen. Meine Gefühle kochten in mir, und ich war überzeugt, mit dieser Kollegin nie wieder zusammenarbeiten zu können. Als ich erfuhr, dass quasi alle aus unserer Abteilung solche unangenehmen Erfahrungen mit dieser Frau gemacht hatten, war mir die Last genommen, mich selbst zu sehr hinterfragen zu müssen. Aber das Gefühl von Hilflosigkeit und Furcht blieb.

Der Tag des erneuten Treffens kam. Kurz bevor ich zu dem Termin ging, wandte ich mich intensiv an Gott. Ich saß still da und lauschte fragend. Mein Gebet wurde zu der Tatsache gelenkt, dass Gott diese Frau liebt. Ich konnte diese Wahrheit schnell auch selbst spüren, und das ging mit großer Erleichterung und warmer Freude einher. Ich musste die Kollegin gar nicht selbst mit Emotionen oder wegen irgendetwas Speziellem lieben. Die göttliche Liebe hat mich einfach mitgenommen und mir gezeigt, was ich sein und fühlen sollte. Die Erleichterung war so groß, dass ich frei und zuversichtlich zu dem Termin ging. 

Als ich auf die Kollegin zuging, schien es, als wolle sie aufbrausen. Sie hielt jedoch auf halbem Weg inne und ließ davon ab. Und so begegneten wir uns normal. Das war für mich ein so eindrückliches Erlebnis, was passiert, wenn wir die heilende Wahrheit über einen anderen Menschen erkennen.

Eine ähnliche Chance bot sich in der Beziehung zu meinem Vater, die mein Leben lang angespannt war. In einem Streit mit ihm fühlte ich mich sehr verletzt, und ich wollte die Wohnung verlassen. Ich konnte aber noch für ein paar Momente im Nebenraum innehalten. Ich wollte Gott, dem Guten, der Liebe, die ich nun kannte, treu bleiben – Ihm treuer sein als meiner eigenen Einschätzung der Situation. Ich habe auf Gottes Botschaften gelauscht und dann verstanden und gefühlt, dass Er meinen Vater liebt.

Mit diesem Erkennen und Empfinden fielen Zorn und Kränkung von mir ab, und ich konnte ins Wohnzimmer zurückkehren und auf ihn zugehen. Wortlos haben wir uns umarmt. Es war das erste Mal, dass wir uns jemals versöhnt haben. Von da an war unsere Beziehung verändert. Ich konnte ihn viel besser nehmen, wie er ist, und hatte nicht das Bedürfnis, ihn zu kritisieren. Das war der Punkt, an dem ich wirklich fühlte, dass ich meinen Vater lieb habe. Kein Wunder, dass auch er zufriedener und entspannter bei Besuchen schien und wir tiefe Zuneigung und Freude miteinander empfanden.

In den geschilderten Vorfällen hat Liebe dafür gesorgt, dass ich nicht das Gefühl hatte, mich wehren zu müssen, und mir geholfen, einen Platz in den Beziehungen zu finden, an dem ich Liebe als unseren gemeinsamen Lebensraum erleben konnte, der von Harmonie und einer Verbindung zueinander durchdrungen war. Ich war in diesen Situationen nicht hilflos. Meine Hinwendung zu Gott und das Beherzigen Seiner Weisungen lösten die jeweilige Situation und zeigten mir, was zu tun war.

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Das ist das erste und größte Gebot. Das Zweite aber ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matthäus 22:37–39). Ich bin so dankbar, die praktischen Implikationen dieser beiden großen Gebote erlebt und die heilende Auswirkung der göttlichen Liebe in meinem Leben gesehen zu haben. Und ich weiß, dass eben diese Liebe auch im Leben meiner Freundinnen und Freunde gegenwärtig und tätig ist und Erneuerung und Einheit in ihren Beziehungen und denen aller Menschen bewirken kann.

Ilona Stein
Hartenstein, Deutschland

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