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Original im Internet

Warum ist Christus der Weg?

Aus der Dezember 2024-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 4. November 2024 im Internet.


Die menschliche Natur sehnt sich immerwährend nach Besserung. Es ist auffallend, dass dieser Wunsch besonders im Vordergrund steht, wenn wir das Gefühl haben, unsere zielgerichtete Bemühung sei erfolglos. Dann überdenken wir diesen Einsatz vielfach und ändern unsere Herangehensweise und werden effektiver. Dieses Überdenken kann sich zu einem zunehmend selbstlosen Wunsch ausweiten, Lösungen nicht nur für unsere, sondern auch für weitreichendere soziale Probleme zu finden.

Letztendlich zeigt die Weltgeschichte, dass die Menschheit bestrebt ist, Probleme – ob individuelle Schwierigkeiten oder weltweite Krisen – anzugehen und zu meistern, indem sie den Standard der Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Weisheit und Liebe erhöht. Von außen können diese Bemühungen, Änderungen herbeizuführen, wie ein Kampf zwischen David und Goliat aussehen. Das Böse zeigt sich im Allgemeinen aggressiv und betrügerisch und wird durch den Willen angetrieben, Dominanz zu haben. Andererseits kann Güte mit ihrer Freundlichkeit, Ehrlichkeit und Selbstlosigkeit auf den ersten Blick den Eindruck erwecken, diesem Bösen kaum gewachsen zu sein. Eine persönliche Vorstellung vom Guten stößt außerdem an die eigenen Grenzen. Der Apostel Paulus drückte es so aus: „Das Gute, das ich will, tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich“ (Römer 7:19).

Das Leben von Christus Jesus hatte deshalb so großen Wert, weil es bis zur vollständigen Tiefe dieses von der Welt auferlegten Dilemmas vordrang, die wahre Quelle der von der Menschheit angestrebten Standards von Gerechtigkeit und Liebe offenbarte und uns sein unschätzbar wertvolles Vorbild für die Art und Weise hinterließ, alles Böse zu zerstören. Er überwand die Irrungen und Wirrungen von Verzweiflung und Täuschung, die Unordnung und Gegensätze einer dunklen und dualistischen, trauernden Welt. Er wusste, dass das Verständnis des Gehorsams Gott gegenüber, den sein Leben demonstrierte, die Menschheit zu Vollkommenheit führen würde, zu der Vollständigkeit und Reinheit des Seins, die wir alle anstreben. Er zeigte uns unmissverständlich nicht nur unsere Fähigkeit, moralische und geistige Gesetze der Herrschaft in unserem Leben anzuwenden, sondern auch, dass dies absolut notwendig ist. Er demonstrierte die Macht dieser Gesetze und wandelte durch seine bemerkenswerten Heilungen und Lehren das menschliche Leben dauerhaft um.

Die Fähigkeit, Sünde, Krankheit und Tod zu überwinden, käme uns absolut unerreichbar vor, wenn Christus Jesus uns nicht gezeigt hätte, wie man die steilen Anhöhen und Klippen der menschlichen Existenz meistert, ohne sich zu verlaufen oder im Licht drohender Rückschläge aufzugeben.

Christus Jesus erschien im Fleisch, um uns zu zeigen, wie das Bild und Gleichnis Gottes aussieht – mit anderen Worten, was wir wirklich sind. Von Jesu Beispiel können wir lernen, wie wir unsere wahre Identität und unseren Lebenszweck entdecken können. Ohne dieses Wissen müssten wir Schlüsse auf unsere Identität aus der menschlichen, irrigen Vernunft ziehen, indem wir immer neuen falschen Hypothesen nachgehen und einen Fehler nach dem anderen machen. Dank Jesus ist diese aufreibende Mühe unnötig. Aus diesem Grund ist es möglich, ihm zu folgen – es ist der direkteste und einfachste Weg, um zur Wahrheit zu gelangen.

Jesus wusste, dass wir sein klares, unerschütterliches Beispiel brauchten. Er erfüllte seine Mission, damit wir unsere erfüllen können. Und indem wir ihm folgen, können wir unser natürliches Verlangen umsetzen, authentisch zu leben und zu lieben. Wir können die hartnäckige Spannung zwischen unseren Idealen und der unzureichenden menschlichen Fähigkeit überwinden, sie zu verwirklichen. Betrachtet man die Errungenschaften seines Lebens, erkennt man, dass sein Glaube und sein Vertrauen nie der Liebe den Rücken kehrten. Er offenbarte uns, wie das immer-gegenwärtige Leben jeden von uns befähigt, die nötigen Schritte bei unserem Verlangen zu gehen, ein lohnenswertes, nützliches Leben voll Ehrlichkeit, Gerechtigkeit und Anteilnahme zu führen. Dieses Vorgehen führt unweigerlich über menschliches Gutsein hinaus und erreicht das vollkommene Gute, das Gott ist. Menschlicher Einsatz allein reicht nicht, doch wenn wir die Arbeit aus ganzem Herzen und mit ganzer Kraft tun, finden wir einen reinen, heiligen, geistigen Antrieb. Diese heilige Inspiration tröstet gebrochene Herzen und zerstört gleichzeitig die Gleichgültigkeit, die uns davon abhalten will, göttlichen Impulsen zu folgen.

Wir können diese natürlichen Segnungen der Schönheit von Heiligkeit selbst erleben. Wenn es uns am schlechtesten geht, wenden wir uns der einen Quelle zu, die uns wirklich retten kann – Geist. Die Versuchung, mittels menschlicher Kraft vorzugehen, ist am geringsten, wenn diese uns bereits im Stich gelassen hat oder wenn wir erkennen, wie kläglich unzulänglich sie in überwältigend wirkenden Situationen ist. Dann ist unser Denken offen, große geistige Entdeckungen zu machen in Bezug auf Gottes Macht und Seine Bereitschaft, uns zu führen, zu stärken und zu retten.

Diese Erlösung folgt immer dem von Christus vorgegebenen Pfad. Er beginnt mit einer Erkenntnis, dass es am wichtigsten ist, Gott zu verstehen. Wie Jesus am Anfang seiner alles untermauernden Bergpredigt sagte: „Glückselig sind, die geistlich arm sind; denn ihnen gehört das Himmelreich“ (Matthäus 5:3). Später verspricht er, dass Gott uns einen Tröster geben wird, den alle erkennen werden, die die Hoffnung auf ein irdisches Leben und irdische Freude aufgegeben haben. Die Macht dieser göttlichen Regeln der Schöpfung zu erleben, ist ein unerschöpflicher Segen und lenkt unser Denken und Handeln in die richtige Richtung.

Es ist ermutigend zu sehen, dass wir in dem Maße Freiheit von einem zerstörerischen Verhalten und Umfeld finden, wie wir in der moralischen und geistigen Gnade wachsen. Die Wissenschaft, die Gottes Allheit zugrunde liegt, befähigt uns, potenziell gefährliche Situationen mit vorbehaltlosem Vertrauen auf Gottes Gesetze der Harmonie zu meistern, Frieden und Sicherheit aufrechtzuerhalten bzw. wiederherzustellen. Wir sollten erkennen, dass jeder Tag wertvolle Lektionen über die unumgängliche Notwendigkeit für uns bereithält, gemäß unserem Glauben an Gott, das Gute, zu leben, sodass wir geistige Gesetze korrekt verstehen und sie in den Krisensituationen, die mit dem materiellen Leben einhergehen, sinnvoll anwenden.

Je mehr wir Erfahrungen nutzen, die uns lehren, selbstloser, sanftmütiger und geduldiger zu sein, desto eher können wir unseren eigenen Willen aufgeben und den Willen, die Führung und die Liebe von Gemüt als für alle geltend erkennen und uns gehorsam daran halten. Das kann ein einfacher Augenblick des Lauschens, wann man schweigen und wann man reden soll, bis hin zu der anspruchsvolleren Forderung sein, Gottes stetige, heilende Gegenwart auch im Angesicht von Ungerechtigkeit, Schmerz, Gewalt und Hass zu fühlen und zu erkennen.

Als Jesus von seinen Jüngern gefragt wurde, ob ein blind geborener Mann oder seine Eltern gesündigt haben (da sie überzeugt waren, dass die Sehbehinderung des Mannes auf einer Sünde beruhen musste), erhob er sich nicht nur über die materielle Denkweise der Jünger, sondern auch über das materielle Problem mit Namen Blindheit (siehe Johannes 9:1–7). Das materielle menschliche Denken sucht einen Schuldigen – einen Menschen oder eine Sache –, den bzw. die man anklagen oder verantwortlich machen kann. Dahingegen möchte die Spiritualität selbstloser Liebe die Menschheit segnen und die göttliche Liebe ehren. Jesus antwortete von dieser höheren Warte: „Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern an ihm sollten die Taten Gottes sichtbar werden.“

Jesus ließ sich nicht dazu benutzen, dem Bösen eine Ursache, einen Vorläufer oder eine Wirkung zuzugestehen. Jeder Augenblick war eine Gelegenheit, Gott besser zu kennen und zu dienen, und Gott zu kennen und zu dienen muss Heilung nach sich ziehen. Er bat den Mann, seine Augen im Teich Siloah – „gesandt“ – zu waschen. Das tat der Mann und kehrte sehend zurück. Aus der Tatsache, dass Jesus den Mann zu dem Teich mit diesem Namen sandte, lässt sich vielleicht ableiten, dass er ihn nicht als Sterblichen mit materiellen Beschränkungen und einer materiellen Vergangenheit sah, sondern ganz und gar als einen Ausdruck von Gemüt, von Gott erschaffen und ausgesandt. Jesus verstand die wahre Natur des Mannes, denn er verstand, dass er selbst von Gott gesandt worden war und die Mission erhalten hatte, Immanuel, „Gott mit uns“, zu offenbaren.

Wie die Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft berichten, fühlen Menschen den Immanuel auch heute und werden durch dieses Verständnis von Gottes Gegenwart und Macht geheilt. Unsere klarsten Erkenntnisse von Gott kommen uns, wenn das sterbliche Gemüt, alias Materie, und die damit einhergehenden Disharmonien sich auflösen und verschwinden, und an ihrer Stelle sehen und fühlen wir den Frieden, die Gesundheit, Vollständigkeit und Liebe der Wahrheit, unseres immer gegenwärtigen Vater-Mutter-Gottes. Jesu Mission richtete sich an die lebenswichtige Notwendigkeit der Menschheit zu erkennen, dass das wahre Gute, das wir tun, nicht menschlichen Ursprungs, sondern von Gott inspiriert ist. Die Hoffnung, eine bessere Welt zu erleben, ist in unserer göttlichen Natur verwurzelt, und so kann sie nur vollumfänglich verwirklicht werden, wenn wir diese Natur ausdrücken. Christus ist das unverzichtbare, gottgegebene Licht, das unseren natürlichen, unausweichlichen Antrieb lenkt, uns und andere als den Ausdruck Gottes mit dem damit einhergehenden göttlichen Zweck und beständigen Guten wahrzunehmen.

Christus befähigt uns, die Schwäche des materiellen Denkens zu überwinden und das Gute zu erreichen, das wir in dieser Welt vollbringen wollen. Paulus gibt seine Schwäche zu und schließt mit der Erkenntnis, dass der Schlüssel zum ewigen Leben – die unfehlbare Art und Weise, Niederlagen und Entmutigung zu überwinden –, darin liegt zu begreifen, dass Materie weder Leben noch Intelligenz besitzt und dass der lebendige Geist des Christus die menschliche Familie segnet, indem er sie von dem falschen Schatten der Materie fort und hin zu Geist, Wahrheit, lenkt. Kein menschliches Konzept, keine Hypothese oder Erfindung hat die Weisheit, inhärente Klarheit oder Wahrnehmung, dies ohne das unverzichtbare Licht zu bewerkstelligen, das das materiegebundene Bewusstsein durchbricht und unsere vollständig geistige Natur sichtbar macht.

Paulus beantwortet seine eigene Frage: „Wer wird mich von diesem Leib des Todes erlösen?“, mit Dankbarkeit: „Ich danke Gott durch Christus Jesus, unseren Herrn“ (Römer 7:24, 25) und folgt diesem Vorbild im Denken und Handeln sein Leben lang. Wir können Gott ebenfalls durch Jesus Christus, unseren Herrn, danken – und jeden Tag auf dem Weg wandeln, den er uns vorgezeigt hat.

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