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Original im Internet

Schritte zu effektiverem Gebet

Aus der Dezember 2024-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 8. Juli 2024 im Internet.


Da immer mehr Menschen die heilsamen Auswirkungen des Gebets auf das Wohlbefinden anerkennen, stellt sich die Frage: Wodurch werden unsere Gebete effektiver?

Die Lehren der Christlichen Wissenschaft bieten hilfreiche Einsichten zu diesem Thema, einschließlich dieser: „Um in das Herz des Gebets einzudringen, muss die Tür der irrenden Sinne geschlossen sein. Die Lippen müssen stumm sein und der Materialismus muss schweigen, damit der Mensch beim Geist Gehör finde, bei dem göttlichen Prinzip, Liebe, das allen Irrtum zerstört.“ Und: „Betätigung, nicht Bekenntnis, Verständnis, nicht Annahme, erreichen das Ohr und die rechte Hand der Allmacht und rufen zweifellos unendliche Segnungen herab“ (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 15).

Obwohl es viele Arten des Gebets gibt – Bejahung, Bittstellung, Dankbarkeit, Lob, Verehrung, usw. – habe ich durch meine tiefgehende Beschäftigung mit der Christlichen Wissenschaft gelernt, dass Gebete, die heilen, einige Gemeinsamkeiten aufweisen.

Erstens: Sie beginnen immer mit Gott. Das erschien mir ziemlich naheliegend zu sein, bis ich begriff, wie oft ich meine Interaktion mit dem Allmächtigen damit begann, Ihm meine Probleme, Bedürfnisse, Pläne oder Ziele mitzuteilen. Unsere Gebete im Zusammenhang mit Gottes Allerhabenheit, Allgegenwart und Herrlichkeit zu gestalten, kann ein anspruchsvoller erster Schritt sein, ist jedoch von grundlegender Bedeutung, um sich Gottes Segen zunutze zu machen.

Zweitens: Beim effektiven Gebet geht es mehr um das Zuhören als um das Reden. Das ergibt Sinn, wenn wir bedenken, dass Gott, das unendliche Gemüt, bereits alles weiß, einschließlich jeder Nuance unseres wahren Wesens und unserer Identität. Es gibt also keinen Grund zu versuchen, Gott zu informieren, zu überzeugen, zu belehren oder aber mit Ihm zu verhandeln. Obwohl es manchmal zeitweilig Erleichterung verschafft, auf Gott im Gebet einzureden, habe ich festgestellt, dass es mir nie das Gefühl gibt, Ihm näher zu sein, oder dass es mir sinnvolle Antworten beschert. Aber Gott, der göttlichen Wahrheit, mit dem geistigen Sinn zuzuhören – unserer uns innewohnenden Fähigkeit, Gott zu hören und zu verstehen – demonstriert Demut, geistigen Hunger und die Bereitschaft, Gottes Anweisungen zu folgen. Das hilft uns auch dabei, uns selbst und andere besser zu verstehen, denn ein Teil dessen, was Gott, Geist, uns in jedem Moment mitteilt, ist das, was wir wirklich jederzeit sind: Seine geistigen, vollkommenen, geliebten Kinder, die, wie die Bibel es uns sagt, nach Seinem Bild geschaffen wurden.

Drittens: Aus Erfahrung habe ich gelernt, dass unsere Gebete unvollständig sind – beinahe so wie nicht gebackenes Brot –, bis wir die Inspiration, die wir von Gott erhalten haben, in die Praxis umsetzen. Im Brief des Jakobus in der Bibel heißt es: „Seid aber Täter des Wortes und nicht nur Hörer, wodurch ihr euch selbst betrügt. Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann, der sein leibliches Gesicht im Spiegel betrachtet. Nachdem er sich betrachtet hat, geht er davon und vergisst sofort, wie er ausgesehen hat. Wer aber in das vollkommene Gesetz der Freiheit hineingeschaut hat und darin beharrt und nicht ein vergesslicher Hörer ist, sondern ein Täter des Werkes, der wird in seinem Tun glückselig sein“ (1:22–25).

Erfolgreiches Gebet erfordert also, dass wir aktiv und konsequent unser immer größer werdendes Verständnis von Gott und unsere Liebe zu Ihm leben. Es ist das Wissen, dass Gott die Antwort hat, auch bevor wir sie erfassen. Christus Jesus erkannte die liebevolle Fürsorge und Versorgung Gottes an und dankte für sie, bevor sie sich physisch manifestierten – einschließlich der Erweckung von Lazarus zum Leben, der Wiederherstellung des Sehvermögens eines Blinden, der Speisung von Tausenden von Menschen, als nur sehr wenige Lebensmittel zur Verfügung standen.

Selbst wenn wir all das verstehen, mag es Zeiten geben, in denen unser Gebet zögerlich ist, wir uns so fühlen, als würden wir nicht erhört werden, oder aber mit den Antworten, die wir erhalten, unzufrieden sind. Was können wir tun?

Wenn mir das passiert, ist mein erster Schritt, dass ich mich vergewissere, Gottes Antwort nicht zu verpassen oder vielleicht eine Antwort, die ich nicht erwartet habe, zu ignorieren. Ich erinnere mich selbst daran, dass Gott unendlich viel mehr über meine wahren Bedürfnisse weiß als ich und dass ich deswegen Seinem Rat voll und ganz vertrauen kann. Und ich weiß, dass ich aktiv auf diese Führung hören und ihr bereitwillig folgen und dann geduldig, aufmerksam und erwartungsvoll zuhören muss, wie sich mehr von Seiner Güte entfaltet.

Ich nehme mir auch Zeit, um die Rechtmäßigkeit meines Gebets zu hinterfragen. Mrs. Eddy rät: „Jedes Gebet lässt sich anhand der Antworten auf folgende Fragen prüfen: Lieben wir unseren Nächsten mehr aufgrund dieser Bitte? Bleiben wir bei der alten Selbstsucht, zufrieden, dass wir um etwas Besseres gebetet haben, obwohl wir keinen Beweis für die Aufrichtigkeit unserer Bitten dadurch liefern, dass wir in Übereinstimmung mit unserem Gebet leben?“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 9).

Und schließlich frage ich mich: „Bete ich mit echter Demut, Ehrlichkeit und Selbstlosigkeit, oder gibt es Überbleibsel von Eigenwillen, Ego oder Stolz in meinem Herzen?“ Wenn das Letztere zutrifft, finde ich, dass, anstatt zu versuchen mich und andere zu täuschen, der effektivste Ansatz der ist, „Buße zu tun“ – zuzulassen, meine Wünsche und Absichten auf ein höheres, geistigeres Niveau zu heben. Der Prophet Micha schrieb: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott“ (6:8), und Jesus verwies auf die Vorrangstellung der Gebote „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt“ und „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matthäus 22:37, 39).

Als ich jünger war, betete ich über viele Jahre darum, mit dem Trinken aufzuhören. Ich war oft für einige Zeit erfolgreich, aber letztlich verfiel ich wieder der alten Gewohnheit. Dann erkannte ich eines Tages, dass es nicht wirklich per se um die Trinkgewohnheit ging, von der ich mich befreien wollte, sondern viel mehr um den Einfluss, den sie auf mich ausübte. Sie war eine Art „Gott“ für mich geworden und hatte meine Motive und mein Verhalten negativ beeinflusst. Deshalb begann ich nicht mehr darum zu beten, mit dem Trinken aufzuhören, sondern nur einen einzigen Gott zu haben, einen Einfluss für das Gute, und frei von Begierden oder Abhängigkeiten zu sein. Als ich mich fest an diesen göttlich inspirierten Wunsch hielt, hörten sowohl mein Verlangen nach Alkohol als auch die Trinkgewohnheit selbst abrupt auf. Das geschah vor mehr als fünfzehn Jahren, und ich bin seither frei davon.

Das Stärken unserer Gebete führt uns nicht nur zu größerer Freude, Sicherheit und einem Sinn in unserem eigenen Leben, sondern segnet alle, auf denen unsere Gedanken ruhen. Es ist unkompliziert, äußerst befriedigend und etwas, dessen wir alle fraglos fähig und wert sind.

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