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Original im Internet

Unseren Lebenszweck auch in späteren Jahren erkennen

Aus der Juli 2024-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 13. Juni 2024 im Internet.


Ich hatte ein gutes Leben, eine harmonische Ehe, ein schönes Zuhause und war finanziell abgesichert – und doch fehlte etwas. Ich hatte vieles im Leben erreicht, fühlte mich aber apathisch, unausgeglichen und angespannt. Und jetzt stand meine Pensionierung bevor. „Liegen meine produktiven Jahre hinter mir?“, fragte ich mich. Und mit einer zunehmend alternden Bevölkerung in vielen Teilen der Welt wusste ich, dass ich nicht die Einzige war, die das so empfand.

Als ich dahingehend betete, wurde mir klar, dass mir das Gefühl für meinen Lebenszweck abhandengekommen war. Es kam mir vor, als würde ich auf diesem Planeten nur Platz verschwenden, als sei ich überflüssig und unproduktiv. Doch gleichzeitig merkte ich, dass ich auf dem Weg in eine unweigerliche Sackgasse auf die Bremse trat. Weil ich mich nach Antworten sehnte, wandte ich mich den Schriften von einer Pionierin geistiger Entdeckungen mit Namen Mary Baker Eddy zu, in denen ich auf folgende Stelle stieß: „Geist, Gott, sammelt ungeformte Gedanken in ihre geeigneten Kanäle und entfaltet diese Gedanken, so wie Er die Blütenblätter eines heiligen Vorhabens entfaltet, damit das Vorhaben erscheine“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 506).

Das war meine Antwort – dass Gott auch nach meiner Pensionierung Verwendung für mich haben und mir meinen weiteren Lebenszweck offenbaren würde. Und genau das passierte. Ich stellte fest, dass ich gern und gut schrieb. Das war eine freudige und höchst befriedigende Entdeckung! Jede von Gott inspirierte Idee, die mir gekommen ist – ob daraus ein Artikel oder Zeugnis für die Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft oder etwas anderes entstanden ist –, hat mich gesegnet und mir eine wundervolle Zielrichtung und die Freude gegeben, eine Verbindung zu anderen herzustellen.

Christus Jesus lehrte: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch“ (Lukas 17:21). Mir sagt das, dass wir alle einzigartig dazu erschaffen wurden, ein lebendiger Ausdruck von Gottes gutem Lebenszweck für uns zu sein. Jesus versicherte seinen Jüngern in der Bergpredigt, dass er nicht gekommen war, um Gottes Gesetze aufzulösen, sondern zu erfüllen (siehe Matthäus 5:17). Und Jesus hat auch wirklich die göttlichen Gesetze und ihre Ergebnisse des geistigen Heilens vollumfänglich erfüllt. Wie er sind auch wir mit dem natürlichen Lebenszweck ausgestattet, Gott auf einzigartige Weise auszudrücken. Das zeigt sich in unseren individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die niemals nachlassen, enden oder überflüssig werden, denn sie kommen von Gott. Ja, im fortgeschrittenen Alter leuchten sie eher noch heller und werden noch deutlicher, da Weisheit, Anmut und Sanftheit aufgrund unserer Lebenserfahrung, die uns vorangebracht hat, vollständiger in uns zum Tragen kommen und sichtbar werden. Unsere wahre Natur schließt Gelassenheit, Ausgeglichenheit und Wohlwollen ein, und unser Wunsch, Gott zu dienen, wird uns zu frischen Gelegenheiten führen, Gutes zu bewerkstelligen.

Ein Lebenszweck ist ein Daseinsgrund. Gott hat jeden von uns bewusst so erschaffen, dass wir Ihn auf einzigartige Weise widerspiegeln. Die Bibel gibt Seine Worte folgendermaßen wieder: „Ihr seid meine Zeugen ... und mein Knecht, den ich erwählt habe, damit ihr wisst und mir glaubt und versteht, dass ich es bin“ (Jesaja 43:10). Der Mensch ist die Widerspiegelung von dem, was Gott ist und was Er tut. Der Mensch repräsentiert Gottes Sein hier und jetzt. Gott ist sichtbar, wenn der Mensch Eigenschaften wie Kraft, Güte, Lebendigkeit und Weisheit zum Ausdruck bringt. Wir sind alle dazu erschaffen, Gott zu kennen und Seine Macht und Gegenwart zu manifestieren. Wir alle spielen eine aktive Rolle dabei, Gottes Gesetze zu demonstrieren, die hier und jetzt in Kraft sind; wir tun dies durch unseren einzigartigen Ausdruck geistiger Qualitäten und Fähigkeiten.

Indem wir uns von ganzem Herzen um Führung an Gott wenden, entdecken wir frische Inspiration, verborgene Talente und latente Energien, die wir durch ein zielgerichtetes Leben nutzen können. Dann bewältigen wir nicht mehr nur so unseren Alltag, sondern blühen auch im höheren Alter weiter.

Dieses Verständnis eines Zwecks verleiht uns durch den einzigartigen Beitrag, den wir für die Welt leisten, große Zufriedenheit. Wir stellen fest, dass wir jeden Tag mit der Erwartung und Begeisterung angehen können, Gottes Zweck für uns noch besser zu erkennen.

„Jeder einzelne muss in Zeit und Ewigkeit seine eigene Nische ausfüllen“, schreibt Mrs. Eddy (Rückblick und Einblick, S. 70). Bei meiner eigenen Suche fühlte ich mich sehr von diesen Worten und von Mrs. Eddys Leben ermutigt, die mit 87 eine internationale Tageszeitung, den Christian Science Monitor, gegründet hat.

Jeder Mensch ist für Gottes Schöpfung unverzichtbar und muss einen konkreten Zweck erfüllen, so wie jede Zahl – beispielsweise 289 – für das Prinzip der Mathematik unverzichtbar ist. Ohne diese Zahl wäre das Prinzip unvollständig und begrenzt, denn dann ließen sich etliche Gleichungen nicht lösen. Und das trifft auch auf das göttliche Prinzip, Liebe, zu, das Gott ist. Wenn nicht jeder Mensch seinen göttlich zugewiesenen Platz einnähme und Zweck erfüllte, wäre Gott nicht unendlich, alles.

Gebet, wie es in der Christlichen Wissenschaft gelehrt wird, öffnet unser Denken für die beste Möglichkeit, unsere gottgegebenen Talente zu nutzen, damit wir Ihm dienen und andere segnen. Die Kommunion mit Gott entfaltet die geistigen Geschenke, die Er jedem von uns bereitgestellt hat – Gaben wie Intelligenz, Schönheit, Treue und Liebenswürdigkeit. Sie müssen angewandt werden und dürfen nicht einfach ungenutzt im Schrank stehen. Unser Meister Christus Jesus wies uns an: „Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stellt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es dann allen, die im Haus sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Matthäus 5:14–16).

Jesus zeigte uns unsere Einheit mit Gott vollständig. Wenn wir diese Einheit besser verstehen und die Talente und Fähigkeiten nutzen, die Gott uns verleiht, werden wir bessere Nachfolger Christi – und helfen anderen, das ebenfalls zu sein. Gott gibt uns keine leeren Tage oder Stunden, und es gibt keine Zeitvorgaben, in denen wir einen neuen Daseinszweck erkennen müssen; das kann jederzeit in unserem Leben passieren.

Nichts ist so befriedigend wie unseren vom Vater verliehenen Lebenszweck zu erfüllen, der uns dazu ermächtigt, einen bedeutsamen Beitrag für die Welt zu leisten. Gott hat uns dazu erschaffen, Ihn auf einzigartige Weise zum Ausdruck zu bringen. Wie genau sich dieser Zweck in jedem Menschen entfaltet, wird jede und jeder selbst entdecken, und währenddessen können wir neue Gelegenheiten erwarten, die sich uns öffnen und kontinuierlich deutlich werden.

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