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Original im Internet

Das Gefühl ist die Heilung

Aus der Februar 2025-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 28. Oktober 2024 im Internet.


Vor Jahren erzählte mir eine Bekannte von einer Heilung durch Gebet, mit der eine machtvolle Wahrnehmung von Gottes Gegenwart und der Tatsache einher ging, dass alles in Ordnung war. Damals erwähnte sie das Auffallendste an der Situation, nämlich dieses Gefühl, das sie dabei hatte. Es war die klare und alles überragende Versicherung, dass es keinen Anlass für Angst gab und dass alles gut war. Und dann sagte sie: „Das Gefühl war die Heilung.“ Mit anderen Worten, in dem Augenblick fühlte sie die Macht von Gottes Liebe zu ihr so sehr, dass die Krankheit verschwand. Es ging ihr wunderbar gut und sie war vollständig geheilt.

Ihre Aussage, dass das Gefühl die Heilung war, sprach mich wirklich an. Seitdem habe ich verstanden, dass in der Praxis der Christlichen Wissenschaft das Gefühl, das sich einstellt, wenn man Gott nahekommt – ein Gefühl, das die Überzeugung von Gottes ewiger Gegenwart und Macht mit sich bringt –, die Illusion von Krankheit oder einem anderen Problem zerstört und Heilung nach sich zieht. 

Ein Gedicht der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft Mary Baker Eddy enthält folgende tiefgründige Frage: „Fühlt ihr die Kraft nah und fern?“, wobei sich hier Kraft auf das Wort Gottes bezieht, wie aus dem englischen Originaltext hervorgeht (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 398). Mrs. Eddy hat ihr Leben lang in der Bibel geforscht und fühlte, wie wichtig und bedeutsam Gottes Wort ist. So oft in ihrem Leben fand sie Trost durch die Inspiration aus der Bibel. Diese war eine beständige Quelle von Kraft, Frieden, Autorität und Licht.

Gottes Wort ist in der Tat machtvoll; es ist auch in unserem Zeitalter nach wie vor fühlbar, denn es leitet uns und schenkt uns Sicherheit, Kraft, Schutz, Weisheit sowie Gesundheit von Körper und Seele. In ihrem Buch Die Einheit des Guten berichtet Mrs. Eddy von einer Zeit, als sie sich Gott so nahe fühlte, so eins mit Gott, dass sie fähig war, eine schwere Krankheit augenblicklich zu heilen: „Als ich am klarsten erkannte und am tiefsten empfand, dass der Unendliche keine Krankheit kennt, hat mich das nicht von Gott getrennt, sondern mich so mit Ihm verbunden, dass ich imstande war, augenblicklich ein Krebsleiden zu heilen, das bereits bis zur Halsschlagader vorgedrungen war“ (S. 7).

Das Gefühl, das uns so eng an Gott bindet, ist deshalb möglich, weil aus geistiger Sicht nichts uns von der Liebe Gottes zu scheiden vermag (siehe Römer 8:39). Gott ist für alle Zeit unmittelbar bei uns. In dem Maße, wie wir uns Ihm im Denken nähern, fühlen wir Seine Nähe, sodass sich in unserem Bewusstsein ein tiefes Gefühl für unsere dauerhafte Einheit mit unserem Schöpfer verankert.

Die klare Überzeugung, dass alles in Ordnung ist und nichts einen Menschen von Gottes Liebe zu scheiden vermag, ist mit keinem anderen Gefühl vergleichbar. Die Macht des Wortes Gottes zu erkennen hat mir geholfen, extreme Furcht zu überwinden, hat mir in den dunkelsten Stunden Licht gespendet, Hoffnung in scheinbar hoffnungslosen Situationen gegeben, einen Weg gewiesen, als ich mich verloren fühlte, und Kraft und Mut bereitgestellt, wenn ich stark und mutig sein musste. In allen Fällen führte diese Erkenntnis zu geistigem Wachstum und Heilung, ob es um meine Gesundheit, meine Finanzen, um Krisen am Arbeitsplatz oder Probleme in Beziehungen ging. Sie half mir auch einfach, Frieden und Freude sowie Zufriedenheit im Alltag zu empfinden.

Ich denke oft an Gefühl als Konzept, nicht so sehr als körperliches Fühlen, sondern als etwas Tiefergehendes – eine Art geistige Intuition. Ein Thesaurus weist darauf hin, dass Intuition synonym mit Impuls und Illumination ist (woxicon.de). Geistige Intuition, geistig erleuchtete Erkenntnis gehört zum Erbe eines jeden Kindes Gottes. Sie ist die allen innewohnende geistige Fähigkeit, die wahre Natur und Essenz der Beziehung zu Gott zu verstehen, die wir alle haben. Im allgemeinen Sprachgebrauch sind wir es gewohnt zu hören, dass jemand ein „Bauchgefühl“ hatte oder etwas „einfach wusste“ bzw. dass sich kurz gesagt etwas in einem bestimmten Moment „richtig anfühlte“. Intuition offenbart das, was die Bibel Immanuel oder „Gott mit uns“ nennt – den Christus –, ein göttlicher Einfluss, der immer bei uns ist.

Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, lesen wir, dass der geistige Sinn den materiellen Sinnen widerspricht. Das bedeutet, dass wir, wenn wir uns Gott nahe fühlen, jede Behauptung bestreiten, die uns einreden will, wir seien von allem getrennt, was gut und heilig und gesund ist.

Die Aussage der Sinne widerlegen zu können macht den Kern des Heilens aus. Die Macht von Gottes Wort zu fühlen kann schnell jeglicher menschlichen Suggestion eines schlechten oder furchteinflößenden Gefühls oder eines Glaubens, wir seien von Gott abgeschnitten, ein Ende machen und diese Suggestion durch eine göttliche Verheißung von etwas Besserem, Höherem und Heiligerem ersetzen.

Vor vielen Jahren riefen mich am selben Tag zwei Freunde an und baten mich, für sie zu beten. In beiden Fällen ging es um Krankheit und Leiden.

Ich hatte den Tag über speziell und individuell für die beiden Freunde gebetet, fühlte mich aber veranlasst, dieses Gebet am Abend fortzusetzen. Nachdem die Familie schlafen gegangen war, ging ich in mein Arbeitszimmer, das sich über unserer separaten Garage befand.

Beim Beten fühlte ich, wie mein Herz und mein Denken Gott näher und näher kamen. Als ich fertig gebetet hatte, fühlte ich mich Gott sehr, sehr nahe. Ich war inspiriert und fühlte mich erhoben. Ich empfand, dass die Behandlung durch Gebet abgeschlossen war, und beschloss, zurück ins Haus und zu Bett zu gehen.

Und dann entfaltete sich etwas Wundervolles. Als ich mein Arbeitszimmer verließ, öffnete sich vor mir ein herrlicher Anblick – ein hell leuchtender Stern. Das war deshalb von Bedeutung, weil er der erste Stern war, den ich seit Monaten gesehen hatte. In Alaska, wo ich lebe, sind an den hellen Sommertagen keine Sterne zu sehen. Doch nun ging der Sommer vorüber, und es war endlich dunkel genug, um einen einzelnen Stern zu sehen. Ich wollte diesen Augenblick noch etwas genießen und beschloss, einen kleinen Spaziergang zu machen, statt ins Haus zu gehen.

Als ich unseren Kiesweg entlang schlenderte, hatte ich das starke Gefühl, dass Licht mein Bewusstsein erfüllte. Je weiter ich lief, desto heller schien es in mir. Am Ende musste ich stehenbleiben und versuchen, das Gefühl, das ich erlebte, zu ergründen. Ich fühlte, dass sich das Licht, das in meinem Denken war, in meiner Umgebung manifestierte. Ich schaute umher, und als ich mich umdrehte, sah ich den Mond runder und heller hinter den Bergen hervorkommen als je zuvor. Diesen Blick und das ihn begleitende Gefühl werde ich nie vergessen! Ich fühlte mich eins mit Gott  und war intuitiv sicher, dass meine Gebete erhört worden waren.

Am folgenden Morgen riefen beide Freunde an und sagten jeweils dasselbe: Am Vorabend hätten sie körperlich gelitten, doch ganz plötzlich seien alle Symptome verschwunden und sie hätten sich vollständig wohlauf gefühlt. Am interessantesten war, dass beide die Uhrzeit nannten, zu der ihre Heilung stattfand. In beiden Fällen war es genau der Zeitpunkt, als ich auf unserem Kiesweg stand und mich eins mit Gott und im Licht des einen einzelnen Sterns und des hell leuchtenden Monds geborgen gefühlt hatte. Jeder von uns konnte zum selben Zeitpunkt eindeutig die Macht von Gottes Wort fühlen. Dieses klare Bewusstsein des Lichts und der Gegenwart Gottes – dieses Gefühl – war die Heilung.

Wenn ich heutzutage bete, sehne ich mich vor allem nach diesem herrlichen Gefühl, Gott nahe zu sein. Dieses Gebet wird durch einen wundervollen inneren Frieden und die Überzeugung erfüllt, dass alles in Ordnung ist.

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