Ich hatte schlimmen Ausschlag an einer Hand und betete diesbezüglich. Er behinderte mich im Alltag und zog meine ganze Aufmerksamkeit auf sich. Ich betete konsequent und vertrauensvoll, doch die Hand wurde nicht besser. Meine Gebete schienen nichts zu bewirken. Obwohl ich wusste, dass ich keine Schuld an diesem Problem hatte – als Kind Gottes war ich unschuldig –, fing ich an, mich zu fragen, ob es eine Möglichkeit gab, das Niveau meiner Gebete zu erhöhen.
Die Bibel enthält ein Beispiel dafür, wie Jesus auf diese Notwendigkeit hinwies. Als er auf dem aufgewühlten See zum Boot seiner Jünger ging, erschraken diese sehr. Jesus ermutigte Petrus, aus dem Schiff zu steigen und auf dem Wasser zu ihm zu kommen, und das tat Petrus. Doch der starke Wind machte ihm Angst, und als er anfing zu sinken, rief er: „Herr, hilf mir!“ Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte: „O du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“ (Matthäus 14:25–32). Diese Ermutigung, Zweifel durch größeres Gottvertrauen zu überwinden, verlangt von uns, das Niveau unserer Gebete zu erhöhen.
Gebet und eine Behandlung in der Christlichen Wissenschaft folgen keinen Formeln, enthalten jedoch in der Regel bestimmte Elemente. Wir lesen beispielsweise im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, dass wir unsere metaphysische Behandlung immer damit beginnen sollen, die Furcht der Patientin bzw. des Patienten zu beschwichtigen (siehe S. 411). Und wir erfahren, wie wichtig es ist, den Glauben an eine Macht oder ein Gemüt zu überwinden, die bzw. das Gott entgegengesetzt ist – alle irrigen Überzeugungen, die uns hypnotisch von Gott ablenken und somit aus dem Denken entfernt werden müssen.
Ich hatte dies getan, aber mehr im Sinne von Abhaken einer Liste. Als ich einmal auf Gottes Führung lauschte, wie ich bezüglich des Ausschlags beten sollte, erhielt ich die Botschaft: „Gott liebt dich.“ Ich merkte, dass Liebe bei meinen Gebeten gefehlt hatte. Ich musste Gottes Liebe für mich spüren und bereit dafür sein, meine Gebete und mein Denken als Ganzes von Liebe, Gott, auf ein höheres Niveau heben zu lassen. Ich musste Gottes Liebe zu Seiner gesamten Schöpfung verstehen und begreifen, dass ich in diese Liebe eingeschlossen war. Und ich erkannte, dass Gott mir niemals ein Problem aufbürden würde, denn Er liebt mich – und das trifft auf alle Seine geliebten Kinder zu. Immer wenn der Ausschlag aufflammte, wies ich die Möglichkeit einer Wirklichkeit von Disharmonie oder Krankheit zurück und bekräftigte in Gedanken: „Gott liebt mich.“
Mrs. Eddy zitiert eine Stelle aus dem ersten Johannesbrief und schreibt dazu: „‚Gott ist Liebe.‘ Mehr als das können wir nicht verlangen, höher können wir nicht schauen, weiter können wir nicht gehen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 6). Und ein paar Seiten davor, neben der Randüberschrift „Gottes Standard“, schreibt sie: „Gott ist Liebe. Können wir Ihn bitten mehr zu sein?“ (S. 2).
Die göttliche Liebe hebt unsere Gebete auf eine völlig neue Ebene. Liebe entfernt Furcht und Zweifel und füllt uns mit dem Glauben und dem Verständnis, die alle unsere Bedürfnisse stillen. Im Licht der obigen Zitate musste ich in meinen Gebeten nichts weiter erbitten, sondern verstehen, fühlen und wissen, dass Gott Liebe ist und dass Gott mich liebt. Mehr von Gottes Liebe zu erkennen, offenbarte mir Gelegenheiten dafür, anderen zu vergeben, sie nicht zu verurteilen und ein höheres Denkniveau anzustreben.
Am nächsten Tag betete ich weiter hinsichtlich des Ausschlags, als meine andere Hand beim Dosenöffnen abrutschte und dadurch eine tiefe Verletzung zwischen Daumen und Zeigefinger entstand. Ich rief sofort eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft an und bat sie, für mich zu beten, und sie riet mir, die Wunde von einer Pflegerin in der Christlichen Wissenschaft versorgen zu lassen. Die Blutung hörte augenblicklich auf, doch ich hatte das Gefühl im Daumen verloren und mir kam die Suggestion in den Sinn, dass es unklug wäre, die Wunde nicht nähen zu lassen. Aber ich war zuversichtlich, dass Gebet allein ausreichen würde, und bekräftigte, dass meine wahre Natur geistig und außerhalb der Reichweite jeglicher Gefahr ist. Ich erkannte, dass es unerheblich war, wie schlimm die Verletzung zu sein schien; durch Christus, die wahre Idee von Gott, konnte ich Furcht zum Stillstand bringen und mich im Gebet dazu erheben, Gottes Liebe in den Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit zu stellen.
Als ich bei der Pflegeeinrichtung der Christlichen Wissenschaft ankam, um die Wunde versorgen zu lassen, entschuldigte ich mich im Voraus bei der Pflegerin in der Christlichen Wissenschaft für den Anblick der Verletzung. Doch als sie das Tuch abnahm, in das ich die Hand gewickelt hatte, war statt einer klaffenden Wunde nur noch eine schmale Linie zu sehen, ähnlich wie eine Papierschnittwunde. Ich war völlig baff über Gottes heilende Liebe. Die Pflegerin in der Christlichen Wissenschaft säuberte und verband die Hand fachkundig und gab mir dann hilfreiche Hinweise über die weitere Versorgung der Wunde.
Wann immer es mir in den darauffolgenden Tagen schwerfiel, die Hand zu benutzen, bekräftigte ich, dass Gott mich liebt. Am Ende der Woche konnte ich die Hand uneingeschränkt bewegen und auch wieder alles fühlen. Der Ausschlag an der anderen Hand war ebenfalls vollständig verschwunden.
Wenn Sie jemals Schwierigkeiten haben, Heilung zu erlangen, können Sie bekräftigen, dass Gott Sie liebt – nicht als eine Art Mantra, sondern als unwiderrufliche Tatsache. Sie haben die Demut, sich dieser Liebe, die jede Furcht vertreibt, zu fügen. Selbst wenn Furcht sich als Beschämung, Skepsis, Zweifel, Stress, Kopfzerbrechen oder Mangel an Glauben verkleidet, ist Gottes Liebe größer. Manchmal scheint uns ein Problem zu vereinnahmen. Doch Gottes Liebe ändert unser Gebet von dem Versuch, ein Problem zu lösen, zur Erkenntnis und Akzeptanz der Wahrheit unserer unveränderlichen geistigen Vollständigkeit als das Bild und Gleichnis unseres Schöpfers, Gottes (siehe 1. Mose 1:26, 27). Wir stellen fest, dass die göttliche Liebe die einzige Ursache und Wirkung ist und dass wir Liebe die Lösung anvertrauen können.
Es gibt viele verschiedene Wege, auf denen wir inspiriert werden können, unser Gebet auf ein höheres Niveau zu heben. Gott, Geist, zeigt uns, wie Er uns erschaffen hat, nämlich vollständig geistig. Nichts kann uns von Geist trennen oder materiell machen, also sollten wir nicht versuchen, ein körperliches Problem mit Gebet zu heilen. Gebet bringt das, was an uns verkehrt zu sein scheint, nicht wieder ins Lot, sondern offenbart alles, was richtig an uns ist.
Wenn wir auf diese Weise beten, fallen wir nicht auf die Suggestion herein, wir seien untreu oder unser Glaube stehe auf wackeligen Füßen und wir hätten deshalb Probleme. Gottes Liebe zeigt uns unsere Freiheit von Disharmonie, denn sie gehört nicht zu Seiner all-guten Schöpfung; vielmehr bringt diese Liebe den unendlichen Frieden, die ewige Herrschaft und Harmonie ans Licht, die unser Vater-Mutter-Gott uns allen verleiht. Und wenn wir geheilt sind, können wir wissen, dass Gottes Kind niemals eine schmerzhafte Erfahrung durchgemacht hat. Gott, Liebe, kennt Seine Kinder nur als vom Bösen unberührt. Was immer nicht in Ordnung zu sein scheint, ist unwirklich und vorübergehend und kann das Ewige, Wahre und Richtige niemals berühren. Statt dass es uns an Glauben mangelt, sind wir mit der Liebe erfüllt, die den Standard unserer Gebete erhöht und Heilung ans Licht bringt.
