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Original im Internet

FÜR KINDER

Was für ein Boden bist du?

Aus der Februar 2025-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 18. November 2024 im Internet.


Sommer! Schulferien! Unser Dorf, ein Vorort von Chicago in den Vereinigten Staaten, hatte gerade ein Freibad bekommen, und mein Bruder und ich fragten unsere Eltern, ob wir einen Ferienpass kaufen könnten. Wir konnten nicht schwimmen, deshalb schlugen unsere Eltern uns vor, Unterricht zu nehmen. Super Idee! 

Wir lernten, im Wasser den Atem anzuhalten, uns vom Wasser tragen zu lassen, die richtigen Bein- und Armbewegungen beim Schwimmen zu machen und ohne Angst eine ganz neue sprudelnde Welt zu erforschen. Zum Abschluss mussten wir vom Sprungbrett springen und quer durch das tiefe Ende schwimmen. Ich fand es cool, ganz tief unten das Abflussgitter zu sehen! Und wir fühlten uns die ganze Zeit sicher, denn es waren immer Schwimmlehrer dabei, die aufpassten.

So oft wir konnten, fuhren wir mit dem Fahrrad zum Freibad. Unsere Mutter arbeitete im Leseraum der Christlichen Wissenschaft mit, der zu der Kirche gehörte, deren Sonntagsschule wir besuchten. Der Leseraum war auf unserem Weg, deshalb machten wir da immer Halt und ruhten uns in dem gekühlten Gebäude ein wenig aus. Unsere Mutter hatte auch meistens eine Kleinigkeit zu essen für uns dabei! Wir waren sicher, dass der Sommer herrlich werden würde. 

Doch einmal wachte ich mitten in der Nacht auf, weil meine Fußsohlen juckten. Als ich sie mir am Morgen ansah, merkte ich, dass sie mit lauter Bläschen überdeckt waren. Das war sehr unangenehm, und ich begriff, dass ich nicht ins Freibad gehen konnte, denn der Bademeister prüfte immer die Füße, bevor man ins Wasser gehen durfte. Ich war sicher, dass er mich nach Hause schicken würde, wenn er meine Füße sah. 

Wenn ich krank war oder ein Problem hatte, sagte ich es immer meiner Mutter. Dann betete sie mit mir, und das Problem war schnell wieder weg. Doch diesmal schien das nicht zu klappen. Wir beteten mehrere Tage lang, aber weil die Bläschen nicht weggingen, rief sie eine Freundin aus der Kirche an, die Praktikerin der Christlichen Wissenschaft war. Das ist jemand, der sich ganz dafür bereitstellt, für andere zu beten. Ich hatte ein bisschen Angst, mit der Praktikerin zu reden, aber ihre beiden netten Söhne waren in meiner Sonntagsschule, deshalb war ich sicher, dass sie freundlich zu mir sein würde.

Die Praktikerin fragte mich, ob ich Hausaufgaben von der Sonntagsschule für diese Woche hätte. Ja, hatte ich. Jedes Kind sollte einen Abschnitt der Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft lesen und am Sonntag den anderen in der Klasse davon erzählen. Die Praktikerin forderte mich auf, meine Hausaufgabe zu machen und dann zu ihr nach Hause zu kommen, um ihr zu berichten, wovon der Abschnitt handelte. Ich dachte: „Zero problemo – das kann ich lässig.“ In meinem Abschnitt war das Gleichnis von Jesus über den Sämann enthalten. Ein Gleichnis ist eine kurze Geschichte mit einer Botschaft. Du kannst dieses hier im 8. Kapitel des Lukasevangeliums nachlesen! 

Als ich dann später bei der Praktikerin war, dachte ich, dass sie vielleicht einen Blick auf meine Füße werfen wollte, aber sie erwähnte sie gar nicht. Sie wollte nur, dass ich ihr die Geschichte vom Sämann erzählte. Also fing ich an: „Ein Bauer ging auf sein Feld, um Samen zu säen. Einige Samen fielen an den Weg, wo sie zertreten und von Vögeln gefressen wurden. Einige fielen auf Felsen, und als sie aufgegangen waren, hatten sie nicht genug Wasser und vertrockneten. Andere landeten im dornigen Unkraut und konnten nicht wachsen. Aber einige fielen auf guten Boden, wo sie Wurzeln schlagen und Früchte tragen konnten.“

Dann fragte mich die Praktikerin, was die Geschichte bedeutet, und ich dachte: „Voll einfach!“, denn Jesus war von seinen Jüngern dasselbe gefragt worden und hatte es ihnen erzählt. Also sagte die Praktikerin, ich solle vorlesen, was Jesus gesagt hat: „Der Same ist das Wort Gottes. Die am Weg sind die, die es hören; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihrem Herzen weg, damit sie nicht glauben und gerettet werden. Die auf dem Fels sind die: Wenn sie es hören, nehmen sie das Wort mit Freuden an. Aber sie haben keine Wurzel; eine Zeitlang glauben sie, und wenn Schwierigkeiten kommen, fallen sie ab. Das, was unter die Dornen fiel, sind die, die es gehört haben; und unter Sorgen und Reichtum und Genüssen dieses Lebens gehen sie dahin und werden erstickt und bringen es nicht zur Reife. Und das auf dem guten Land sind die, die das Wort gehört haben und in einem feinen und guten Herzen behalten und Frucht bringen in Geduld“ (Lukas 8:11–15).

Als ich fertiggelesen hatte, fragte sie mich: „Also gut, und was für ein Boden bist du?“ 

Ich wollte kein Boden sein, auf dem nichts wachsen kann. Ich wollte der Boden sein, auf dem Samen Wurzel schlagen, wachsen und viele Früchte tragen können! Das sagte ich ihr. Nachdem ich das so beantwortet hatte, ging ich zum Auto, wo meine Mutter auf mich wartete. Beim Gehen merkte ich, dass meine Füße nicht mehr juckten und brannten. 

Als ich am Abend ins Bett ging, sah ich, dass die Blasen alle getrocknet waren und sich die Haut pellte. Am Morgen sah sich meine Mutter meine Füße an und sagte, sie seien so glatt wie Babyhaut. Mein Bruder und ich konnten es gar nicht erwarten, wieder schwimmen zu gehen, und unsere Mutter erlaubte es uns am nächsten Tag. Als der Bademeister unsere Füße prüfte, fasste er mich am Arm. Vielleicht merkte er, wie sehr ich mich freute. „Nicht am Beckenrand rennen!“, sagte er. Wir rannten nicht, gingen aber so schnell wir konnten.

Wir hatten wirklich einen tollen Sommer. Ich lernte schwimmen und erfuhr außerdem etwas über die Gleichnisse von Jesus und was einige von ihnen bedeuten. Und ich hatte den anderen in meiner Sonntagsschulklasse viel zu erzählen. Vor allem hatte ich gelernt, was für ein Boden ich bin! Und was für ein Boden bist du?

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