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Original im Internet

Klimawandel, Politik und Gebet

Aus christlich-wissenschaftlicher Perspektive: Was die Goldene Regel und eine geistige Sicht auf die wahre Regierung unserer Atmosphäre bringen kann.

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 4. Dezember 2015

Übersetzt aus The Christian Science Monitor, Ausgabe 17. Juni 2015.


Eines der politischen Themen, das derzeit in Washington besonders heiß debattiert wird, betrifft die Bereitstellung von Bundesmitteln für die Erforschung des Klimawandels sowie das Umsetzen von Klimaschutzverordnungen. Wie kann man in einer politisch festgefahrenen Situation dennoch einen Ausweg finden, der es ermöglicht gemeinsam voranzuschreiten und das zu tun, was für alle Beteiligten das Beste ist?

Mit dieser Frage musste ich mich auseinandersetzen, als ich als politische Beraterin des US-Kongresses tätig war. Ich fand schließlich einen Weg, mit den Vertretern unterschiedlicher Ansichten über Klimaschutz-Politik zusammenzuarbeiten, und zwar dadurch, dass ich ein tieferes Verständnis von dem gewann, was wahre Regierung ausmacht und was Klima wirklich ist, sowie durch das Befolgen der Goldenen Regel.

Uns war die Aufgabe übertragen worden, eine Gesetzesvorlage zu entwerfen, die unter anderem die Klimaschutzpolitik betraf. Die Vorlage sollte den Gemeinsamkeiten der beiden Seiten der Debatte Rechnung tragen. Da jedoch so viel Frust und Feindschaft in beiden Parteien vorhanden war, schien es schwierig, überhaupt einen Ansatzpunkt zu finden.

Ich beschloss zu beten. Dass es einer so heterogenen Gruppe nicht gelingen würde, zu einer wirksamen Lösung zu gelangen, lag auf der Hand. Ich wandte mich daher an Gott, das eine göttliche Gemüt, um Antworten zu finden. Dabei kam mir eine Stelle aus dem Buch Jesaja im Alten Testament in den Sinn, die das Kommen des Christus prophezeit: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt Wunderbar, Rat, Kraft, Held, Ewig-Vater, Friedefürst; damit seine Herrschaft groß wird und der Friede auf dem Thron Davids und in seinem Königreich kein Ende hat, ...“ (Kapitel 9:5, 6). Das bedeutet, dass Gott durch Seinen Christus regiert, die geistige Wahrheit, die Jesus als der Friedensfürst repräsentierte. Demnach ist wahre Regierung der Ausdruck der einen universalen unendlichen Wahrheit, die Gottes gesamte Schöpfung umfasst und regiert.

Von dieser inspirierten Definition von Gottes Regierung ausgehend folgerte ich, dass Gottes Reich geistig sein muss, da Gott Geist ist (siehe Johannes 4:24). Seine vollkommenen geistigen Ideen leben und wirken in völlig harmonischem Einklang miteinander, entsprechend ihrer Bestimmung. Das erinnerte mich an die Definition von Himmelreich in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy: „Die Herrschaft der Harmonie in der göttlichen Wissenschaft; das Reich des unfehlbaren, ewigen und allmächtigen Gemüts; die Atmosphäre des Geistes, in der Seele allerhaben ist“ (S. 590).

Die Worte „die Atmosphäre des Geistes“ schienen auf die gesamte Problematik des Klimawandels anwendbar. Wo Gott harmonisch über Seine Schöpfung herrscht, kann es nicht zu Extremen, Ungleichgewicht, Verschmutzung, Verseuchung oder zu Fehlentscheidungen kommen, und es gibt keinen Raum für Hass, Ärger, Zwietracht oder Lieblosigkeit.

Während ich weiterbetete, machte ich mir bewusst, dass das Reich Gottes inwendig in uns ist (siehe Lukas 17:21), weil wir Gottes Kinder sind. Das bedeutet, dass wir das eine Gemüt, das eine Prinzip, zum Ausdruck bringen, welches die gesamte Schöpfung regiert. Von daher durften wir erwarten, dass wir nicht nur wissen würden, was wir zu tun hatten und wann der rechte Zeitpunkt dafür war, sondern auch, wie wir es bewerkstelligen und das Ergebnis entsprechend kommunizieren konnten. Ich bekräftigte ferner, dass die Stimme des Christus sich jedem auf eine klare und praktische Weise mitteilte. Im Reich Gottes– in der „Atmosphäre des Geistes“ – herrscht das Gesetz der Harmonie, daher waren Lösungen erreichbar und zum Segen aller realisierbar.

Ich betete mehrere Monate lang in dieser Richtung, während wir gemeinsam an der Gesetzesvorlage arbeiteten. Die Arbeit war harmonisch. Jedes Mal wenn sich uns ein Problem stellte, gelang es uns, eine gütliche Lösung zu finden. Doch dann legte die Gegenseite unmittelbar vor dem Stichtag einen neuen Gesetzestext mit Inhalten vor, die während unserer gesamten Zusammenarbeit nicht einmal angeschnitten worden waren. Dies geschah so unerwartet, dass ich mich nur schwerlich des Eindrucks erwehren konnte, überrumpelt worden zu sein. Außerdem stand ich plötzlich unter dem großen Druck, „von jetzt auf gleich“ die richtige Entscheidung treffen zu müssen. Hinzu kam überdies, dass ich mich zwischen den Reaktionen meiner Kollegen und Kolleginnen hin- und hergerissen fühlte: Einige sprachen sich dafür aus zum Gegenschlag anzusetzen, während andere das Handtuch werfen und den Versuch, eine überparteiliche Lösung zu erarbeiten, begraben wollten.

Ich weigerte mich jedoch, diesen Suggestionen nachzugeben. Vielmehr dankte ich Gott im Stillen für all die gute Arbeit, die über die vielen Monate hinweg bereits geleistet worden war. Ich ließ all die geistigen Wahrheiten Revue passieren, mit denen ich gebetet hatte, und hielt an der Tatsache fest, dass sie die Gesetze Gottes waren, die niemals außer Kraft gesetzt werden konnten. Anstatt die Situation persönlich zu nehmen, betätigte ich die Goldene Regel: ich reagierte nicht zynisch, sondern blieb freundlich. Das Resultat war, dass sich eine Lösung zeigte. Die Frist konnte eingehalten werden und das Gesetz wurde mit Unterstützung beider Parteien verabschiedet.

Ich bin sehr dankbar, jeden Tag mehr über die Macht und Wirksamkeit von Gottes Regierung lernen zu dürfen. Jedes Mal wenn ich von einer parteipolitisch festgefahrenen Situation erfahre, bete ich mit den geistigen Wahrheiten, die die Christliche Wissenschaft über Gott und Seine Liebe für Seine Schöpfung lehrt.

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