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Original im Internet

Das verkörpern, was wir ausgedrückt sehen möchten

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 6. September 2016

Übersetzt aus dem Christian Science Journal, Ausgabe November 1958.


„Wie er in seinem Herzen denkt, so ist er“, lautet die Beschreibung eines Mannes in den Sprüchen (23:7, nach der King-James-Bibel). Die Menschen denken seit Generationen mit mehr oder weniger Verständnis über diesen Satz nach. Heute merken viele, dass sie das, was sie im eigenen Denken festlegen, unvermeidlich auch wirklich erleben.

Als Gottes geistige Ideen haben wir unendliche Möglichkeiten. Menschlich gesehen leben wir in einem Universum, das gerade so groß ist wie unsere Sichtweise. Hier ein Beispiel: Drei Männer wurden gebeten, sich im Wald einen bestimmten Baum anzusehen und ihn dann zu beschreiben. Der erste Mann, ein Botaniker, untersuchte den Baum sorgfältig und berichtete dann: „Quercus alba“ − eine Weiß-Eiche. Der zweite Mann, ein Dichter, bewunderte den Baum aus verschiedenen Blickwinkeln und sagte: „Der mächtige Monarch des Waldes.“ Der dritte Mann, ein Holzfäller, vermaß den Baum und bemerkte: „35,4 Festmeter.“ Alle drei sprachen über denselben Baum, doch jeder hatte ein ganz eigenes Konzept davon.

Wir lernen in der Christlichen Wissenschaft, dass Gott, das Gute, die einzige Ursache und der einzige Schöpfer ist und dass Seine Schöpfung, der Mensch, aus geistigen Ideen besteht und nie auf die Materie beschränkt oder von menschlichen Begrenzungen gebunden ist. Dieses wahre Konzept von Gott und dem Menschen als Seine Widerspiegelung müssen wir im Denken festhalten, wenn wir geistige Herrschaft aufrechterhalten wollen.

Ein Pianist übt seine Noten so lange, bis er sie quasi in den Fingern spürt. Es ist ähnlich hilfreich für einen Christlichen Wissenschaftler, der seine geistige Einheit mit Gott versteht, wenn er diese Einheit mit der Vollkommenheit so lange bestätigt, bis er sie menschlich umgesetzt sieht.

Die Methode der Metaphysik, die Mary Baker Eddy auf Seite 269 im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift so beschreibt: „Die Metaphysik löst Dinge in Gedanken auf und tauscht die Gegenstände des Sinnes gegen die Ideen der Seele ein“, lässt Harmonie in unserem Alltag erscheinen. Diese Methode ist besonders hilfreich, wenn man Beziehungsprobleme ausarbeitet.

Wenn eine unharmonische Situation auftritt, meinen wir oft, dass sich die Harmonie problemlos wiederherstellen ließe, wenn der andere sich doch nur ändern würde. Doch wir sollten nicht darauf warten, dass sich beim anderen etwas ändert, denn das kann möglicherweise dauern.

Wir sollten damit anfangen, unsere Sichtweise der Situation in Gedanken umzuwandeln und dann diese Gedanken gegen die Ideen der Seele einzutauschen. Denken wir einmal an die Eigenschaften des Denkens, mit denen wir gern leben würden, und drücken dann jede dieser Eigenschaften im höchsten Maße unseres Verständnisses aus. Wenn ein Bekannter egoistisch oder unfreundlich zu sein scheint, wollen wir danach streben, in jedem Bereich unserer eigenen täglichen Erfahrung selbstloser und liebevoller zu sein.

In We Knew Mary Baker Eddy erfahren wir mehr darüber, wie sehr sich Mrs. Eddy der Wichtigkeit des Seins bewusst war. Über die Macht der Liebe, augenblickliche Heilungen zu vollbringen, sagte sie nach Angabe der Verfasserin (Expanded Edition, Volume 1, S. 296–297): „Leben Sie Liebe, seien Sie Liebe – Liebe, Liebe Liebe. Wissen Sie nichts anderes als Liebe. Seien Sie ganz Liebe. Es gibt nichts anderes. Das wird die Arbeit tun. Sie wird alles heilen; sie wird die Toten auferwecken. Seien Sie nichts als Liebe.“ Ihren Schülern wurde nicht aufgetragen, etwas an jemandem zu vollbringen, sondern „nichts als Liebe“ zu sein.

Eine junge Christliche Wissenschaftlerin heiratete einen Mann, der sich nicht für die Christliche Wissenschaft interessierte, und mehrere Jahre lang traten immer wieder Disharmonien auf. Sie sagte sich oft: „Ach, wenn er doch nur Christlicher Wissenschaftler wäre, dann wäre alles anders.“ Eines Tages schrieb die Frau einer ehemaligen Sonntagsschullehrerin und bat sie um Hilfe. Sie erhielt die folgende Antwort:

„Wir können nichts anderes tun, als zu leben, und zwar ruhig, friedlich, nutzbringend (für andere), wo auch immer wir uns befinden. Gott wird den Weg ebnen, wenn wir dies getan haben.

Erfülle deine Pflichten der jetzigen Stunde gegenüber und du erhältst die größte Schönheit, Freude und Erfüllung aus dem JETZT.“

In dem Augenblick beschloss die junge Frau ganz für sich, im Hier und Jetzt zu leben und das zu sein, was sie erleben wollte. Sie erarbeitete eine Liste von Eigenschaften, auf die sie nicht verzichten wollte, egal wer da war oder sich beteiligte. Dazu gehörten das Streben nach dem Geistigen, Zuvorkommenheit, Humor, Rücksichtnahme, Verständnis und selbstlose Liebe.

Dann bemühte sie sich, ihr Verständnis dieser Eigenschaften zu erhöhen und sie in ihren Alltag einzubringen, indem sie die im Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft abgedruckten Bibellektionen studierte und sich intensiv mit den Referenzen zu diesen Eigenschaften in den Konkordanzen zur Bibel und zu sämtlichen Schriften von Mrs. Eddy beschäftigte. Sie nahm sich vor, stündlich mit allen diesen Eigenschaften zu leben, sie zu lieben und täglich umzusetzen mit der Gewissheit, dass sie erleben werde, wie sie in ihrer Erfahrung Form annehmen.

Dies brachte der Familie fast sofort mehr Harmonie und Einheit des Denkens. Die von ihr im Gebet angestrebten Eigenschaften wurden nicht nur von ihrem Mann, sondern auch von ihren Kindern ausgedrückt. Es gab gelegentlich Herausforderungen, doch ihr Haus wurde wieder zu einem fröhlichen und vereinten Heim. Und das Beste war, dass die ganze Familie zu dankbaren Christlichen Wissenschaftlern wurde. In Demut lernte sie, wie man Harmonie erreicht, indem man das lebt, was man umgesetzt sehen will.

Wir lesen in der Bibel (Johannes 1:14): „Das Wort wurde Mensch“, das heißt, der Christus kam auf eine Weise, die verständlich war. Wir müssen die Eigenschaften, die wir als Teil von Gemüt kennen, in die Praxis umsetzen, sie leben, lieben und anwenden. Wenn wir das leben sollen, was wir zum Ausdruck gebracht sehen wollen, müssen wir es mit Gott in Zusammenhang bringen. Die Christliche Wissenschaft offenbart Ihn als unendliches Gemüt, göttliches Prinzip, Geist, Seele, Leben, Wahrheit und Liebe. In Bezug auf unser geistiges Selbst als der Ausdruck Gottes könnten wir beispielsweise sagen: „Da ich die unmittelbare Widerspiegelung der Liebe bin, umfasse ich Sanftheit, die zärtliche Liebe der Liebe selbst, und bringe sie zum Ausdruck. Damit bin ich vollständig und zufrieden.“

Wie Jesus sagte, als er Gott, seinen Vater, als sein geistiges Wesen identifizierte (Johannes 10:30): „Ich und der Vater sind eins.“ Wenn wir verstehen, dass unser wahres Sein eins mit Gemüt ist, dann ist die Intelligenz des Gemüts unsere Intelligenz, und das Verständnis von Gemüt ist unser Verständnis.

Schließen wir uns Gottes Eigenschaften an, indem wir sie zum Ausdruck bringen, dann stellen wir fest, dass wir keinen Mangel leiden. Wir sind ausgeglichen und heiter. Die glänzende Reinheit der Seele wirkt zusammen mit der Einheitlichkeit des göttlichen Prinzips. Unsere geistige Freude und unser Strahlenglanz sind in dem Ideenreichtum, der Stärke und der Intelligenz des Gemüts verankert.

Mit wissenschaftlicher Absolutheit oder geistiger Bestimmtheit zu denken ist weder unrealistisch noch abstrakt. Ein solches Denken ist äußerst praktisch, wenn es korrekt verstanden und intelligent angewandt wird, denn wir sehen als Widerspiegelung das, was Gott sieht, und weisen die Konzepte des Irrtums zurück.

Der Philosoph Emerson schrieb: „Ohne Begeisterung wurde noch nie etwas Großes erreicht.“ Lassen Sie uns nicht darauf warten, dass jemand anderes diese Wahrheit erst erkennt und umsetzt, sondern fangen wir ohne Verzug mit unserem eigenen Denken an. Lassen Sie uns nicht zu den Ängsten oder Limitationen von gestern zurückkehren oder uns ins Morgen projizieren.

Lassen Sie uns das sein, was wir im Leben um uns haben möchten − womit wir arbeiten und was wir in der Welt umgesetzt sehen wollen. Lassen Sie uns geistige Eigenschaften wertschätzen, lieben und leben. Dann werden wir sie überall ausgedrückt sehen. Diese Art zu leben segnet die ganze Welt. Lassen Sie uns freudig sein; lassen Sie uns der Mensch sein, den Gott sieht.

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