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Original im Internet

Keine dauerhafte Rolle als Opfer oder Täter

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 2. Februar 2018


Zwei Vorfälle sexueller Belästigung als junge Erwachsene verursachten chronische Depressionen bei mir. Ich versuchte, die Vorfälle zu vergessen, doch das befreite mich nicht von den Depressionen.

Ich hatte erlebt, dass Heilung bei mir eintrat, wenn ich mein Verständnis von Gottes wahrer Natur als das Gute vertiefte. Daher war ich bestrebt zu verstehen, was es für Gott – den einen Geist – bedeutete, wahrhaft gut und die Quelle des allumfassenden und einzigen Guten zu sein. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, schrieb: „Gott ist das natürliche Gute, und Er wird nur durch die Idee des Guten dargestellt; dagegen sollte das Böse als unnatürlich betrachtet werden, weil es der Natur des Geistes, Gottes, entgegengesetzt ist“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 119).

Im Laufe mehrerer Wochen halfen mir Gebet und das Studium der Bibel zu erkennen, dass wir alle eine dauerhafte Beziehung zu Gott haben, weil wir das unantastbare Gute des göttlichen Geistes ausdrücken.

Und dann überrollte mich plötzlich die Erinnerung an den sexuellen Missbrauch. Doch dank der geistigen Erkenntnisse, die ich während der Wochen des Gebets erlangt hatte, konnte ich nun über die Gedanken der Furcht, des Hasses, der Scham, des Ekels und der Selbstvorwürfe hinauswachsen. In der daraus resultierenden Ruhe erkannte ich, dass mein Leben heute und schon immer in Gottes Liebe verankert ist, nicht in Missbrauch. Der Missbrauch definierte mich nicht. Er war nicht in mir. Wie Gott mich erschaffen hat, nämlich als Ausdruck des göttlich Guten, konnte ich nicht ändern.

Wir lesen in den Sprüchen: „Wie ein Vogel wegflattert und eine Schwalbe fliegt, so wenig trifft ein unverdienter Fluch ein“ (26:2). Für mich ist das eine Erklärung, dass das Böse keine echte Macht über Gottes Kinder hat, da es sich nicht auf Gott gründet. Eine geistige Identität – die wahre Essenz und Substanz des Seins – wird vom Bösen nicht berührt.

Ich konnte das Böse nicht mehr länger stillschweigend unterstützen, indem ich behauptete oder akzeptierte, Opfer zu sein. Das war ein revolutionärer Gedanke, denn damit änderte ich auch, wie ich über die beiden Täter dachte. In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: „Gott könnte niemals ein Element des Bösen übermitteln, und der Mensch besitzt nichts, was nicht von Gott herstammt. Wie kommt der Mensch dann zu einer Grundlage für unrechtes Handeln?“ (S. 539).

Das forderte mich auf zu erkennen, dass das Verhalten dieser Männer nicht ihrer wahren, geistigen Identität entsprach und dass niemand jemals seines natürlich guten Wesens beraubt werden kann. Natürlich entschuldigte ich kein Verhalten, das als falsch erkannt werden, bereut und eingestellt werden musste. Doch ich wollte auch nicht den Glauben aufrechterhalten, dass wir aufgrund einer menschlichen Ursache dazu verurteilt sind, Opfer und Täter zu sein. Dieser deprimierende Gedanke entstammt einem Missverständnis von dem Guten Gottes und der dauerhaften Unversehrtheit des Guten in Seiner Schöpfung. Gott kennt jeden von uns als Sein geistiges Kind, das weder den Impuls, die Fähigkeit noch die Neigung hat, anderen zu schaden. Jeder ist fähig, sich zu bessern und seinem wahren Wesen als von Natur aus gut gemäß zu leben.

Mit dieser Erkenntnis hatte ich Erbarmen mit den Männern, die mich misshandelt hatten, und konnte ihnen schließlich vergeben. Und damit kam die völlige Freiheit von den Gefühlen, die mich verfolgt, und von den Depressionen, die meine Gesundheit unterminiert hatten.

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