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Original im Internet

Tägliche Verteidigung

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 8. Februar 2018


Es ist das freudige Vorrecht wie auch die gewichtige Pflicht des Christlichen Wissenschaftlers, die Regeln und Satzungen des Handbuchs Der Mutterkirchevon Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, zu befolgen und dadurch geschützt zu sein. Eine dieser Regeln mit der Überschrift „Wachsamkeit gegenüber der Pflicht“ lautet: „Es ist die Pflicht eines jeden Mitglieds dieser Kirche, sich täglich gegen aggressive mentale Suggestion zu verteidigen und sich nicht dazu verleiten zu lassen, seine Pflicht gegenüber Gott, gegenüber seiner Führerin und gegenüber der Menschheit zu vergessen oder zu vernachlässigen. Nach seinen Werken wird er gerichtet − und zwar gerechtfertigt oder verurteilt“ (S. 42).

Es wird also von uns gefordert, dass wir uns verteidigen, und zwar nicht beiläufig oder gelegentlich, nicht erst, wenn eine Gefahr auftaucht oder schon zu spüren ist, sondern mit systematischer, täglich durchgeführter Verteidigung gegen den Irrtum. Die Reihenfolge dieser Verpflichtung ist von großer Wichtigkeit. Unsere erste Pflicht besteht Gott gegenüber, unsere zweite gilt unserer Führerin und unsere dritte der Menschheit. Wenn wir diese Ordnung einhalten, erleben wir die unantastbare Sicherheit echter Gesundheit, wahren Glücks und nützlicher Tätigkeit.

Was ist aggressive mentale Suggestion? In der Christlichen Wissenschaft verstehen wir darunter alles, was behauptet oder uns einflüstert, dass es außer Gott, dem Guten, noch eine andere Macht gibt. Wir müssen daher täglich anerkennen, dass der Mensch gegen unbefugte Eindringlinge wie die Gewohnheit, sich selbst herabzusetzen oder überheblich zu sein, völlig immun ist, denn Gott allein ist der Schöpfer, und Gott allein gebührt die Ehre. Wir sind verpflichtet, den heimlichen Einflüsterungen des sterblichen Gemüts, die einerseits Gleichgültigkeit oder Apathie und andererseits persönliches Verantwortungsgefühl oder Selbstgerechtigkeit hervorrufen, keine Aufnahme zu gewähren. Täglich sollten wir mit Bestimmtheit wissen, dass nichts Böses unsere Gedanken verunreinigen oder die Gottähnlichkeit des Menschen antasten kann, auch nicht in Form verschleierter Anspielungen, die zu kleinen und anscheinend unbedeutenden Verstimmungen und Arroganz führen. Die aggressive mentale Suggestion ist manchmal wie ein brüllender Löwe, der Schrecken verbreitet und unsere Arbeit zunichtemacht. Aber häufiger kommt sie so lautlos, dass wir uns hüten müssen, ihre Mitteilungen dem Impuls unseres Herzens zuzuschreiben.

Es sollte ausdrücklich betont werden, dass eine irrtümliche Einflüsterung, ob in persönlicher, erblicher, medizinischer, kirchlicher oder wirtschaftlicher Hinsicht, kein wahres Leben, keine Vitalität, kein wirkliches Dasein und daher keine wirkliche Kraft besitzt. Wenn man sich gänzlich Gott, dem Guten, als der Allmacht und Allgegenwart anvertraut, bleibt kein Vorbehalt für den Glauben an falsche Methoden oder Furcht vor weltlichen Verfahren. Die aggressive mentale Suggestion muss ferner im Denken jedes einzelnen überwunden werden, selbst wenn sie genauso wenig bewusste Identität besitzt wie Staub. Sie ist unschädlich, solange wir ihr keinen Glauben schenken. Sie ist immer eine Abweichung vom reinen Denken, die irgendeinen allgemein verbreiteten Irrtum aufgreift und anscheinend dessen Disharmonie hervorbringt, so wie ein Mikrofon das Flüstern verstärkt. Aufgrund einer undisziplinierten, launenhaften Haltung findet die sinnliche Einflüsterung Zugang.

Nach derselben Logik ist jeder wahre Gedanke ein offenes Tor, durch das die Segnungen des Himmels einströmen. Fehlerlose Verteidigung beruht darauf, dass man sich ausschließlich für reine und vollkommene mentale Konzepte entscheidet. Mrs. Eddy sagt klar und deutlich: „Kein Mensch kann die Ansicht eines anderen annehmen, es sei denn, er stimme ihr zu. Wenn der Irrtum, der an die Tür Ihres eigenen Denkens pocht, dem Gemüt eines anderen entsprang, so haben Sie die sittliche Freiheit, diesen Irrtum zu verwerfen oder ihn anzunehmen; Sie sind also selbst Herr Ihres Schicksals, und Sünde bringt Sünde hervor“ (Vermischte Schriften 1883-1896, S. 83).

Es ist unsere Pflicht gegenüber Gott, die Tatsache zu akzeptieren, dass Gott unser Leben ist. Wir vertrauen Ihm dann all unsere Wünsche an und lernen, unter Seiner Hand still zu sein. Eine bewusste Vergegenwärtigung dieser ununterbrochenen Beziehung gehört nicht nur zu unserer Pflicht Gott gegenüber, sondern ist auch unsere sichere Abschirmung und Verteidigung. Diese Erfahrung machte ein junger Offizier während des Zweiten Weltkriegs. Monatelang hatte er sich täglich, oft stündlich, an die Wahrheit von Gottes segensreicher Herrschaft geklammert, sowie an die daraus folgende Tatsache, dass der Mensch als Gottes Widerspiegelung stets an seinem richtigen Platz ist. Am Vorabend einer Schlacht des betreffenden Frontabschnitts wurden ihm unerwartet zwei Positionen zur Wahl gestellt: in seiner Eigenschaft als Offizier einer Spezialeinheit zu den geschützten hinteren Linien zurückzukehren oder an die Front zu gehen. Er hörte sich antworten: „Ich gehe an die Front.“

Das Gefechtsfeuer war unbeschreiblich, und das übersichtliche, flache Gelände bot nicht die geringste Deckung. Der Christliche Wissenschaftler hielt jedoch beharrlich an der Erklärung fest, dass er noch immer an seinem richtigen Platz stand, da Gott ihm sein ganzes Leben hindurch seinen Platz bereitet hatte. Gott konnte in diesem Augenblick nicht abwesend sein. Als die Schlacht vorbei war, entdeckten er und seine nächsten Kameraden, dass die Granaten kreisförmig um sie her Löcher in den Erdboden geschlagen hatten, ihnen jedoch kein Haar gekrümmt worden war. „Und ich werde, sagt der Herr, eine feurige Mauer ringsherum sein und will mich herrlich darin erweisen“ (Sacharja 2:9). Nicht, wo wir sind, nicht, was andere um uns her denken oder tun, macht die Gefahr oder den Schutz aus, sondern wie jemand „in seinem Herzen denkt, so ist er“ (Sprüche 23:7, nach der King-James-Bibel).

Die Kirche Christi, Wissenschaftler, die unsere Führerin gründete, mit all ihren Veröffentlichungen, Leseräumen, autorisierten Vorträgen, nützlichen Tätigkeiten und Einrichtungen, ihren eingetragenen Praktikern, Sonntagsschulen und dem vorgesehenen Klassenunterricht, bildet einen sichtbaren Beweis von Mrs. Eddys Offenbarung der Wahrheit, und wir erfüllen zumindest einen Teil unserer Liebesschuld und Pflicht ihr gegenüber, indem wir der Mutterkirche und einer Zweigkirche beitreten.

Die aktive Mitarbeit in einer Zweigkirche bietet uns Schutz und Verteidigung, und zwar weit mehr, als wir ermessen können. Unzählige Menschen legen Zeugnis dafür ab, dass sich nach ihrem Beitritt zur Kirche Christi, Wissenschaftler, ihr Sinn für Demokratie geschärft hat, dass sich ihre Auffassung von Gesundheit, Freude und wahrem Dienst immer mehr erweitert und dass sich ihr Verständnis von Gottes unfehlbarer Leitung ständig vertieft. Hindernisse in persönlichen Angelegenheiten werden dadurch überwunden, dass wir Treue gegen die Vorschrift des Handbuchsbeweisen, wonach wir unsere Pflicht gegenüber Mrs. Eddys Führerschaft, die in ihren inspirierten Schriften und in ihrer Kirche zum Ausdruck kommt, weder vernachlässigen noch vergessen.

Verteidigen wir uns eigentlich jeden Tag gegen aggressive mentale Suggestionen, die uns veranlassen möchten, unsere Pflicht gegenüber der Menschheit zu vergessen oder zu vernachlässigen? Manchmal scheint es notwendig zu sein, dass wir in das Tal menschlicher Annahmen gehen und gerade dort anfangen zu lieben. Kam nicht auch der barmherzige Samariter „dorthin“, wo der Verwundete lag? Dem reinen Herzen ist es möglich und zugleich eine lohnende Aufgabe, den Standpunkt anderer kennenzulernen und menschliche Not zu stillen, ohne dabei das hohe geistige Ideal der Christlichen Wissenschaft zu kompromittieren. Doch dies ist allein durch Widerspiegelung der göttlichen Liebe möglich. Selbstgerechtigkeit und Stolz gehen auf der anderen Straßenseite vorüber, Missgunst greift verstohlen an, aber Liebe bereitet offen das Morgenmahl am galiläischen Ufer jeder menschlichen Erfahrung.

Nun sollten wir uns ehrlich prüfen, um zu erkennen, ob wir nur in einem gewissen Grade oder bis zu einem bestimmten Punkt lieben. Liebe ist nicht echt, solange wir noch eine Spur von dem Gefühl in uns haben, jemand schulde uns etwas. Alles Gute kommt vom Vater. Christus Jesus, der sich stets seiner königlichen Gotteskindschaft bewusst war, entrüstete sich nie darüber, dass andere ihn grausam behandelten. Er liebte. Geistige Liebe allein erfüllt unsere Pflicht gegen die Menschheit, weil sie das menschliche Verlangen nach Heilung jeden Übels, das „des Fleisches Erbteil“ ist, stillt.

Tägliche Verteidigungsarbeit ist weder geheimnisvoll noch mühsam. Der dreifaltige Schutz vor jedem Angriff der Welt, des Fleisches und des Teufels, vor Sünde, Krankheit und Tod, beruht auf der dreifaltigen Liebe: Liebe zu Gott, Liebe zu unserer Führerin und Liebe zu unserem Nächsten. Nur wenn das ichbezogene sterbliche Denken der Wahrheit weicht, dass Gott alles gemacht hat, erleben wir die Wirkungen dieses ursprünglichen Guten. Gott schuf den Menschen aufrecht, vollkommen und froh darüber, keiner Gefahr ausgesetzt zu sein oder Unvollkommenheit erleben zu können. Wir müssen den Menschen nicht vollkommen machen, da er bereits vollkommen ist. Wir müssen dies jedoch anerkennen, es bejahen und beweisen, dass der Mensch ebenso frei ist von jedem Makel wie Licht frei von Dunkelheit ist. Das Licht baut nicht die bereits fertiggestellte Bergstraße, aber es macht beides, die Straße und den Abgrund, sichtbar, sodass eine sichere Fahrt gewährleistet ist.

Eine Pflicht, die ohne Freude erfüllt wird, bedeutet Knechtschaft; Vergnügungen ohne jedes Verantwortungsbewusstsein führen zu Enttäuschung. Liebe jedoch macht die Pflicht zu einem Vergnügen und Freude zu einer Selbstverständlichkeit. Die tägliche Pflicht, sich zu verteidigen, wird bald zu einer spontanen Freude für den fortschreitenden Schüler, und was man als freiwilliges Fasten auf sich genommen hat, verwandelt sich in ein fröhliches Festmahl - ein tägliches geistiges Morgenmahl, von Liebe bereitet.

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