Nichts ist mit dem Gefühl zu vergleichen, Gottes Gegenwart zu spüren. Man wird von den betäubenden Nebeln der sterblichen Existenz zu einer solch überwältigenden Gewissheit der Tatsächlichkeit und Lebendigkeit des Guten gebracht, dass sie geradezu überfließt. Und je mehr man diese Erfahrung erlebt, desto klarer erkennt man sie in anderen, die ebenfalls damit vertraut sind. Man kann diese Gewissheit in vielen biblischen Heilungsberichten erkennen, und ich fühle sie häufig, wenn ich den Zeugnissen in der Mittwochabendversammlung der Christlichen Wissenschaft zuhöre.
Das einzige, was fast genauso bemerkenswert ist, wie die tiefe Freude über die Erkenntnis der Tatsächlichkeit von Gottes unbegrenzter Liebe, ist der Punkt, dass wir dieses Gefühl verlieren können, wenn wir es nicht wachsam verteidigen. Wenn man bedenkt, wie sehr sich dieser geistige Sinn von der Eintönigkeit und Farblosigkeit des sterblichen Verständnisses der Dinge unterscheidet, dann sollte es undenkbar sein, dass man etwas so greifbar und geistig Wirkliches je aus den Augen verlieren könnte.
Doch nicht lange, nachdem Elia den Sieg über die 450 Propheten des Baal errungen und miterlebt hatte, wie Gott das mit Wasser durchtränkte Brandopfer mit Feuer vernichtete, finden wir ihn unter einem Ginsterstrauch voll Verlangen, zu sterben, überzeugt, nicht besser zu sein als seine Väter (siehe 1. Könige 19:4). Auch sollte man kaum glauben, dass die Jünger, die jeden Tag mit Jesus zusammen gewesen waren und selbst erlebt hatten, wie real die heilende Macht Gottes ist, unmittelbar nach Jesu Kreuzigung zu ihrer Tätigkeit als Fischer zurückkehrten (siehe Johannes 21:1–6). Und viele von uns, die so überzeugende Heilungen hatten, dass sie tagelang mit einem Gefühl von Heiligkeit herumgelaufen sind, wissen auch, dass man in einer Zeugnisversammlung der Christlichen Wissenschaft sitzen und meinen kann, man hätte keine lohnenswerten Heilungen zu berichten.
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