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Original im Internet

Das Schöne am Maßhalten

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 9. Juli 2020


Als ich mich erstmals damit befasste, was es bedeutet, maßvoll zu denken und zu leben, war ich nicht sicher, wie praktikabel das für die heutige Zeit ist. Es wird im Allgemeinen davon ausgegangen, dass man viel, manchmal extrem viel Zeit mit Arbeit oder Studium verbringt, um Erfolg im Leben zu haben. Die Stunden und die Menge an Arbeit, die Berufsanfängern oft abverlangt werden, gehen weit über das hinaus, was als normale Arbeitswoche betrachtet wird.

Ein weiteres Beispiel hat mit unserer Einstellung zu Essen und Ernährung zu tun. Als ich das Maßhalten als Qualität näher erforschte, merkte ich, wie üblich es für viele, mich eingeschlossen, ist, eine extreme Einstellung zu haben, was das Essen betrifft – die Art und Menge der Nahrung wird sehr genau beachtet und manchmal begrenzt, um eine gesunde Statur aufrechtzuerhalten.

In der Bibel lesen wir den ernsten Rat des Apostels Paulus: „Eure Mäßigkeit lasst alle Menschen erfahren“ (Philipper 4:5, nach der King James Bibel).

Mary Baker Eddy nennt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift Mäßigkeit als eine der moralischen Übergangseigenschaften. Werden diese Eigenschaften natürlich und würdevoll ausgedrückt, demonstrieren sie die Verlagerung der Denkhaltung und des Charakters von einer materiellen, sterblichen Grundlage in eine zunehmend geistige. Mrs. Eddy betrachtet folgende Eigenschaften als im Übergang befindlich: „Menschlichkeit, Ehrlichkeit, Zuneigung, Barmherzigkeit, Hoffnung, Glaube, Sanftmut, Mäßigkeit“ (S. 115).

Da Maßhalten seinen Ursprung in Gott, dem All-Guten, hat, muss es in jedem Zeitalter praktikabel sein. Ich betete, um mehr davon in meinem eigenen Leben zu sehen, und als ich in meinem Verständnis von Gott, Geist, und vom Menschen als Seiner geistigen Idee oder Widerspiegelung wuchs, zeigte sich Maßhalten zunehmend in meinem Alltag. Extreme Ansichten und Praktiken wurden entsprechend aufgedeckt und ausgeräumt. Als ich im Gebet jede dieser Ansichten und Gewohnheiten behandelte, wurde in meinem Leben eine harmonischere Balance sichtbar.

Bei der Nahrungsaufnahme musste ich zum Beispiel eine extreme Sichtweise von dem überwinden, was man essen sollte und was nicht. Ich dachte daran, was Christus Jesus sagte: „Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist das Leben nicht mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?“ (Matthäus 6:25). Als ich Jesu Worte und sein christliches Vorbild für mich annahm und in meinem geistigen Verständnis wuchs, gab ich eine extreme Sichtweise über die Art von Nahrung auf, die ich aß. Ich hörte ganz natürlich damit auf, mich über die Auswirkungen von dem zu sorgen, was ich in mich aufnahm, und aß einfach alles in Maßen. Dies geschah ohne besondere Mühe; es war die Wirkung von Geist, der im menschlichen Bewusstsein wirkte und mein Denken reinigte und erhob. Und obwohl es mir dabei nicht um mein Körpergewicht ging, nahm ich zwei Kleidergrößen ab und habe das Gewicht beibehalten.

Es gibt kein Gesetz und keine Macht, das bzw. die den rechtmäßigen Ausdruck von Maßhalten in unserem Leben leugnen kann. Paulus schrieb: „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen all das ist das Gesetz nicht“ (Galater 5:22, 23). Und mit Wissenschaft und Gesundheit können wir dieses Gesetz des Geistes besser verstehen. Auf Seite 594 wird Geist definiert als „göttliche Substanz; Gemüt; göttliches Prinzip; alles, was gut ist; Gott; nur das, was vollkommen, immerwährend, allgegenwärtig, allmächtig, unendlich ist.“

Wenn wir an die Qualitäten von Mäßigkeit und Maßhalten als „Frucht“ denken, dann können wir anfangen, sie als die Auswirkungen einer größeren Ursache zu erkennen. Eine Frucht wächst an einem Baum oder einer Pflanze, ist also ein Auswuchs der Pflanze und ihrer normalen Funktionen. Ohne Pflanze gibt es keine Frucht. In derselben Weise können Maßhalten und Mäßigkeit ohne den Ursprung ihres Ausdrucks nicht existieren. Sie sind die „Früchte“ der einen großen und lebendigen Quelle – Geist, Gott.

Als Bild und Gleichnis von Gott, Geist, können wir nicht anders als die Frucht des Geistes auszudrücken, genauso wie ein Baum oder eine Pflanze nicht allein bestimmen kann: „In diesem Jahr trage ich keine Früchte. Pech gehabt!“ Moralische und geistige Eigenschaften sind uns allen angeboren. Wenn wir uns also in Situationen befinden, wo wir den ehrlichen, ernsten Wunsch haben, mehr Maßhalten oder Mäßigkeit zu erleben, dann können wir auf unser gottgegebenes Recht bestehen, diese Mäßigkeit zu manifestieren und die Segnungen zu erleben, die damit für unseren Alltag einhergehen.

Und wenn ein Gedanke uns einreden will, dass wir dazu nicht fähig sind, dann können wir Paulus’ Feststellung vertrauen, dass gegen all diese Eigenschaften das Gesetz nicht ist. So wie die Frucht allein nicht existieren kann, sondern die ganze Pflanze zur Produktion braucht, können wir uns auf die Tatsache stützen, dass wir nicht versuchen, diese Qualitäten durch unseren eigenen Willen oder Einsatz auszudrücken. Wenn wir Gott und uns als Seine Ideen besser verstehen, wächst der praktische Ausdruck – die Frucht – dieses Verständnisses ganz natürlich in uns heran.

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