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Original im Internet

Das Verschwinden der Materie

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 6. Januar 2020


Wenn Menschen sich zuerst mit christlicher Metaphysik beschäftigen, werden wichtige Punkte manchmal missverstanden. Es kann auch Fälle geben, wo diejenigen unter uns, die schon lange mit ihr vertraut sind, ähnliche Missverständnisse haben. Ja, je sorgfältiger und genauer Christliche Wissenschaftler an die geistige Wahrheit herangehen, desto besser sind sie in der Lage, die irrigen Meinungen anderer auszuräumen. Es mag oft einfach erscheinen, anderen bei ihren Missverständnissen zu helfen, aber die Sache sieht anders aus, wenn wir erkennen, dass wir zunächst einmal in unserem eigenen Denken Klarheit schaffen müssen.

Wir können es uns nicht leisten, bekannte Wahrheitsgedanken in der Bibel und in Mrs. Eddys Schriften als selbstverständlich zu betrachten. Diese Bücher müssen studiert werden – wir müssen ihrer Bedeutung völlig auf den Grund gehen. Was bedeutet zum Beispiel die Tatsache für uns, dass die Materie unwirklich ist? Haben wir eine vage Vorstellung davon, dass die Objekte um uns und vielleicht sogar der Körper nicht wahre Substanz darstellen? Oder schlimmer noch, übergehen wir ein solches Konzept einfach in der Annahme, dass sich seine Bedeutung irgendwann später offenbaren wird? Wir können nicht allen Ernstes von der Menschheit erwarten, dass sie ohne Studium etwas versteht, was wir selbst mit Studium nicht wirklich begriffen haben.

Die göttliche Wissenschaft lehrt uneingeschränkt, dass die Materie angesichts der Gegenwart des Geistes verschwinden muss. Doch ohne Erklärung und Anwendung wäre ein solches Konzept reine Theorie für den Wissenschaftler und bestenfalls verwirrend für einen Neuling. Was meinen wir mit dem Begriff „Materie“? Geht es darum, dass die Objekte um uns herum – ein Eimer Farbe, ein Seil, ein Sack Kartoffeln – verschwinden? Wenn ja, befinden wir uns in den Nebelschwaden einer Theorie, die weit über unsere gegenwärtige Praxis hinausgeht. Und doch hat die gegenwärtige Auflösung der Materie sehr praktische, sofortige Auswirkungen.

Ein christlicher Metaphysiker, der sich mit dem Wesen der Wirklichkeit beschäftigt, definiert Materie nicht einfach gegenständlich – als klare Objekte, die sich in Litern, Metern und Kilogramm messen lassen. „Materie“ ist ein Begriff, der Enge, Gebundenheit, Begrenzung impliziert; er deutet auf ein Bewusstsein einer ummauerten Existenz hin. Mit einem Wort: Materie ist Sterblichkeit. Und die sogenannte Substanz, die normalerweise als Materie betrachtet wird, insofern als sie plötzlichem oder allmählichem Verfall und Wandel unterliegt, symbolisiert in erster Linie einen Zustand begrenzten Denkens.

Wenn wir also die Unwirklichkeit der Materie betrachten, geht es eigentlich um die Tatsache, dass die wahre Existenz des Menschen als Ausdruck des unendlichen Geistes grenzenlos, uneingeschränkt ist; unser wahres Sein entwickelt sich innerhalb von Gottes unendlicher Güte beständig weiter – sie wird nicht durch Zweifel oder Unwissenheit, Wut oder Neid eingegrenzt. Wir weisen Materie zurück, wenn wir den Glauben ablehnen, dass unser wahres Leben auf solchen endlichen Konzepten beruht. Wir stellen den einengenden materiellen Sinn insgesamt infrage – nicht einfach verschiedene Objekte, die der materielle Sinn immer als sterblich betrachten würde.

Wenn wir Gottes Gegenwart fühlen – geistige Freude, Reinheit, Integrität erleben –, verlieren wir nicht ein Gefühl von Substanz; nein, wir erlangen eine erweiterte und substantielle und dauerhafte Grundlage der Existenz. Das wahre Sein, das individuelle Bewusstsein, ist durch die unbegrenzten Qualitäten Gottes geformt. Wahre Gestalt, Farbe, Substanz und Kontur sind der Ausdruck des grenzenlosen Geistes; sie sind nicht an eine sterbliche Mentalität gebunden. „Geist und seine Formationen sind die einzigen Wirklichkeiten des Seins“, erklärt Mary Baker Eddy in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. „Die Materie verschwindet unter dem Mikroskop des Geistes“ (S. 264).

Wer die Materie als echte Substanz akzeptiert, könnte die Vorstellung, sie aufzugeben, als beängstigend empfinden. Gelangt man aber zu der Erkenntnis, dass die Materie keine vom Bewusstsein unabhängige Wirklichkeit ist, sondern im Grunde das begrenzte Denken darstellt, dann ist es unerlässlich, jeden Vorbehalt dagegen, sie loszulassen, noch einmal zu überdenken. Es ist nicht immer angenehm, mentale Begrenzungen aufzugeben. Die Leute lassen sich nicht ohne Weiteres davon überzeugen, ihre begrenzenden Sichtweisen fallen zu lassen. Das sterbliche Gemüt fürchtet die Unendlichkeit von Natur aus, denn Unsterblichkeit verweist automatisch auf das Ende eines jeden Glaubens an die Sterblichkeit.

Doch wenn wir erkennen, dass das Verschwinden der Materie das Verschwinden eines begrenzten Denkens mit sich bringt – von Ängsten, Unreinheiten und Eigenwillen –, dann eröffnet sich uns eine ganz neue Welt (ja, ein neuer Himmel und eine neue Erde). Wir fangen an, Christus Jesus, seine Mission, seine Botschaft und die Art und Weise, wie er heilen konnte, besser zu verstehen.

Sogar Jesu Geburt war frei von der Materie – von begrenzenden sterblichen Konzepten über den Ursprung des Menschen. Er wuchs zu dem vollständigen Verständnis heran, dass der Mensch nicht aus Grenzen besteht; er ist keine Sammlung von Genen, die auf Vergangenem beruhen, noch ist er in den weltlichen Schranken von Krankheit, Unmoral und Tod gefangen. Christus Jesus erkannte die ursprüngliche, grenzenlose Natur des Menschen als das Ebenbild, ja, der Vertreter, Gottes, des göttlichen Gemüts. Er erkannte diese Tatsache mit solcher Klarheit, dass die Begrenzungen von Krankheit und Sünde, Arroganz und Tod verschwanden. Seine Überzeugung von Gottes Allheit zerstörte mentale Barrieren. Die Bibel gibt die heilenden Auswirkungen einer Überwindung dieser falschen Begrenzungen eines materiellen Denkens wieder: Ein Lahmer konnte gehen, ein Kind wurde gesund, Menschenmengen wurden satt, die See beruhigte sich.

Auch heute sind begrenzende Ansichten wie Krankheit oder Sünde, Böses jeder Art, ohne Bestand, wenn wir die Uneingeschränktheit des Geistes akzeptieren. Die Materie – der Ausdruck von begrenzter und falscher Mentalität – löst sich auf. Wir erleben Befreiung. Furcht weicht beispielsweise der Sicherheit der göttlichen Liebe, geistige Vitalität ersetzt Apathie, Erleuchtung vertreibt Ignoranz.

Für alle, die die göttliche Metaphysik studieren, verschwindet die Materie täglich. Das Fleisch (eine beengte materielle Gesinnung) weicht vor der Geistigkeit. „Begrenzungen werden in dem Maße abgelegt, wie die fleischliche Natur verschwindet und der Mensch als die Widerspiegelung des Geistes erkannt wird“, schreibt unsere Führerin (Rückblick und Einblick, S. 73). Es findet eine Erneuerung statt: das vom Christus verliehene Bewusstsein ersetzt eine materielle Vorstellung von Identität. Und welche große Lektion bot uns der Meister letztendlich? Ging es darum, fröhliche, gesunde, liebenswerte Sterbliche zu werden? Nein, keineswegs. Er führte uns zu unserer vollständigen Erlösung – ganz heraus aus der Sterblichkeit.

Jesus demonstrierte vollständig die Tatsache, dass alle Materie, jedes begrenzende Glaubensmuster, letztendlich verschwindet, wenn wir den Menschen als den vollkommenen Ausdruck des allwissenden Gemüts demonstrieren. Der Mensch verschwindet nicht. Die Substanz verschwindet nicht. Begrenzungen verschwinden. Sie lösen sich auf, weil Gott unbegrenzt und der Mensch Sein Ebenbild ist. Jesus erbrachte durch seine Himmelfahrt den unleugbaren Beweis, dass das wahre Sein absolut frei von der Materie ist.

Sie und ich können täglich das Unkraut des sterblichen Glaubens jäten, das unser Denken überwuchern will. Selbst die kleinste Heilung ist eine Zerstörung des Bösen; sie ist ein Beweis für Gottes Gegenwart, die der Psalmist so beschrieb: „Wenn er seine Stimme hören lässt, zerschmilzt die Erde“ (Psalm 46:7).

Wir können jetzt der metaphysischen Wahrheit einen wahren Ausdruck verleihen, dass die Materie angesichts des Lichts des Geistes verschwindet. Und durch geistige Erneuerung und wissenschaftliche Heilung werden wir schließlich über alles begrenzte Denken hinauswachsen; wir werden unsere eigene Himmelfahrt erlangen.

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