Einige Heilungen in der Christlichen Wissenschaft sind schnell, sogar augenblicklich. Andere sind es nicht, und das führt manchmal zu Zweifeln, Frustration oder Entmutigung, bis beharrliches Gebet den Weg voran offenbart.
Ich gewann diesbezüglich einen Einblick, als ich unter chronischen Schmerzen in beiden Füßen litt. Zwar gab es Phasen der Erleichterung, aber trotz meiner Gebete hielt das Problem einige Wochen lang an, und ich fragte mich: „Wie lange wird diese Heilung dauern?“ Als ich weiter betete, erhielt ich plötzlich eine überraschende Antwort: „Vierzig Tage!“
Ich erinnerte mich daran, dass in der Bibel dem Ausdruck „vierzig Tage“ offenkundig eine besondere Bedeutung beigemessen wird. So blieb Mose beispielsweise vierzig Tage auf dem Berg Sinai, als er die Zehn Gebote empfing. Elia blieb vierzig Tage in der Wüste, nachdem er vor den von Isebel ausgesandten Mördern geflohen war. Jesus verbrachte vierzig Tage in der Wüste, wo er vom Teufel versucht wurde, und in den vierzig Tagen zwischen seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt erschien er mehrmals seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern. Offenbar bedeutet „vierzig Tage“ im Kontext dieser und anderer biblischer Beispiele etwas, das über das Buchstäbliche hinausgeht. Viele, die die Bibel erforschen, glauben, dass es sich hierbei um eine Zeit des geistigen Wachstums oder der Umwandlung handelt.
Wieviel Zeit wird also im Rahmen dieser Interpretation für die Heilung benötigt? Nach menschlichen Maßstäben kann dies Minuten, Stunden, Tage oder Wochen dauern, es kann aber auch sofort geschehen. Allerdings hat der wahre Maßstab nichts mit Uhren oder Kalendern zu tun. Wenn wir uns beharrlich an die göttliche Wahrheit halten, kommt die notwendige geistige Entwicklung durch Vernunft und/oder Offenbarung, und das daraus resultierende Umdenken bringt Heilung.
Die Bibel sagt uns, dass wir alle nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen sind. Und wir lernen in der Christlichen Wissenschaft, dass Gott unendliches Gemüt ist und dass wir in Gottes Augen (und somit in der einzigen Wirklichkeit, die es gibt) alle heil, gesund und vollständig sind – jetzt und immer. Das göttliche Gemüt lebt in der Ewigkeit und weiß nichts von dem menschlichen Konzept namens Zeit. Die Erfahrung, die wir Heilung nennen, geschieht, wenn wir uns so sehen, wie Gott uns sieht. Tatsache ist, dass Heilung eine Offenbarung dessen im Bewusstsein ist, was bereits wahr ist.
Was bedeutete das für die Heilung der Schmerzen in meinen Füßen? Für mich bedeutete das, weniger darauf zu achten, wie lange das Problem schon zu bestehen schien, und mehr auf das Gebet und das Studium, das das notwendige geistige Wachstum zur Folge haben würde. Ich begann, meine gottgegebene Kraft und Bewegungsfreiheit mit einer neuen Überzeugung zu bejahen. Ich wusste, dass diese Eigenschaften zu meiner Natur als Kind Gottes, des Geistes, gehörten und nicht von physischen Strukturen wie Gelenken oder Muskeln abhängig waren. Schmerz und Schwäche haben keinen Platz in Gott oder Seiner Schöpfung und sind daher Illusionen, die Gott nie gemacht hat und von denen Er keine Kenntnis hat.
Diese Wahrheitsgedanken waren nicht neu für mich, aber ich konzentrierte mich darauf, sie von ganzem Herzen zu akzeptieren und mich nicht von Zweifeln oder Sorgen bezüglich Zeit ablenken zu lassen. Schließlich währt eine Illusion nur so lange, wie wir sie für wirklich halten! Als ich auf diese Weise betete, löste sich das Problem schnell auf.
Ich möchte nochmals betonen, dass dies keineswegs bedeutet, wir sollten erwarten, Heilung nehme eine bestimmte Zeit – oder überhaupt Zeit – in Anspruch. Ganz im Gegenteil: Es geht darum, die Gedanken völlig von Zeit abzuwenden und sich stattdessen auf geistiges Verständnis und Wachstum zu konzentrieren. Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass es wesentlich ist, sich beim Beten nicht mit Symptomen oder Umständen zu befassen. Sich mit Zeit zu befassen, ist nichts anderes, denn Zeit und Materie sind zwei Seiten ein und derselben Medaille, und diese Medaille ist eine Fälschung, ein armseliger Ersatz für die echte Währung des unendlichen Geistes und des unsterblichen Gemüts.
Tatsächlich ist jede Heilung in gewissem Sinn augenblicklich. Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft erklärt: „Weil der sogenannte materielle Körper ein mentaler Begriff ist und vom sterblichen Gemüt regiert wird, stellt er nur das dar, was dieses sogenannte Gemüt ausdrückt“ (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 376). Und noch prägnanter heißt es darin (S. 250): „Der sterbliche Körper und das sterbliche Gemüt sind eins.“ Daraus folgt, dass sich unser Körper ändern muss, sobald sich unser Denken ändert. Das ist ein göttliches Gesetz, so unveränderlich und ewig wie ein Gesetz der Mathematik.
Wenn sich also ein körperlicher Zustand nicht oder nur wenig verändert hat, bedeutet das einfach, dass sich unser Denken noch nicht ausreichend verändert hat. Und je weniger sich unsere Gedanken mit Zeit oder Materie befassen, desto mehr Raum bleibt für die himmlische Inspiration, die Heilung bringt. In Wissenschaft und Gesundheit steht auf S. 584: „Die Dinge von Zeit und Sinn verschwinden in der Erleuchtung des geistigen Verständnisses, und Gemüt misst die Zeit nach dem Guten, das sich entfaltet.“
Genauso wie man sagen könnte, dass jede Heilung augenblicklich erfolgt, könnte man auch sagen, dass jede Heilung „vierzig Tage“ benötigt – eine Umwandlung des Denkens. Wichtig ist, jegliche Sorge um das Verstreichen der Zeit abzulegen und unsere Aufmerksamkeit darauf zu richten, in unserem Denken – durch Glauben und geistiges Verständnis – die Wahrheit zu verankern, dass wir in Wirklichkeit heil und gesund sind, es immer waren und es immer sein werden, unabhängig davon, was die körperlichen Sinne uns sagen.
Wenn Sie also das nächste Mal mit einem gesundheitlichen Problem oder einer anderen Herausforderung konfrontiert sind und sich fragen, wie viel Zeit es erfordern wird, bis die Heilung eintritt, denken Sie an die Antwort: Es erfordert überhaupt keine Zeit, nur Inspiration, die das Denken umwandelt, selbst wenn es „vierzig Tage“ dauert – geistig definiert, versteht sich!
