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Dualismus

Aus der Dezember 1903-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dualismus ist die Folge der Beschränkung und wird mit dem Erscheinen der Einheit und Unendlichkeit der Wahrheit verschwinden. Wir wissen z. B., daß mit dem Verschwinden des Tageslichtes eine Erscheinung, die wir Finsternis nennen, dessen Stelle vertritt. Im Moment des Entziehens scheint das Licht mit der entgegengesetzten Finsternis in Verbindung zu stehen, aber wenn sogenanntes materielles Licht uns in unserem höchsten Sinn von dessen Fülle und Vollkommenheit gegenwärtig ist, erscheint keine Verbindung. Wenn materielles Licht in unserem Sinn unendlich wäre, dann könnte keine Finsternis erscheinen, und freilich keine augenscheinliche Verbindung mit einem Gegensatz entstehen. In Quantität bleibt das Licht unverändert. Die Undurchsichtigkeit der Materie allein bringt scheinbare Finsternis hervor. Mit dem Verschwinden der Undurchsichtigkeit der Materie wird die Finsternis auch verschwinden.

So wie das Licht, so scheint das Gute zu erscheinen und zu verschwinden; und wenn das Gute abwesend zu sein scheint, scheint dessen Gegensatz, Übel genannt, gegenwärtig zu sein, und vice-versa. Dem Denken des Guten als unendlich, und deshalb allgegenwärtig, könnte kein Sinn einer gegenwärtigen Existenz des Übels erscheinen; aber wenn in diesem Denken das Gute anfangen könnte zu verschwinden, würde das Übel anfangen zu erscheinen, und das Gute und das Übel würden somit in scheinbare Verbindung treten, und diese scheinbare Verbindung würde fortdauern, bis das Denken des Guten als unendlich und allgegenwärtig wieder erschien, gerade wie ein Verhältnis des Lichtes und der Finsternis. Das Denken kann das Gute nicht begrenzen, außer daß es einen Glauben an Übel annimmt, und dann wird die Natur und Eigenschaft des Guten in diesem Denken verändert und verdreht erscheinen, so daß es einen Glauben an einen sich ewig verändernden und deshalb ungewissen, unbeständigen und unerklärlichen Sinn des Guten hegt, und außerdem auch einen Glauben an das, was es Übel nennt, das ebenfalls in Grad und Form sich ewig ändert.

Ferner kann das Gesicht nur durch einen Glauben an Blindheit begrenzt werden. Indem ein Sterblicher den Sinn des Verlustes seines Gesichtes annimmt, tritt der Sinn der Blindheit auf, und mit der Abnahme des Gesichtsinnes nimmt die scheinbare Blindheit zu. Je mehr also sein Sinn des Sehens begrenzt wird oder abnimmt, desto unvollkommener wird er Gegenstände sehen und erkennen. Er ist nicht im stande, die Vollkommenheit der Schönheit weder in der Natur noch der Kunst zu unterscheiden, sondern seine Wahrnehmung des Schönen ist weniger schön und weniger vollkommen, als die einer besseren Sehkraft. Auch wird er nicht die Unvollkommenheiten und Entstellungen entdecken, die eine bessere Sehkraft wahrnimmt.

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