In zärtlicher Liebe und Dankbarkeit für unsere Mutter in Israel, für ihren liebevollen Rat und ihre weisen Worte, welche sie uns kürzlich sandte, sende ich die folgenden Zeugnisse aus meiner Erfahrung mit ansteckenden Krankheiten.
Denjenigen, die sich seit Jahren der Praxis der Christian Science gewidmet haben, gereicht es zum Segen, wenn sie verständnisvoll beherzigen was unsere Führerin meint, wenn sie uns auf Christus’ Worte hinweist, „so dir jemand einen Streich gibt auf deinen rechten Backen, dem biete den andern auch dar;” und so folgen wir unserem Meister, wenn wir „dem Kaiser geben, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist,” wie Mrs. Eddy es uns so schön gezeigt hat.
Auch für den liebevollen Ratschlag im Christian Science Sentinel bin ich sehr dankbar, besonders für die Worte, „so zu leben, daß wir Krankheit verhüten, anstatt auf die Kundgebung derselben zu warten.” Ist nicht dies der Trompetenruf für alle Christian Scientisten, zu höheren, größeren Demonstrationen?
Und doch besteht die Thatsache, wie sie in unserem Lehrbuch, Science and Health, Seite 176, angeführt ist: „Christian Science behandelt die bösartigsten ansteckenden Krankheiten mit vollkommener Sicherheit.”
Lassen Sie mich jetzt einige Beispiele zur Erläuterung anführen. Eines Tages wurde ich durch das Telephon benachrichtigt, zu einer Familie zu kommen, welche erst kurze Zeit und nur wenig von Christian Science wußte. Jemand hatte ihnen einige alte Christian Science Journals gegeben und die zwei jüngeren Kinder, ein Mädchen von vierzehn und ein Knabe von zwölf Jahren, hatten die Wahrheit in sehr schöner Weise wahrgenommen. Die kleine Tochter hatte eines Tages zu ihrer Mutter gesagt, „aber Mama, diese Macht, welche Mrs. Eddy uns jetzt entfaltet, ist ganz dieselbe, die Jesus auf die Welt brachte.”
Als ich in das Haus kam, traf ich zuerst die Mutter, welche mit besorgtem Ausdruck zu mir sagte: „Ich habe nach Ihnen geschickt, weil ich weiß, daß mein Knabe das Scharlachfieber hat. Er ist so sehr krank, daß ich nicht weiß, was ich thun soll.” Ich antwortete ihr: „Wenn sie überzeugt sind, daß dies das Scharlachfieber ist und lassen doch Ihre anderen Kinder die Schule besuchen, so sollten Sie thun, was das Gesetz in solchen Fällen vorschreibt und es dem Gesundheitsamt mitteilen.” Sie sagte: „Aber Garfield will keinen Arzt, was soll ich thun?” Dann bat sie mich hineinzugehen um das Kind zu sehen. Augenscheinlich hatte der kleine Bursche alle Symptome der Krankheit. Er hatte seiner Mutter gesagt, er wüßte, daß Gott ihn heilen könne. Als ich das hörte, sagte ich: „Ja, Gott wird dich heilen,” und mit den Worten kam solches Gefühl der Liebe über mich, daß ich kaum sprechen konnte. Dann nahm ich die Bibel und las dem Kinde die Worte des Apostel Paulus vor: „Denn das Gesetz des Geistes, der da lebendig machet in Christo Jesu, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.” Ich bat die kleine Schwester, ihren Bruder diese Worte zu lehren. Dann ging ich mit der Mutter in ein anderes Zimmer und nachdem wir eine Weile mit einander gesprochen hatten, hörten wir schwache Stimmen im Nebenzimmer. Der Mutter traten Thränen in die Augen als sie sagte: „Das ist Garfield, er hat seit zwölf Stunden nicht sprechen können.” Bald kam die Schwester herein und sagte: „Mutter, Garfield will aufstehen und sich anziehen; er sagt, er befinde sich jetzt ganz wohl;” und die Mutter erwiderte ohne Zögern mit kindlichem Vertrauen: „Gut, laß ihn aufstehen.” Ich konnte mich nur zu Gott wenden und wissen, „daß ich nichts von mir selber thue,” denn das einzige Gesetz ist das Gesetz des Geistes, das da lebendig macht in Christo Jesu. Nach einer Weile gingen wir ins Eßzimmer und fanden Garfield dort. Er sagte, er fühle sich so viel wohler, daß er gern etwas essen möchte. Während er aß, las ich den einundneunzigsten Psalm vor.
Nach ungefähr einer Stunde ging ich fort; die Mutter versprach mir, am nächsten Morgen zu mir zu kommen. Als ich das Haus verließ, fielen mir Mrs. Eddys Worte aus Science and Health, Seite 365, ein: „Wenn der Scientist den Gedankengang seines Patienten durch die göttliche Liebe erreicht, so wird die Heilung beim ersten Besuch vollbracht und die Krankheit verschwindet wieder wie der Tau vor dem Morgensonnenschein in ihren ursprünglichen Zustand der Nichtigkeit.”
Am nächsten Morgen kam die Mutter mit dem glücklichen Ausdruck der Liebe zu mir und sagte: „Das Gesetz des Geistes, der da lebendig machet in Christo Jesu, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. Garfield schlief die ganze Nacht, stand heute Morgen früh auf, aß sein Frühstück mit gutem Appetit und als ich fortging, hörte ich ihn singen.”
So verschwand die Krankheit in ihren ursprünglichen Zustand der Nichtigkeit.
Jetzt möchte ich noch eine Heilung von Pockenkrankheit berichten. Als ich erst anfing Science zu studieren, kam mir oft der Gedanke, was ich thun solle, wenn ein Pockenkranker zu mir käme. Diese Gelegenheit wurde mir schließlich geboten. Jemand war mit dieser ansteckenden Krankheit in Berührung gekommen und obgleich die Zeit vorüber war, in welcher das sterbliche Gesetz Ansteckung befürchtet, so muß die geheime Furcht dennoch vorhanden gewesen sein, und diese Furcht mußte daher im Bewußtsein vernichtet werden.
Als die ersten Symptome sich bemerkbar machten, wurden sie sofort vernichtet. Als sich am dritten Tage rote Flecken im Gesicht und am Körper zeigten, nahm die Furcht in solchem Grade zu, daß nach mir gesandt wurde. Es war dann Sonnabendnachmittag und ich sagte, daß niemand aus der Familie das Haus verlassen dürfe noch Fremden Zutritt erlauben. Sie müßten ihre eigene Quarantäne halten und wenn die Spuren der Krankheit bis zum Montagmorgen nicht vernichtet wären, so müßten sie den Fall gesetzmäßigerweise zur Anzeige bringen. Ich glaube, niemals habe ich inbrünstiger gebetet und gefastet und mich Gott so nahe gefühlt als in diesen vierundzwanzig Stunden. Am Sonntagabend erhielt ich die Nachricht, daß alle Krankheitsspuren verschwänden und am Montagmorgen war durchaus kein Merkmal von Pocken mehr vorhanden; die Krankheit war äußerlich vollständig vernichtet und damit verschwand auch das Trugbild, welches sich in der sterblichen Vernunft eingenistet hatte. Dies beweist, daß Krankheit im fleischlichen Sinn und nicht in der Materie ist.
Seit unsere Führerin uns gesetzlichen Gehorsam bei ansteckenden Krankheiten angeraten hat, hatte ich noch einen Beweis der Heilkraft. Alle Symptome von Scharlachfieber wurden in kurzer Zeit vernichtet. Diese waren an einem kleinen Mädchen am zehnten Tage, nachdem es der Ansteckung ausgesetzt war, zum Ausbruch gekommen.
Nach vier und zwanzig Stunden war die Kleine wie in Schweiß gebadet und schlief ruhig. Sie wachte ganz glücklich auf und bat ihre Mutter um Erlaubnis, mit ihr ausfahren zu dürfen. Als sie zurückkam war sie gesund und frei.
Wahrlich, „wo ist so ein mächtiger Gott als du, Gott, bist?”
Berlin, Ont., Can.
