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Zuversicht.

Aus der Juni 1903-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Seit geraumer Zeit fühlte ich die Notwendigkeit, das richtige Verständnis, die Bedeutung und Anwendung des Wortes „Zuversicht” im wissenschaftlichen Sinne zu erlangen. Im „Century Dictionary“ wird es folgendermaßen erklärt, erstens: „Vertrauen auf unsere eigene Kraft, Hülfsquellen oder Umstände; Glaube an unsere eigene Fähigkeit, Selbständigkeit, Gewißheit.” Zweitens: „Es ist dasjenige, worin wir Zutrauen setzen, Ursache des Vertrauens, dasjenige was uns Gewißheit der Sicherheit, des Schutzes gewährt.” Drittens: „Unerschrockenheit, Mut, Geringschätzung oder Trotz der Gefahr.”

Die Christian Scientisten finden es bald aus, daß Zuversicht in unseren eigenen Fähigkeiten, unser menschlicher Sinn der Kraft, menschliche Willenskraft und Entschlossenheit ist, „ein Rohr, das der Wind hin und her weht, — ein Haus auf dem Sand gebaut, welches nicht feststehen kann.” Wie oft hört man zum Beispiel die Bemerkungen: „Mir fehlt die Zuversicht, — ich habe nicht Selbstvertrauen genug, Patienten anzunehmen, — ich wünsche ich hätte mehr Vertrauen,” u. s. w.

Zuversicht ist ein geistiger Zustand, eine Eigenschaft des Geistes, eine Eigenschaft Gottes. Es ist eine Gottesgabe, und da Gott das Gute, nicht die Personen ansiehet, sondern allen Menschen reichlich, so viel wie sie empfangen wollen, gibt, so ist die Bemerkung, „mir fehlt die Zuversicht” durchaus sinnlos. Dieser Mangel liegt in meiner Annahme und richtigen Anwendung, aber nicht in der Zuversicht, welche ich besitze. Dieselbe Person die von Mangel an Vertrauen im Erfolg eines Unternehmens spricht, bedenkt nicht, daß sie feste Zuversicht in das Fehlschlagen ihrer Fähigkeiten setzt. Die Jünger hatten die ganze Nacht im Finstern gearbeitet und nichts gefangen. Der Meister fragte sie: „Kinder, habt ihr nichts zu essen?” Sie antworteten ihm: „Nein.” Er sprach zu ihnen: „Werfet das Netz zur Rechten des Schiffs, so werdet ihr finden.” Da warfen sie, und konnten's nicht mehr ziehen vor der Menge der Fische. Sie waren in demselben Boot, sie hatten dieselben Netze, waren dieselben Männer, waren in demselben Gewässer; nur mußten sie ihre Netze zur Rechten des Bootes werfen; ebenso wurden sie aufgefordert, dem Geiste zu gehorchen, nicht der Materie, der Seele, und nicht dem materiellen Emfindungsvermügen. Jeder Mann, Frau und Kind, hat die Fähigkeit, das Netz zur Rechten zu werfen, und kein Mangel an Zuversicht kann sie daran verhindern, und sie haben die Fähigkeit, ihre Belohnung, nämlich volle Netze zu bekommen. Wir machen den Fehler, daß wir unsere Netze auf der unrechten Seite auswerfen; wir haben viel Zuversicht im Mißerfolg, aber wir setzen nur wenig Vertrauen in die Fähigkeit, es zu vollbringen und sogar erfolgreich zu vollbringen.

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