„Selig sind die, welche sehen und doch nicht glauben! Ja, selig sind die, welche Gräber erblicken und doch glauben, daß niemand tot sei; die stolze Tyrannen regieren sehen und doch nicht an die Macht des Bösen glauben; selig sind die, welche die wandernden Bettler sehen und doch nicht glauben, daß ihr Gott sie verlassen habe; welche den blinden Wurm kriechen sehen und doch glauben, daß dessen Leben nicht pfadlos sei.”
Die ganze Basis der Christian Science beruht auf dem Grundsatz, daß Gott alles ist. Alle anderen Erklärungen und Erläuterungen in dem Lehrbuch der Christian Science dienen zu dem Zweck, das Begriffsvermögen des Lesers so zu veredeln, daß er zu der Einsicht der unveränderlichen Thatsache gelangt, daß Gott und Seine Offenbarung die ganze Schöpfung in sich schließt und die allein wesentliche ist. Science and Health lehrt ein wissenschaftliches System der Logik; es erleuchtet den individuellen Gedanken zur Wahrnehmung dieser großen Wahrheit von Gott; nämlich, daß Er alles ist — Allmacht, Allwissenheit, Allgegenwart. Das ganze ausführliche Studium leitet uns zu dieser alleinigen Thatsache des Seins. Durch die Ausbildung des geistigen Begriffes werden wir so veredelt, daß wir die Thatsache immer deutlicher wahrnehmen und auch mit größerer Klarheit die weiseste Richtschnur zur Entfaltung dieser Wahrnehmung erkennen.
Die Methode des Verfahrens ist in „Miscellaneous Writings,“ Seite 289, folgendermaßen deutlich erklärt: „Vom menschlichen Standpunkt des Guten haben die Sterblichen zunächst nur zwischen Übeln die Wahl, und müssen von zwei Übeln das kleinere wählen; gegenwärtig scheint die Anwendung der wissenschaftlichen Regeln zum menschlichen Leben auf dieser Grundlage zu beruhen.” Weiterhin auf Seite 288 lesen wir: „Weise menschliche Thätigkeit beginnt damit, daß wir das thun, was unter den obwaltenden Umständen so nahezu wie nur möglich an Recht grenzt, und dadurch erlangen wir das absolute Recht.” Hieraus ersehen wir, daß Christian Science nicht verlangt, daß dem gesunden Menschenverstand zuwider gehandelt werden soll, und wenn die Christian Scientisten das vertreten sollten, was ihnen oft zur Last gelegt wird, so würden sie solche Ansichten als ebenso unvernünftig verwerfen wie ihre Kritiker, die gewöhnlich ganz unzulängliche Auskunft in betreff der Ansichten der Christian Scientisten besitzen. Damit soll aber durchaus nicht gesagt sein, daß Persönlichkeiten bei näherer Bekanntschaft bewunderungswürdiger erscheinen, sondern daß das genauere Studium des Prinzips alles vollkommenen Seins einen Schimmer der Schönheit dieser Vollkommenheit offenbaren muß. Christian Science muß mehr auf unpersönlichem Verdienst als auf einer persönlichen Grundlage beruhen. Sogar der Charakter und das Beispiel Jesu konnten ihn bei weltlichen Menschen wohl kaum beliebt machen. Um das Wort Gottes zu verbreiten ist es daher nicht nötig, daß ein Prophet von weltlichen Menschen bewundert werden muß. Sie sagten sogar von Jesus, „Er hat den Teufel,” und „er treibt die Teufel aus durch Beelzebub”; in unserem modernen Sprachgebrauch würde das bedeuten, daß er durch Hypnotismus heilte. So herrscht heutigen Tages gewissermaßen die Ansicht, daß Christian Science Krankheit für Phantasiegebilde halte, und daß die Heilung durch eine Art Hypnotismus oder der Macht eines Geistes über einen andern bewirkt werde.
Die geistige Heilung der Christian Science ist genau das Gegenteil des Hypnotismus und ist dadurch vollbracht, daß der Bann des Selbstmesmerismus gebrochen wird. Das, was durch Hypnotismus heilt und das, was durch die Vernichtung hypnotischen Einflusses heilt, kann unmöglich für ein und dasselbe gehalten werden. Der Hypnotist mesmeriert seinen Patienten, um ihn zu heilen, und der Christian Scientist befreit ihn von Hypnotismus und er ist geheilt! Der Christian Scientist erkennt, daß der Patient schon durch die hypnotischen Einflüsterungen der Furcht, falschen Glaubens, Sünde u. s. w. mesmeriert worden ist, und er heilt ihn dadurch, daß er ihn entmesmeriert und ihn wieder in seine ursprüngliche Geistesfreiheit versetzt, welche den körperlich gesunden Zustand bewirkt.
Christian Science lehrt nicht, daß eine sterbliche Vernunft die andere beherrschen soll; sie lehrt im Gegenteil genau das Entgegengesetzte. Sie lehrt geistige Befreiung. Sie lehrt den Fortschritt der geistigen Bildung, wodurch wir unsere Gedanken beherrschen lernen und solche Gedanken hegen wie es uns zukommt, anstatt Gedanken zu beherbergen, die uns in Versuchung führen.
Hypnotismus heilt durch die Einflüsterungen, die von der sterblichen Vernunft ausgehen. Die geistige Heilung der Christian Science wird durch die geistige Wahrnehmung des Seins bewirkt. Der Christian Scientist heilt durch das, was er von einem gesunden Menschen weiß und der Arzt heilt durch das, was er von einem kranken Menschen weiß. Alljährlich werden Wallfahrten zu dem Heiligengebein der Sankt Anna unternommen und durch den geistigen Zustand, welcher durch den Anblick dieser Reliquie hervorgerufen wird, werden sogenannte Glaubensheilungen bewirkt. Derartige Heilungen enthalten keine Kenntnis des geistigen Gesetzes und sind auch dadurch nicht vollbracht. Die geistige Heilung der Christian Science ist die Anwendung des geistigen Gesetzes gegen physische Gesetzlosigkeit, welche allgemein Krankheit genannt wird. Heilung, welche durch Leichtgläubigkeit erzielt wurde, hat mit der geistigen Heilung der Christian Science nichts gemein. Es kann wohl kaum jemand vernunftwidrige, lächerliche Behauptungen besser veurteilen und sehnlicher wünschen, dieselben aus dem Wege zu räumen, als der Christian Scientist.
Ich erinnere mich, daß mein Denken ungefähr fünf Jahre ehe ich die Wahrheit fand, auf die Spur zur Wahrheit geleitet wurde. Ich hatte nämlich dem nichtssagenden Gespräch eines jungen Arztes zugehört, der uns mit amüsanten Erlebnissen aus Krankenhaus-Praxis unterhielt. Unter anderem erzählte er uns, daß eine Patientin an Schlaflosigkeit gelitten hätte. Aus triftigen Gründen wollte er ihr nicht noch mehr Medikamente geben, deshalb wandte er sich an die Pflegerin und sagte (den lateinischen Namen gebrauchend, um die Patientin zu täuschen) ihr einen Eßlöffel voll Ohio-Flußwasser einzugeben. Die Pflegerin that es mit sehr ernster Miene und in wenigen Minuten war die Patientin friedlich eingeschlafen. Ich war äußerst enttäuscht, daß er mir diesen Zustand nicht erklären konnte, denn damals glaubte ich noch, daß Ärzte alles wüßten, was sich auf körperliche Gesundheit bezieht. Mein Verlangen nach genauerer Belehrung interessierte ihn absolut nicht, denn er betrachtete den ganzen Zwischenfall einfach als Witz; aber von dieser Stunde an verfolgte ich die Spur geistiger Ursache.
Was Medizin anbetrifft, sind wir wirklich leichtgläubig gewesen. Wir machten die Augen zu und den Mund auf, ohne zu argwöhnen, was wir hinunter schluckten. Es wird manchmal versucht, die Christian Scientisten wegen Leichtgläubigkeit lächerlich zu machen, und doch sind die Christian Scientisten gerade diejenigen, welche von Leichtgläubigkeit geheilt worden sind. Auch locken sie dem leichtgläubigen Publikum das Geld nicht aus der Tasche, sondern das leichtgläubige Publikum liest die beißenden Artikel, die für Geld geschrieben wurden, um Christian Science in Miskredit zu bringen. Ist es nun besser, sich den Lebensunterhalt durch Heilung der Kranken zu verdienen oder dadurch, daß man Artikel schreibt, worin das Heilen der Kranken geschmäht wird? Für welche von diesen beiden Professionen sollte man wohl gesteinigt werden? Deshalb wird Christian Science zur Zielscheibe des Spottes gemacht und andere Systeme, welche dieselbe Wirkung zu erzielen behaupten, bleiben unbeachtet? Liegt nicht eine bittere Ungerechtigkeit hierin? Die Christian Scientisten gehorchen dem Befehl „Gehet aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.” Hierin liegt der Unterschied in der Botschaft, die sie verkünden. Sie predigen, daß das Reich Gottes (oder des Guten) herbeigekommen, und es existiert sonst gar nichts als nur dies Reich der Vollkommenheit; denn sonst wäre es kein vollkommenes Reich. Sie predigen, daß Gesundheit nahe herbeigekommen ist, daß das ewige Leben nahe herbeigekommen ist. Das ganze Studium von Science and Health und der Bibel beruht darauf, daß es das Denken so veredelt, daß diese große Thatsache wahrgenommen wird, daß das Reich Gottes (oder des Guten) nahe herbeigekommen ist und daß Böses weder Teil noch Zutritt zu dem Stuhl des Geistes hat.
Francis B. Cabell sagt: „Disharmonie! Es gibt keine Disharmonie. Unsere eigene Schwerhörigkeit, Engherzigkeit hindert uns den ungewöhnten Tönen der Musik, der Harmonie der reinen Liebe zu lauschen und voll zu begreifen.”
In Science and Health auf Seite 489 heißt es: „Außerhalb dieses materiellen Sinnes der Dinge ist alles Harmonie.” Christian Science stellt keine inkonsequenten Behauptungen auf; sie behauptet durchaus nicht, daß wir Harmonie im materiellen Sinn der Dinge finden können. Sich in Disharmonie befinden, bedeutet im materiellen Sinn der Dinge verstrickt sein; denn Harmonie liegt außerhalb dieses falschen Sinnes. Das Himmelreich finden wir durch einen veränderten Sinn der Dinge; körperliche Veränderung ist hierzu nicht notwendig. Jesus lehrte nicht, daß wir durch tödliche Krankheit ins Himmelreich gelangen, sondern er sagte: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch.”
Es wird gewöhnlich vermutet, daß die Christian Scientisten sehr thörichtes Zeug glauben und das liefert natürlich wiederum vielen guten Leuten Stoff zum Zeitvertreib. Ich hatte einmal die Ehre, jemandem, der Christian Science für Unsinn gehalten, die würdevolle Aufgabe derselben darzulegen. Er sagte: „Ich traf einmal eine Christian Scientistin, die gesund zu sein behauptete, als sie krank war, infolgedessen hielt ich sie für eine Närrin.” Ich erklärte ihm dann, daß ihm dies nur närrisch vorkäme, weil er die Bedeutung des Wortes „ich” mißverstanden hätte, und fügte dann hinzu: „Wenn Sie nun, ich' sagen, sprechen Sie nicht von der Erscheinung, die ich hier vor mir sehe?” Er bejahte dies und ich fuhr fort: „Wenn wir, ich‘ sagen, bezieht sich das nicht auf den fleischlichen Körper, sondern auf das wahre Sein. Wenn die Dame daher sagte:, Ich bin nicht krank,‘ so bezog sich diese Aussage nicht auf ihren Körper, sondern sie meinte damit, daß ihr wahres Sein, ihre Wesenheit nicht krank wäre, und sie sprach daher die volle Wahrheit.” Dies gab er zu und sagte dann: „Warum klären Sie denn die Menschen nicht über diesen Punkt auf, damit die Sache abgethan ist?” Und ich antwortete ihm: „Das thue ich auch.”
„Und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen,” und die Wahrheit ist, daß das Sein, die Wesenheit niemals krank ist und diese Wahrheit macht uns von Krankheit frei. Wir behaupten nicht, daß der Mensch, den Sie krank nennen, nicht krank sei, sondern daß Ihr kranker Mensch nicht der Mensch selber ist. Wir behaupten nicht, daß der Mensch, den Sie vor sich sehen, nicht da sei, sondern daß der Mensch unermeßlich mehr ist, als die Erscheinung, die Sie vor sich stehen sehen. Wir behaupten nicht, daß die Erde worauf Sie wandeln nicht da sei (wenn wir behaupten, daß es keine Materie gibt), sondern daß „wir auf Kräften wandeln. Entzieht dieselben, und die Schöpfung muß zusammenfallen” (Science and Health, Seite 124). Wir behaupten nicht, daß Gegenstände, die Sie vor sich sehen, nicht da seien, sondern daß „Göttliche Wissenschaft ... Dinge in Gedanken umwandelt und die Gegenstände der materiellen Sinne durch geistige Ideen ersetzt” (Science and Health, Seite 123). Zum Beispiel, können wir die Zahl 4 erschaffen? Nein, denn sie war schon immer vorhanden. Wir können die Zahl 4 mit Kreide auf die Wandtafel schreiben, aber die Zahl 4 in der Kreide enthalten, welche die Ziffer bezeichnet? Die Substanz der Zahl 4 ist mehr als Kreide oder Ziffer. In derselben Weise ist auch die Substanz der Schöpfung mehr als Materie.
Wenn wir behaupten, daß alles gut ist, so stellen wir damit durchaus nicht die gefährliche Behauptung auf, daß im Bösen alles gut sei. Wenn wir behaupten, daß alles Harmonie ist, so stellen wir damit durchaus nicht die thörichte Behauptung auf, daß in Disharmonie alles harmonisch sei. Wenn wir behaupten, daß der Mensch vollkommen ist, so stellen wir damit durchaus nicht die trügerische Behauptung auf, daß der vollkommene Mensch in dem sterblichen sei. Wir vernichten die Wurzel des Bösen. Wir verwerfen Krankheit, verstoßen aber nicht die Kranken. Wir weisen Armut von uns, aber nicht die Armen. Wir verwerfen Sünde, verstoßen aber nicht den Sünder. Wir verwerfen den Tod, verstoßen aber nicht die Sterbenden. Dadurch daß wir uns weigern, das Böse als wirklich oder wesentlich anzuerkennen, lernen wir das Auge „einfältig” dem Lichte zuzuwenden. Wenn Jesus von Bösem sprach, sagte er: „Ich habe euch noch nie erkannt.” In demselben Sinne sagt der Christian Scientist in Bezug auf Sünde, Krankheit und Tod: „Ich habe euch noch nie erkannt,” weil er die Bedeutung des Wortes „ich” versteht. Ein Christian Scientist zollt Krankheit ungefähr so viel Anerkennung, als man im allgemeinen falscher Münze zollt und er behandelt sie auch so. Er sieht, fühlt, hält den falschen Thaler in der Hand, aber wenn er einmal wahrgenommen hat, daß er falsch ist, so hat er für ihn nicht mehr den Wert eines Thalers. Der Wert desselben ist nicht nur geringer geworden, sondern er ist absolut wertlos — nichts geworden. Von diesem Standpunkt aus betrachtet ist Krankheit nichts. Und so kommen die Christian Scientisten manchmal noch mit Krankheit in Berührung wie alle andern Menschen in der Welt, gerade so wie sie einen falschen Thaler handhaben, aber der Unterschied liegt darin, daß sie Irrtum als falsche Schöpfung betrachten, als eine Fälschung, welche dem leichtgläubigen Sinn, welcher sie noch nicht erkannt hat, betrüglicherweise aufgezwungen wurde. Von diesem Standpunkte aus betrachtet, glauben sie nicht an Sünde, Krankheit und Tod.
Man sagt, daß die Christian Scientisten das Wort „unwirklich” in dem Sinn des Wortes „einbilden” gebrauchen. Zum Beispiel bekommt jemand zwei Diamanten geschenkt, der eine ist echt (wirklich ein Diamant) und der andere ist ein Similidiamant (oder unecht, unwirklich). Das ungeübte Auge erkennt den Unterschied nicht. Nichtsdestoweniger ist der eine ein wirklicher Diamant und der andere unecht, unwirklich, eine Fälschung. Daß man den Similidiamanten sehen, fühlen und handhaben kann, macht ihn nicht echt. Er bleibt unecht, unwirklich, falsch. Wenn man von solchem Diamanten spricht, nennt man ihn nicht „das Erzeugnis der Einbildung,” sondern man sagt „er ist unecht, unwirklich.” Daß wir eine Geschwulst sehen, berühren, fühlen können, macht sie nicht wesentlich, wirklich. Sie bleibt immer unecht, eine gefälschte Schöpfung, unwirklich. Wir nennen Krankheit nicht Einbildung; wir nennen sie unecht, falsch, oder unwirklich. Gott erschuf den wirklichen Menschen, und das Böse, Sünde gestaltete den unwirklichen, kranken, sündigen, sterbenden Menschen. Christian Science wird denjenigen immer lächerlich vorkommen, die glauben, daß das Wort „unwirklich” soviel wie „einbilden” bedeutet. Wer Philosophie studiert hat, kann unmöglich vorgeben, daß er das Wort „unwirklich” nicht verstehe, denn es ist immer im metaphysischen Wörterverzeichnis gebraucht worden. Daß die Unwirklichkeit der Materie behauptet wird, kann nicht als „neue Grille” angesehen werden. Emerson gibt uns in seinen „Studien der Natur” ein Citat von Turgot. Er sagt: „Wer nie die Existenz der Materie bezweifelt hat, kann versichert sein, daß er keine Fähigkeiten für metaphysische Forschungen besitzt.” Weder Philosophie noch Philosopher haben vermocht, was Christian Science vollbracht hat, „die heilige Schrift offenbart.” Viele Heilmethoden der geheimen Wissenschaften und Philosophie mögen wohl behaupten, daß sie das gleiche thun, doch hat keines derselben die Worte der Bibel erschlossen. Wenn Science and Health der Schlüssel zur heiligen Schrift ist, so ist Christian Science wahrlich Religion.
Georg MacDonald erläutert „Religion” mit den Worten, „der Heimweg zum Vater.” Christian Science ist der Heimweg zum ursprünglichen Christentum, wie es Jesus gelehrt hat. Er gab uns einige „Zeichen,” um uns den Weg zu zeigen. Mein erster Eindruck war, daß Christian Science das zweite Kommen des Lichtes in dieser Welt bedeutet. Später fand ich, daß ich diese „Zeichen” mit ehrfurchtsvoller Scheu betrachtete. In Science and Health, Seite 342, heißt es: „Will man leugnen, daß ein System, welches der heiligen Schrift gemäß wirkt, biblische Vollmacht besitzt?” Jesus sagte: „Daß du solches den Weisen und Klugen verborgen hast, und hast es den Unmündigen offenbaret.” Wahrheiten, die Erwachsenen abstrakt vorkommen, sind dem Kinde so einfach, so selbstverständlich wie der Atem des Lebens. Als ich sah, daß durch ein Kind Heilungen vollbracht wurden, bin ich fest überzeugt worden, daß Christian Science das wiederhergestellte Christentum ist.
Und weiter, „Ich ... habe die Schlüssel der Hölle und des Todes.” Auch das „Zeichen” habe ich gesehen.
Und weiter, „Haben sie mich verfolget, sie werden euch auch verfolgen.” Auch das „Zeichen” habe ich gesehen.
Und ferner: „Also ward eine Zwietracht unter dem Volk über ihm,” und „Meinet ihr, daß ich herkommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage: Nein, sondern Zwietracht. Denn von nun an werden fünf in Einem Hause uneins sein, drei wider zwei, und zwei wider drei. Es wird sein der Vater wider den Sohn und der Sohn wider den Vater; die Mutter wider die Tochter und die Tochter wider die Mutter; die Schwieger wider die Schnur und die Schnur wider die Schwieger.”
Ferner: „Sie werden euch in den Bann thun.” Das „Zeichen” habe ich gesehen.
Ferner: „So nun der Geist des, der Jesum von den Toten auferwecket hat, in euch wohnet, so wird auch derselbige, der Christum von den Toten auferwecket hat, eure sterblichen Leiber lebendig machen um deswillen, daß sein Geist in euch wohnet.”
Dann erinnerte ich mich der Worte: „Selig sind die Augen, die da sehen, das ihr sehet. Denn ich sage euch: Viel Propheten und Könige wollten sehen, das ihr sehet, und haben's nicht gesehen, und hören, das ihr höret, und haben's nicht gehöret.” „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde verging.”
Wiederum scheint das Licht auf diese Welt; wiederum „das Volk, so im Finstern wandelt, siehet ein großes Licht” und wiederum ruft uns „das Wort” die ergreifende Ermahnung zu: „Wer sagt ihr aber, daß ich sei?”
