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„Wer sagt ihr aber, daß ich sei?“

Aus der Juni 1903-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Selig sind die, welche sehen und doch nicht glauben! Ja, selig sind die, welche Gräber erblicken und doch glauben, daß niemand tot sei; die stolze Tyrannen regieren sehen und doch nicht an die Macht des Bösen glauben; selig sind die, welche die wandernden Bettler sehen und doch nicht glauben, daß ihr Gott sie verlassen habe; welche den blinden Wurm kriechen sehen und doch glauben, daß dessen Leben nicht pfadlos sei.”

Die ganze Basis der Christian Science beruht auf dem Grundsatz, daß Gott alles ist. Alle anderen Erklärungen und Erläuterungen in dem Lehrbuch der Christian Science dienen zu dem Zweck, das Begriffsvermögen des Lesers so zu veredeln, daß er zu der Einsicht der unveränderlichen Thatsache gelangt, daß Gott und Seine Offenbarung die ganze Schöpfung in sich schließt und die allein wesentliche ist. Science and Health lehrt ein wissenschaftliches System der Logik; es erleuchtet den individuellen Gedanken zur Wahrnehmung dieser großen Wahrheit von Gott; nämlich, daß Er alles ist — Allmacht, Allwissenheit, Allgegenwart. Das ganze ausführliche Studium leitet uns zu dieser alleinigen Thatsache des Seins. Durch die Ausbildung des geistigen Begriffes werden wir so veredelt, daß wir die Thatsache immer deutlicher wahrnehmen und auch mit größerer Klarheit die weiseste Richtschnur zur Entfaltung dieser Wahrnehmung erkennen.

Die Methode des Verfahrens ist in „Miscellaneous Writings,“ Seite 289, folgendermaßen deutlich erklärt: „Vom menschlichen Standpunkt des Guten haben die Sterblichen zunächst nur zwischen Übeln die Wahl, und müssen von zwei Übeln das kleinere wählen; gegenwärtig scheint die Anwendung der wissenschaftlichen Regeln zum menschlichen Leben auf dieser Grundlage zu beruhen.” Weiterhin auf Seite 288 lesen wir: „Weise menschliche Thätigkeit beginnt damit, daß wir das thun, was unter den obwaltenden Umständen so nahezu wie nur möglich an Recht grenzt, und dadurch erlangen wir das absolute Recht.” Hieraus ersehen wir, daß Christian Science nicht verlangt, daß dem gesunden Menschenverstand zuwider gehandelt werden soll, und wenn die Christian Scientisten das vertreten sollten, was ihnen oft zur Last gelegt wird, so würden sie solche Ansichten als ebenso unvernünftig verwerfen wie ihre Kritiker, die gewöhnlich ganz unzulängliche Auskunft in betreff der Ansichten der Christian Scientisten besitzen. Damit soll aber durchaus nicht gesagt sein, daß Persönlichkeiten bei näherer Bekanntschaft bewunderungswürdiger erscheinen, sondern daß das genauere Studium des Prinzips alles vollkommenen Seins einen Schimmer der Schönheit dieser Vollkommenheit offenbaren muß. Christian Science muß mehr auf unpersönlichem Verdienst als auf einer persönlichen Grundlage beruhen. Sogar der Charakter und das Beispiel Jesu konnten ihn bei weltlichen Menschen wohl kaum beliebt machen. Um das Wort Gottes zu verbreiten ist es daher nicht nötig, daß ein Prophet von weltlichen Menschen bewundert werden muß. Sie sagten sogar von Jesus, „Er hat den Teufel,” und „er treibt die Teufel aus durch Beelzebub”; in unserem modernen Sprachgebrauch würde das bedeuten, daß er durch Hypnotismus heilte. So herrscht heutigen Tages gewissermaßen die Ansicht, daß Christian Science Krankheit für Phantasiegebilde halte, und daß die Heilung durch eine Art Hypnotismus oder der Macht eines Geistes über einen andern bewirkt werde.

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