Durch Christian Science bin ich sozusagen dem Tode entrissen worden. Die meisten Anverwandten in der Familie meiner Mutter starben an Schwindsucht. Meine Mutter hatte jahrelang, ehe sie starb, ein Herzleiden; meine Schwester starb in ihrem dreiundzwanzigsten Lebensjahr an Herzbeutelwassersucht, und als ich in dem Alter war, wurde ich für schwindsüchtig gehalten. Als ich vierundzwanzig Jahre alt war, stieß mir ein Unfall zu; in einer Mühle geriet ich in die Maschinerie und verlor fast das Leben. Zwar erholte ich mich mit der Zeit, doch sagten die Ärzte, daß ich mir durch die Aufregungen und Anstrengungen Schwindsucht und Herzleiden, auch Leberanschwellung mit Geschwüren zugezogen hätte. Mehrere Male lag ich an Katarrh, Lungenentzündung und Hüftrheumatismus hilflos darnieder. Ich war in einem jämmerlichen Zustand, litt fast Tag und Nacht Schmerzen und hatte seit Jahren des Nachts nicht mehr fest geschlafen.
Dann hatte ich einen äußerst heftigen Anfall von Lungenentzündung, und der einzige Arzt, zu dem ich noch Vertrauen hatte, sagte mir, daß ich keine drei Monate mehr leben könne, wenn ich in dem Klima bleibe, da ein Klimawechsel noch meine einzige Rettung sei. Ich war schon von Ort zu Ort gezogen, um die beste ärztliche Hilfe zu finden, die wir in Ohio haben und wohnte zu der Zeit in der Stadt Ashtabula; doch auf Anraten des Arztes reiste ich nach Riverside im südlichen Kalifornien, war jedoch in solch schwachem Zustand, daß ich unterwegs mehrere Male dem Tode nahe war. In der Höhe auf den Bergen war ich stundenlang bewußtlos und hatte den heftigsten Blutsturz; schließlich erreichte ich Riverside, und in der neuen Umgebung und unter den fremden Menschen, wo mich alles sehr interessierte, schien ich mich so zu erholen, daß ich dort ein Geschäft anfing. Bald merkte ich jedoch, daß die geschäftlichen Verpflichtungen meine Kräfte überstiegen und verfiel dann wieder in meinen alten Zustand, und in ungefähr anderthalb Jahren mußte ich meine Arbeit aufgeben und alles daran wenden, um Linderung von meinen Leiden zu suchen. Ich ließ mich nach den heißen Schwefelquellen befördern, von dort aus ans Meer, dann wieder nach den Bergen und andern Orten, fand jedoch wenig oder gar keine Hilfe.
Zuletzt wurde ich zu schwach, um transportiert werden zu können und konsultierte drei der besten Ärzte in Riverside. Im ganzen hatte ich sechzehn verschiedene Ärzte in den fünfzehn Jahren, in denen ich den Kampf ums Dasein kämpfte, aus Liebe zu meiner Frau und meinen drei Kindern.
Ich war zum Skelett abgemagert, mein Arzt hatte mir seinen Besuch gemacht und gesagt, ich könne höchstens noch einige Stunden leben, es dürfe niemandem erlaubt werden, mein Zimmer zu betreten, da das meinen Tod beschleunigen würde. Mehrere Nachbarn waren bei mir, um im Falle der Not Beistand zu leisten, wie es unter solchen Umständen geschieht; dann trat eine Freundin ins Zimmer. Dieselbe fing soeben an, die Christian Science zu verstehen und die Wahrheiten derselben anzuwenden. Sie bat mich, es doch mit der Behandlung in der Christian Science zu versuchen. Ich sagte ihr, daß ich nicht daran glauben könne; es sei überhaupt zu spät für mich, da der Arzt gesagt, daß ich unmöglich am Leben bleiben könne. Ich hatte alle meine Ungelegenheiten geordnet und erwartete den Tod und betete, daß mein Leiden bald zu Ende sein möge. Sie sagte mir dann, daß ich kein Recht hätte zu sterben und meine Familie zu verlassen, kein Recht, mich zu weigern, Hilfe anzunehmen, wenn auch nur die geringste Spur von Hoffnung vorhanden sei. Dann fragte sie mich wieder, ob sie mich behandeln dürfe. Ich sagte ja, und als sie mich behandelt hatte, fühlte ich mich soviel wohler, daß ich wußte, ich sei dem Tode entronnen. Alle Qualen und Schmerzen waren verschwunden; Friede war bei mir eingekehrt. Ich war sechs Wochen in Behandlung und in zwei Wochen von der ersten Behandlung an, war ich vollkommen wohl und arbeitete in meinem Geschäft, war kräftiger als je zuvor in meinem Leben.
Seitdem habe ich gesehen, daß meine Frau von dem schrecklichsten Nervenschmerz im Magen geheilt wurde, mein Sohn vom Typhus, meine Tochter von Diphtheritis, jeder in drei bis vier Behandlungen in der Christian Science; außerdem sind wir von vielen andern unbedeutenderen Krankheiten geheilt worden. Es ist jetzt schon länger als fünfzehn Jahre her, als ich geheilt wurde und in der ganzen Zeit haben wir keinen Tropfen Medizin in unserem Hause gehabt, weder ärztliche Hilfe noch deren bedurft. In all diesen Jahren war ich aus Gesundheitsrücksichten nur zwei Tage aus meinem Geschäft und als ich mich vor einigen Jahren einer Untersuchung unterzog, um mich in eine Lebensversicherungsgesellschaft aufnehmen zu lassen, machte der mich untersuchende Arzt die Aussage, daß ich ein vollkommen gesunder Mensch sei und daß auch keine Spur von den Zuständen vorhanden wäre, von denen er wußte, daß sie früher existiert hätten.
Soll ich jetzt die ersten fünfzehn Jahre in ärztlicher Behandlung mit den letzten fünfzehn Jahren vergleichen?
Boston, Mass., U. S. A.