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Zu und für einen Gott, das unteilbare Gute.

Aus der Juli 1903-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Gedanke, von einer großen Liebe zu Gott beherrscht, ist fähig, ihn als alles in allem, dem alleinigen, unendlich Guten, anzuerkennen; daß: „neben Ihm kein anderer ist,” daß seine Allgegenwart als Geist, des Menschen Streben nach der Wahrheit befriedigt, und daß seine Allmacht als Liebe, dem kleinsten Bedürfnis der Liebe entspricht.

Da dieses der Ursprung aller Existenz ist, die Er für „sehr gut” erklärte, so muß unser ganzes Leben — unser wahres Bewußtsein, unsere Individualität und unsere unsterbliche Seligkeit, — dasselbe konstituieren, — nämlich, Vollkommenheit in einem vollkommenen Weltall ausgedrückt, worin der Mensch als das Ebenbild Gottes, die geistige Wiederspiegelung des unendlichen Geistes, erscheint. Indem wir dessen, der „ganz lieblich” ist, gedenken, und das Wunder seiner Schöpfung sich uns in der Wahrheit offenbart, finden wir Ihn in der That anbetungswürdig. Es wäre unmöglich, nicht einen liebenden und „lieblichen” Gott, und den Menschen Ihm gleich, liebend und liebenswert, die Wiederspiegelung der Liebe zu lieben.

Da Gottes Bewußtsein seines Weltalls in dem Menschen dargestellt ist, so ist uns das Gute unbegrenzt. Wir erblicken Ihn in allem, was der göttliche Geist vom Schönen, vom Guten und vom Wahren besitzt. Wir hören Ihn in jedem Wort der Wahrheit, in dem „still sanften Sausen” des heiligen Geistes, und in jedem Eindruck oder jeder Empfindung der Harmonie seines endlosen Reiches.

Sterbliche, deren Begriff von der Gottheit noch unvollkommen ist, preisen dieselbe für ihre Hilfe und ihren Beistand. Indem sie mehr und mehr deren göttliche Unendlichkeit wahrnehmen, und durch Übereinstimmung mit der geistigen Idee und Natur, dieselbe allmählich ausdrücken, preisen sie die Gottheit für das was sie ist; für das unveränderliche, unfehlbare, heilige Prinzip, welches eine unsterbliche Vollkommenheit, Leben, Liebe, Wahrheit ist. Da der allgemeine Bereich des Geistes allumfassendes Recht ist, kann im Guten auch nichts fehlen.

Paulus sagt: Es gibt einen Leib und einen Geist. Der eine Leib, der den einen Geist ausdrückt, findet, daß jedes Glied jedem andern Glied nötig ist. „Es kann das Auge nicht sagen zu der Hand: Ich bedarf dein nicht; oder wiederum das Haupt zu den Füßen: Ich bedarf euer nicht” Alle sind gleichartig geistig, besitzen einen Vater, einen Geist, leben für Gott, das Gute, leben wechselwirkend einer für des andern Harmonie. Wenn wir uns in die Einheit des göttlichen Prinzips und die Vereinigung seiner Ideen hineindenken können, werden wir die Menge der himmlischen Heerscharen erkennen, und wissen, daß wir ewig in ihrer Mitte sind. Wo die Gnade mächtig ist, dort ist die Sünde machtlos. Wenn göttliche Thatbestände uns wirklich sind, ist das Böse unwirklich.

Wann die Vollkommenheit Gottes unser Vorbild ist, werden wir dieselbe überall finden, und die ganze Schöpfung in Schönheit getaucht sehen; denn sein Denken erzeugt seine Eigenschaften und Attribute. Im göttlichen Geist müssen wir uns ewig der Denkweise Gottes bewußt sein, und sein Sinn ist immer und einzig die Harmonie des Lebens und „im heiligen Schmuck.” Paulus sagte: „Die Decke hört in Christo auf.” Gemäß dem Verständnis der Christian Science ist die „Decke” der materielle Sinn oder die zeitliche Illusion, die die Gegenwart des Reiches Gottes ausschließt.

In dem Weltall des endlosen Guten, worin der Mensch das Verständnis Gottes ausdrückt, verleiht der göttliche Geist allen Segen. Da jeder ein Glied desselben Leibes ist, ist jeder gesegnet und selig im Wirken zum Besten und zum Vorteil anderer, und hierdurch ist seine eigene Fähigkeit, Einheit, Harmonie und Besitz des unfehlbaren Guten erweitert, sich den einzigen Geist überall zu vergegenwärtigen. Der heilige Geist verleiht seiner Deutung Ausdruck, und wir sprechen das Wort — unser Wandel ist im Himmel göttlicher Ordnung, Thätigkeit, hilfreicher Mitteilung und Wiederspiegelung. Die höchste Kenntnis, Allwissenheit, ist die Quelle, woraus alle Talente des Menschen entspringen. Deshalb können wir in allem, was wirklich unterrichtend, fortschreiten, ethisch — erbaulich, geistig und ewig selbst bestehend ist, reich sein. Ja, in welch schönem Leben sollten wir es alle üben, unsere Talente in guten Thaten sich vermehren lassen, und „eingehen zu unseres Herrn Freude.”

Unter all den Veränderungen der Zeit mit ihren sterblichen Theorien, treten drei deutlich unterscheidbare Perioden des fortschreitenden Denkens, von den vorzüglichsten Sängern ihrer Zeit erklärt, hervor. Gott und sein Weltall, seine Gebote, und des Menschen Verwandtschaft mit dem Guten, bestimmen das Thema des Lobgesanges und der Erläuterung. Am Anfang einer großen Periode finden wir diese Offenbarung in dem Gesetz Moses´ gegen Sünde und Abgötterei; am Anfang des Christentums in dem Evangelium der Gnade und der Wahrheit, welche durch Jesum Christum wurden; am Anfang der dritten großen Periode in der Christian Science, der Offenbarung göttlicher Metaphysik oder der Wissenschaft des Seins, der geistigen Erkenntnis der göttlichen Liebe, in diesem Zeitalter burch „Science and Health with Key to the Scriptures,“ von Mary Baker G. Eddy.

Können wir jetzt weniger thun, als die uns geschenkte Wahrheit und den Segen, in reichlicherem Leben, welches reichlichere Liebe ist, zu empfangen und hervorzubringen? Lasset uns dem nachdenken; denn wahrlich, der Horizont unseres Glaubens und unserer Macht erweitert sich je nach der Höhe und Breite unserer Anschauung.

Da der All-Vollkommene in seiner Schöpfung, in einem Welt-all des Geistes Entfaltung, Denken, Erleuchtung, reflektiert ist, wird es eine Freude, den Menschen, als das liebe Kind Gottes, Seine Krone der Schöpfung und edles Himmelskind zu betrachten. Wenn wir weder eine unabhängige Wesenheit, getrennt von Gott, dem Lebensprinzip, finden, noch einen Sklaven der Materie, der sich im Versuch, sich selbst zu befreien, verzehrt, und es sogar nicht erwägt, ob er in dem göttlichen Geist existiert oder nicht — wenn wir statt dessen — den Sohn, durch welchen der Vater sich erklärt, finden, weil es keinen andern gibt, dann können wir seiner immer gewiß sein, ihn immer recht, ewig geistig, ewig das heilige Prinzip ausdrückend, finden.

Da der fleischliche Sinn nicht Gottes Kind konstituiert, und da die Bibel uns ermahnt: „Darum von nun an kennen wir niemand nach dem Fleisch,” sollte unsere Beglückwünschung sowohl Individuen als Nationen gegenüber, nur von der Basis ausgehen, inwiefern dieselben wirken, sich dem wahren Leben, der Vaterschaft des Geistes und der Bruderschaft des Menschen und dem ewigen Guten zu nähern.

Für das Christentum wirken, heißt für die Vergeistigung der Welt wirken; für die endgültige Austreibung von Sünde, Krankheit, Tod. Unsere Beglückungen in Sterblichen, oder einfach in sterblichen Hoffnungen, sind so verschwindend und enttäuschend, daß sie uns gar schnell aus dem Traum erwecken sollten. Das Begrenzte kann niemals das Unendliche werden, noch das Sterbliche unsterblich; aber das Sterbliche wird von dem Unsterblichen und das Begrenzte im Unendlichen, durch das Verständnis des Geistes Christi verschlungen. Das Ewige allein ist wirklich. So vorübergehend wie die Blume im Grase, oder „wie ein Traum in der Nacht verschwindet,” ist der menschliche Glaube an Leben in der Materie. Nur in der Wahrheit, im Geist und in der Liebe, vermögen wir den Menschen richtig zu betrachten und erklären. Dieses große Vorrecht finden wir durch die Wissenschaft des Seins und des einzig Wirklichen, im absoluten Guten. Wir können nur wissen welche Eigenschaften der Mensch besitzt, und welche Eigenschaften normal und lobenswert sind, indem wir die Eigenschaften des göttlichen Geistes — das Prinzip des Menschen — kennen, und was den Charakter der unendlichen Gottheit darstellt; denn dieses muß das Bild und Ebenbild Gottes sein.

Indem wir froh in Gott himmelwärts schauen, das Gute im Geist erkennen, finden wir Gottseligkeit in seiner Umgebung, und unsere Umgebung in Gott, — der Thatsache, daß wir in Ihm leben, weben und sind. Dieses veranlaßt uns, die lieben Kinder Gottes im Besitz seiner Eigenschaften zu erblicken. Indem wir den unsichtbaren und unteilbaren Einen in seiner Idee suchen, finden wir sein höchstes Konzept in gewissen ursprünglichen Eigenschaften ausgedrückt. Da Gott göttliches Prinzip ist, ist der Mensch in seinem Ebenbild durch das Prinzip empfänglich für Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Sanftmut, Rechtdenken, und jeden Ausdruck des göttlichen Gesetzes. Da Gott Geist ist, müssen wir den Menschen in Reinheit, Geistigkeit und Friedfertigkeit finden. Gott ist die Wahrheit; der Mensch ist wahrhaft (ehrlich), getreu, reblich. Gott ist gut; der Mensch besitzt Güte, Unveränderlichkeit und die Fähigkeit, Gutes zu thun; Gott ist Intelligenz; mit dem Menschen ist Weisheit, Verstandeskraft, Macht und Urteilskraft. Gott ist die Liebe; des Menschen Leben ist Barmherzigkeit, Nächstenliebe, Güte und Glück.

In dem Gleichnis vom Säemann erörterte Jesus die Ehrlichkeit als das erste Erfordernis, um die Fehler des persönlichen Sinnes zu verlieren, und die Vollkommenheiten des Ebenbildes vom Prinzip alles Guten zu erreichen. Er sagte: „Das aber auf dem guten Land sind, die das Wort hören und behalten in einem feinem guten Herzen und bringen Frucht in Geduld.” Diejenigen, welche dem göttlichen Prinzip getreu sein wollen, und die Vorrechte anderer nicht übertreten, sind die, welchen die heiligen Verantwortlichkeiten der Macht des Geistes anvertraut sein sollten. Ehrliches Denken stimmt mit dem Christus-Leben überein.

In allen Fällen sollten wir das Wohl der Menschheit bedenken, indem wir streben, die Einheit und Geistigkeit Seiner allum-fassenden Familie zu erreichen. Dann sind wir pflichtgetreu in der Wahrheit, um Schmerzen zu lindern; um die Grundlage von allem, das Sünde und Tod veranlaßt und fortpflanzt, niederzureißen; und die Menschheit in der Erkenntnis dessen zu führen, was Gott dem Menschen ist, und was der Mensch für Gott ist, in der Verwaltung und dem Reich des unendlichen, ewigen Geistes.

Ein Christian Scientist schätzt jeden Ausdruck der Liebe oder des Guten, jede Gelegenheit der Dienlichkeit, damit er andern behilflich sein kann, um ein Werkzeug des Vaters in der Gründung des Himmelreiches auf Erden zu werden. Besitzt einmal die Wahrheit den ersten Platz im Herzen, dann geht aller Einfluß dahinaus, die Pfade Christi zu ebnen, damit die Macht des Geistes, des einzig Guten, die Allgegenwart Gottes, geoffenbart werde. Aufrichtigkeit und Freigebigkeit gehen Hand in Hand. Sie sind reich an Aufmunterung und dem frohen Privilegium, andern behilflich zu sein, die höheren Gelegenheiten und glänzenden Möglichkeiten des Menschen, begabt mit dem Christus-Geist, in der Christian Science zu erblicken.

Das große Werk der Christian Science ist, das Problem des rechten Lebens zu lösen. Das physische Heilen ist eines der Zeichen, welches der Erkenntnis von Gott oder der Wahrheit folgt; aber es ist ein notwendiges Zeichen, denn die Krankheit und der Irrtum müssen durch die Wahrheit ausgetrieben werden. Richtiges Leben und Denken in jeder Hinsicht ist das Ergebnis des Verständnisses des göttlichen Geistes, und dieser Geist muß ausschließlich herrschen, dabei alle Disharmonie der sterblichen Vernunft überwindend. Wahrheit und Krankheit können nicht beisammen weilen, gerade wie Licht und Finsternis es unmöglich können. Die eine Wahrheit entsetzt die Leiden menschlichen Glaubens, die „sich selbst unter einander uneins” sind. Unter der Macht des Christus-Prinzips spricht der Mensch mit der Autorität des herrschenden Guten; dann erzeigt sich des Wortes heilender Einfluß durch ihn. Wann Sterbliche die erleuchtende Wahrheit erblicken, auch nur teilweise Jesu-Mitleid empfinden, und auch nur in gewissem Grade die Ansprüche und das Werk Christi würdigen und schätzen, wünschen sie so zu wirken wie er wirkte, um die Absicht seines unaussprechlichen Opfers zu vollbringen. Dann wünschen sie für irgend ein Unrecht, daß sie ihm oder ihren Mitmenschen gethan, Ersatz zu leisten. Dann wirken und beten sie, irgend welchen falschen Einfluß, der seinem Leben, seinem Charakter, seiner Heilungsmethode durch den Geist der Wahrheit zuwider handelte, zu verhindern und aufzuheben, — alles was sie vormals von seinem Prinzip des Heilens von Sünde und Krankheit verworfen, was sie vormals aus der Materia Medica, Gesundheitslehre oder irgend einem andern materiellen oder menschlich-geistlichem System des Heilens verteidigt haben, zu vertilgen. Wie Paulus, wünschen sie, dort wo sie einen verderblichen, erniedrigenden materialistischen Gedanken oder eine salsche Hoffnung gepflanzt haben, den Mut, den Trost, die Gesundheit, das Heilen und die neuerzeugte Geistigkeit, die unser älterer Bruder lehrte, einzuprägen. Wie er sagte: „Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater nicht pflanzte, die werden ausgereutet.”

Das christliche Bestreben ist, nach dem Beispiel Jesu Christi in seinen Werken, in der Vertilgung (Wegschaffung) der Sünde sowohl als des Leidens durch das göttliche Prinzip. In einem Leben, das nur guten Thaten gewidmet ist, gibt es keinen Raum für den Atheismus des Zweifels, und das Gewand der Wahrheit „ungenähet, von oben an gewirket durch und durch,” wird immer schöner und schöner.

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