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Mehr Licht!

Aus der Juli 1903-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die letzten Worte, welche beim Dahinscheiden des großen deutschen Dichters Goethe gesprochen wurden, war der Ruf: „Mehr Licht!” Zwei Worte von geringer Wichtigkeit im gewöhnlichen Leben, aber voll tiefster Bedeutung, als sie sich den erbleichenden Lippen des großen Gelehrten entrangen.

Goethe hatte reichlich vom Baume des Wissens (der Erkenntnis) gepflückt, und mit dem Antrieb wahrer Größe gab er der Welt vorbehaltlos von den Früchten seiner Arbeit. Das Zeitalter, in welchem er lebte, erkannte, daß er auf einer höheren Stufe des Denkens (und des Wissens) stand als seine Zeitgenossen, und bis auf unsere Zeit ist er in der ganzen Welt als einer der größten litterarischen Meister angesehen worden, und dennoch, von welchem Nutzen war all sein irdisch erlangtes Wissen, waren seine Kenntnisse und Fähigkeiten, als die Schatten des irdischen Sinnes sich in die Dunkelheit der Nacht hinabsenkten? Dann ging der hungernde Schrei hinaus und verwandelte den Mann mit dem riesenhaften Verstande in wenig mehr als „ein Kind, das rufet in der Nacht, ein Kind, das rufet nach dem Licht.” (Tennysons Worte.)

Dieser beinahe rührende Anblick von der Ohnmacht dessen, was die Welt „Größe” nennt, wird von dem Christian Scientisten noch in einem ganz anderen Lichte angesehen, da er eine gewisse Erhabenheit und Beredsamkeit in diesem Ausrufe entdeckt; und wer kann sagen, daß es nicht das Erwachen des Bewußtseins aus diesem Traum des Lebens in der Materie und dem falschen Begriff von Licht war, zu einem beginnenden Verständnis von der Wirklichkeit des Daseins, worin Gott-Gut das Allerhöchste ist und seine Schöpfung, vom Licht erleuchtet, als vollkommen und unzerstörbar offenbart wird!

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